Osram-Übernahme: ams AG nimmt wichtige Hürde
MÜNCHEN/UNTERPREMSTÄTTEN. Der deutsche Lichtkonzern Osram hat den Weg für ein Übernahmeangebot des steirischen Chipkonzerns ams AG freigemacht: Vorstand und Aufsichtsrat haben das bestehende Stillhalteabkommen aufgehoben und eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.
Das hat Osram am Mittwoch nach Börseschluss mitgeteilt. ams will, wie berichtet, bei der Übernahme die US-Finanzinvestoren Bain und Carlyle überbieten. Osram hatte ursprünglich eine Übernahme durch die US-Amerikaner favorisiert. Dann legte ams ein verbessertes Angebot vor.
Nun dürfte der Bieterwettkampf an Fahrt gewinnen: Wie berichtet, denken Bain und Carlyle darüber nach, ihr Angebot nachzubessern: Derzeit liegt es bei 35 Euro je Aktie und läuft bis 5. September. ams bietet 38,50 Euro. Osram soll eine 100-Prozent-ams-Tochter werden. "Unsere Aktionäre haben nun zwei Angebote vorliegen und können zwischen den verschiedenen unternehmerischen Konzepten wählen", sagte Osram-Vorstandschef Olaf Berlien. Falls ams den Zuschlag erhalte, sei der Chiphersteller mindestens drei Jahre an Zusagen zur Standort- und Beschäftigungssicherung gebunden, heißt es. Das habe ams Osram zugesichert, teilte Berlien mit.
Jetzt ist die deutsche Finanzaufsicht am Zug: Gibt sie den Steirern bis 5. September grünes Licht, verlängert sich die Laufzeit des US-Angebots so, dass beide Offerten bis Anfang Oktober laufen.
Der Osram-Aktienkurs erhält durch die Verhandlungen Aufwind: Er ist gestern, Donnerstag, zwischenzeitlich auf über 37 Euro gestiegen – das ist der höchste Wert seit März.