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UNO fordert globale Solidarität, den USA drohen "schmerzhafte Wochen"

Von Thomas Spang, 02. April 2020, 00:04 Uhr
UNO fordert globale Solidarität, den USA drohen "schmerzhafte Wochen"
Diese Amerikaner stehen Schlange vor einem Supermarkt in Washington. (AFP) Bild: APA/AFP/GETTY IMAGES/Drew Angerer

Präsident Trump rechnet im besten Fall mit 100.000 bis 240.000 Corona-Todesopfern

Während viele Staaten ihre Schlagbäume herunterlassen, Regionen und Städte sich abschotten und sozialer Abstand zur Norm wird, erinnerte UNO-Generalsekretär Antonio Guterres an eine andere Notwendigkeit im Kampf gegen die Corona-Pandemie. "Was die Welt nun braucht, ist Solidarität", sagte der Chef der Weltorganisation gestern. "Mit Solidarität können wir das Virus schlagen."

Guterres warnte vor "nationalem Egoismus, der wie ein Bumerang zurückkommen" könne. "Wir sind nur so stark wie das schwächste Gesundheitssystem in einer verwobenen Welt." Wenn die wohlhabenderen Länder tatenlos zuschauten, wie sich die Pandemie in der südlichen Hemisphäre ausbreite, "droht die Krankheit dort wieder aufzutauchen, wo sie vorher unter Kontrolle war".

Bisher längste Pressekonferenz

Guterres forderte daher, mindestens zehn Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts für Gesundheitsdienste und den Schutz der armen Bevölkerungsgruppen auszugeben. Er bezieht sich dabei auf einen UNO-Bericht, der zu einer "koordinierten internationalen Reaktion" aufruft.

In der Vergangenheit hätten die USA an der Spitze dieser globalen Koordination gestanden. Doch US-Präsident Donald Trump hat nach Wochen der Verharmlosung und Relativierung nun Mühe, innerhalb seines Landes eine schlüssige Antwort auf Corona zu finden.

Auf der mit zwei Stunden und elf Minuten längsten Pressekonferenz seiner Amtszeit bereitete der US-Präsident seine Landsleute auf schaurige Nachrichten vor: "Das könnten sehr schmerzhafte zwei, vielleicht drei Wochen werden", sagte Trump zu dem erwarteten Anstieg der Opferzahlen. Das optimistischste Modell der Regierung erwartet nun zwischen 100.000 und 240.000 Corona-Tote, wenn sich alle an die bis Ende April verlängerten Richtlinien zur sozialen Distanzierung hielten. In den kommenden Wochen könnten damit mehr Amerikaner Opfer der Pandemie werden, als während des Korea- und Vietnamkriegs ums Leben kamen.

Zur Forderung nach einer Maskenpflicht meinte der Präsident: "Wenn Leute das tun wollen, richtet das sicher keinen Schaden an."

Impeachment als Ausrede

Bei seiner Pressekonferenz machte er das "Impeachment" dafür verantwortlich, abgelenkt gewesen zu sein. Mit Blick auf die dramatische Lage in New York, dem Epizentrum der Pandemie in den USA, hielt er Gouverneur Andrew Cuomo vor, "aus welchen Gründen auch immer ein wenig spät dran gewesen zu sein".

Dieser beklagte sich in seinem Briefing über die fehlende Unterstützung mit Beatmungsgeräten. "Es ist so, als müssten wir auf eBay mit 50 anderen Staaten darum konkurrieren", kritisierte Cuomo die Bundesregierung, die über eine Reserve von 10.000 Beatmungsgeräten verfügt, die sie nur zögerlich herausgibt.

Von der Front im Kampf gegen das Virus kommen immer verzweifeltere Berichte. Die Vorsitzende der New Yorker Krankenschwestern-Gewerkschaft, Judy Sheridan-Gonzalez, beschrieb die Situation im "Montefiore Medical Center" in der Bronx als "postapokalyptisch". So etwas kenne sie "nur aus Filmen, die ich früher einmal gesehen habe".

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Autor
Thomas Spang
US-Korrespondent
Thomas Spang

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3  Kommentare
3  Kommentare
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jack_candy (7.944 Kommentare)
am 02.04.2020 14:15

Typisch Trump.
Ist völlig überfordert und planlos, und schiebt die Schuld auf andere. Als ob er ohne Impeachment damals auch nur eine Sekunde an Corona gedacht hätte.

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max1 (11.582 Kommentare)
am 02.04.2020 03:12

Ganz einfach, die Rüstungsausgaben in Gesundheitsausgaben zur Vorbeugung einsetzen und schon ist das Geld vorhanden. Alle besetzten Länder verlassen.

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( Kommentare)
am 02.04.2020 11:40

Sie verkennen die Realität:
1. das Gesundheits- und Sozialbudget ist schon 4x höher als das Verteidigungsbudget (2018 nur ca. 3,2 % vom GDP)
2. sobald die USA abziehen wollen beginnt das große Jammern und Betteln um weiteren Verbleib der US-Soldaten (egal ob DE, Syrien, Irak, Südkorea ...)
https://www.tagesschau.de/ausland/truppenabzug-usa-deutschland-101.html

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