Das himmlische Postamt stempelt seit 70 Jahren
STEYR. Amerikanischer Besatzungssoldat hatte 1946 die Idee eines Postamtes für Briefe ans Christkind, 1950 sperrte es auf.
Nachforschungen, wer er war und wie er hieß, verlieren sich in den Wirren der Nachkriegszeit. Ein US-Soldat, der zur Besatzungszeit in Steyr stationiert war, pilgerte zur Wallfahrtskirche in Christkindl und hatte beim Anblick des Jesuskindes auf dem Gnadenaltar die Eingebung. Er regte an, dass von der Ortschaft mit dem Namen des Heilands über ein eigenes Postamt Friedensgrüße zu Weihnachten in alle Welt versendet werden sollen.
"In der Küche des Mesners wurde dann das erste Postamt eingerichtet", sagte gestern der stellvertretende Generaldirektor der Post AG, Walter Oblin, bei der Eröffnung des 70. Weihnachtspostamtes im Hotel Christkindlwirt. Bereits am ersten Advent stempelte die der Weihnachtspost zugeteilte "Postexpedientin" Johanna Zeilinger 42.000 Briefe und Karten. Nachdem das Postamt im Laufe der Jahre auf der ganzen Welt berühmt wurde und im Vorjahr 1,8 Millionen Sendungen befördert wurden, sprach Landeshauptmann Thomas Stelzer von "einem bedeutenden Beitrag Oberösterreichs zu Weihnachten, auf den wir stolz sind".
Nach wie vor bei den Empfängern beliebt sind die Weihnachtsbriefmarken, die an jedem Postschalter in Österreich auf Briefe geklebt und über Christkindl umgeleitet werden können, wo sie mit Sonderstempeln versehen werden. Das Aquarell, das das Motiv der heurigen Weihnachtsmarke zeigt, hat der ehemalige und 2013 verstorbene Innsbrucker Diözesanbischof Reinhold Stecher, ein auch künstlerisch überaus begabter Priester, gemalt.
Die Botschafterin Österreichs beim Heiligen Stuhl im Vatikan, Franziska Honsowitz-Friesnigg, sprach von "einem offenen Herzen füreinander", dies spüre man bei der Pflege der Tradition mit den Briefen ans Christkind und den Friedensgrüßen. Einem alten Brauch folgend, war es dann Landeshauptmann Thomas Stelzer vorbehalten, dem ersten Kuvert den Sonderstempel aufzudrücken. Das Postamt Christkindl ist nun bis zum Dreikönigstag am 6. Jänner täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. In diesem Zeitraum werden 80.000 Besucher erwartet.
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