Nach Verweis: Ehemalige Aloisianum-Schüler bekommen kein Zeugnis
LINZ. Die Ermittlungen nach einem mutmaßlichen Übergriff auf eine Mitschülerin laufen. Weil die vier beschuldigten Burschen im Juni suspendiert wurden, erhalten sie kein Zeugnis. Laut Bildungsdirektion haben sie nun zwei Möglichkeiten.
Was Mitte Mai bei einer Schulwoche der sechsten Klassen des Linzer Privatgymnasiums Aloisianum passiert sein soll, schlägt hohe Wellen. Wie berichtet, soll eine 15-Jährige von ihren Mitschülern eingesperrt und dazu aufgefordert worden sein, sie zu massieren. Die Staatsanwaltschaft hat Anfang Juni nach einer Anzeige der Schule Ermittlungen wegen Freiheitsentziehung und Nötigung gegen vier Beschuldigte eingeleitet. Gleichzeitig wurden die Schulverträge mit den Eltern der Burschen aufgelöst, sie mussten die Schule verlassen. Die Lehrerinnen und Lehrer des Aloisianums stellen sich geschlossen hinter die Entscheidung der Schulleitung.
Mehr zum Thema: Eltern widersprechen Aussagen des Elternvertreters
Suche nach neuer Schule
Um das Schuljahr doch noch positiv abschließen zu können, ist ein Platz an einer neuen Schule Voraussetzung. Dort müssten die Sechstklässler dann sogenannte Feststellungsprüfungen absolvieren. Das heißt, der gesamte Stoff des Schuljahres muss in jedem Unterrichtsfach überprüft und nachgewiesen werden. Ist dies erfolgt, können die Schüler in die siebte Schulstufe aufsteigen. Von der Bildungsdirektion hieß es, dass diese Prüfungen zwar Fristen unterliegen würden, aber teils auch im Herbst absolviert werden könnten.
Ist so kurzfristig kein Schulwechsel möglich, so können die vier Jugendlichen das sechste Schuljahr an einem anderen Schulstandort wiederholen. Die Entscheidung über das weitere Vorgehen liege bei den Erziehungsberechtigten. "Die Eltern müssen nicht mit uns in Kontakt treten, aber wenn gewünscht sind wir bei der Suche nach einem Schulplatz behilflich", sagt die Sprecherin der Bildungsdirektion, Birgit Kopf.
Unterdessen sind die Einvernahmen der Verdächtigen noch nicht erfolgt. Die Schülerin, die seit dem Vorfall zu Hause ist, wurde diese Woche befragt. Ihr Anwalt erhebt schwere Vorwürfe gegen die Beschuldigten - die OÖN berichteten: