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Wo die Linzer Obdachlosen leben

Von Valentin Lischka, 10. Februar 2011, 00:04 Uhr
Abbruchhäuser und leere Waggons Wo die Linzer Obdachlosen leben
Der 41-jährige Alfred Ramaseder lebt seit 16 Jahren auf der Straße. Die Nächte verbringt er in einem ausrangierten Waggon am Linzer Bahnhof mit seinem Hund. Bild: privat

LINZ. Wo und wie (über-)leben eigentlich Obdachlose im Winter? Die Oberösterreichischen Nachrichten haben Alfred Ramaseder begleitet – einen von 51 Linzern, die das ganze Jahr über auf der Straße leben.

Der bärtige Mann mit faltigem Gesicht zeigt den Weg zu seiner Unterkunft, mit dabei ist wie immer sein Hund. Am Bahnhof kennt ihn jeder unter dem Namen „Flash“. Durch einen unterirdischen Gang geht es in den Bereich des Linzer Hauptbahnhofes, der den Passagieren normalerweise verborgen bleibt, vorbei an abgestellten Zügen und über Schienen. Dann, nach einigen Gehminuten, deutet „Flash“ auf den ausrangierten Waggon, in dem er die Nächte verbringt.

„Nicht reserviert“ steht auf einem Schild über den Sitzen im Abteil. Seit die letzte Reservierung von einem Passagier für den abgenutzten Waggon benutzt wurde, dürfte tatsächlich schon einige Zeit vergangen sein. Für Ramaseder und seinen Hund ist trotzdem jede Nacht ein Schlafplatz garantiert. „Im Winter ist mir hier nicht kalt, aber im Sommer heizt sich der Waggon manchmal recht auf“, sagt er. Der 41-Jährige landete vor 16 Jahren durch einen Schicksalsschlag und Geld- schwierigkeiten auf der Straße.

Nicht alle haben das Glück, einen ganzen Waggon für sich beanspruchen zu können. Das weiß am besten Dietmar Mayr, der Chef der Linzer Streetworker. Der 45-Jährige arbeitet schon seit 25 Jahren als Sozialarbeiter und hat in der Zeit viel erlebt. „Manche Obdachlose schlafen in Abbruchhäusern, dort schaut es extrem aus“, sagt Mayr.

So ein Haus gibt es auch in der Waldeggstraße. Das Gebäude wirkt abweisend, die Eingangstüre wurde mit einem Schloss versperrt. Durch ein kaputtes Fenster könnte man jedoch problemlos in das Gebäude kommen. Selbst bei Minusgraden gibt es Obdachlose, die unter Brücken oder auf Grünflächen im Schlafsack schlafen.

Hilfe nicht immer möglich

Von diesen Plätzen will man die Menschen beim Sozialverein B37 vor allem im Winter mit Notschlafstellen oder betreutem Wohnen wegholen. In einigen Fällen ist das nicht möglich. „Es gilt: Dach über dem Kopf oder Hund. Aus hygienischen Gründen, und weil andere Bewohner Angst haben. Und manche entscheiden sich dann für den Hund“, sagt Dietmar Mayr. Auch wegen psychischer Probleme oder Aggressionen können einige nicht in den Notschlafstellen aufgenommen werden.

Notschlafstellen:

247 Schlafplätze bietet der Verein B37 in Linz für Bedürftige an. Im Winter wird wegen der hohen Auslastung die Kapazität erhöht. Im psychosozialen Wohnheim kommen 124 Personen unter, im Wohnheim für entwöhnte Alkoholiker 15. In der Schumannstraße gibt es 50 Plätze für Kinder und Familien, die Notschlafstelle in der Wiener Straße bietet 59 Obdachlosen Platz, aufgrund der tiefen Temperaturen schlafen dort momentan 66 Menschen. Zusätzlich gibt es 140 mobil betreute Wohnungen.

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