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Deutsche Grenzkontrollen: Pendler brauchen Bescheinigung ab Freitag

Von nachrichten.at/apa, 17. Februar 2021, 19:11 Uhr
CORONA:  TIROL - AUSREISETESTKONTROLLEN KUFSTEIN
Die Frist, die ursprünglich in der Nacht auf Mittwoch hätte auslaufen sollen, sei auf Bitte der sächsischen Landesregierung um zwei Tage verlängert worden. Bild: LIEBL DANIEL | ZEITUNGSFOTO.AT (APA)

BERLIN/WIEN. Berufspendler dürfen noch bis Donnerstagnacht ohne eine spezielle Bescheinigung ihres Arbeitgebers in Sachsen und Bayern die deutsche Grenze passieren. Bis Donnerstag 24.00 Uhr sei die Vorlage des Arbeitsvertrages an der Grenze ausreichend, hieß es am Mittwoch aus dem deutschen Innenministerium.

Ab Freitag müssen berufliche Pendler dann eine Bestätigung vorlegen, aus der hervorgeht, dass sie bei einem systemrelevanten Arbeitgeber beschäftigt sind und von diesem zwingend für die Aufrechterhaltung des Betriebs benötigt werden. Hintergrund der Verlängerung ist dem Vernehmen nach, dass man den Arbeitgebern nach der erst jetzt erfolgten amtlichen Veröffentlichung der geänderten sächsischen Quarantäneverordnung Zeit geben musste, um sich auf die neuen Regelungen vorzubereiten. Um Verwirrung und eine Ungleichbehandlungen an den Grenzübergängen in Sachsen und Bayern zu verhindern, wurde die Frist dann auch für den bayerischen Grenzabschnitt verlängert.

In rund 2.500 systemrelevanten Betrieben in Bayern dürfen weiter Pendler aus Tirol und Tschechien arbeiten, hieß es am Mittwochnachmittag. Die Grenzgänger bekamen für ihre Einreise eine Bescheinigung ausgestellt. "Mit diesen Papieren kommen die Firmenmitarbeiter aus Tschechien und Tirol problemlos und schnell über die Grenze", versprach Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Mittwoch in München.

Tschechien und der größte Teil Tirols gelten seit Sonntag als Gebiete, in denen sich mutierte Varianten des Coronavirus bereits stark verbreitet haben. Von hier dürfen - von einigen Ausnahmen abgesehen - fast nur noch Deutsche und Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland einreisen. Deutschlands Innenminister Horst Seehofer (CSU) ordnete in Absprache mit Bayern und Sachsen stationäre Kontrollen an diesen Grenzabschnitten an. Für Berufspendler aus bestimmten Branchen gibt es Ausnahmen.

Die deutsche Bundespolizei wies nach eigenen Angaben deutlich mehr Menschen an der Grenze zu Tschechien als an der zu Tirol ab. An der Grenze zu Österreich seien es vom Sonntag bis Dienstag etwa 1.200 Personen gewesen, an der Grenze zu Tschechien dagegen 7.100, teilt ein Sprecher der Bundespolizei auf Anfrage mit. Laut Innenministerium wurden an beiden Grenzabschnitten 37.362 Personen kontrolliert.

Kritik von Schallenberg und Nehammer

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) kritisierte die deutsche Regelung erneut scharf. Die deutschen Maßnahmen seien "praxis- und weltfremd", sagte Schallenberg der "Kleinen Zeitung" (Mittwochausgabe). "Wir reden immerhin von einer der ganz wesentlichen, wenn nicht der wesentlichsten Wirtschaftsarterie des gesamten europäischen Binnenmarktes. Hier so über das Ziel hinauszuschießen ist fahrlässig." Er verwies darauf, dass nicht nur Österreich, sondern auch Frankreich und Luxemburg wegen des deutschen Vorgehens besorgt seien. Parallelen zu Ischgl wies Schallenberg zurück. "Wo Fehler begangen wurden, muss man daraus lernen."

Aber Österreich habe bei der ersten Welle sehr gut reagiert. "Wir waren eines der Länder, das am ungeschorensten blieb. In der EU mit dem Finger aufeinander zu zeigen, das bringt nichts. Das tun wir nicht, das ist nicht unsere Art. Es wäre fein, wenn auch unsere deutschen Nachbarn das unterließen."

Auch von Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) kam Kritik. Die deutschen Maßnahmen seien eine Gefahr für die Versorgungssicherheit in vielen Staaten Europas. "Das Handeln unserer deutschen Nachbarn ist kurzsichtig und fahrlässig. Mit dem Finger auf Tirol zu zeigen löst keine Probleme, sondern schafft noch zusätzliche." Die Europäische Kommission sei ein wichtiger Partner, teile die österreichische Einschätzung und habe ebenfalls Kritik an den deutschen Maßnahmen geübt. "Pauschale Grenzschließungen und Reiseverbote sind keine Lösung - es braucht viel mehr maßgeschneiderte und praktikable Lösungen", so der Innenminister.

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