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Schober: Ehre oder Bürde für Perg?

Von Bernhard Leitner, 17. Juli 2014, 00:04 Uhr
Schober: Ehre oder Bürde für Perg?
Gedenktafel am Geburtshaus von Johannes Schober Bild: lebe

PERG. Historiker sollen die Rolle des gebürtigen Pergers als Wiener Polizeipräsident klären.

Soll Johannes Schober weiter Ehrenbürger der Stadt und Namenspate einer Straße im Perger Stadtzentrum bleiben? Diese Frage beschäftigte vorgestern – am 87. Jahrestag des Justizpalastbrandes in Wien – den Perger Gemeinderat. Im Verlauf der damaligen Ereignisse waren nach außer Kontrolle geratenen Protesten 89 Zivilisten und fünf Sicherheitsbeamte getötet worden.

Als Vizekanzler, Außenminister und zweimaliger Bundeskanzler (1921-22 und 1929-30) ist der gebürtige Perger Johannes Schober der einflussreichste Politiker, den die Stadt je hervorgebracht hat. Andererseits war es eben auch Schober, der als Polizeipräsident von Wien während der Tumulte vom 15. Juli 1927 vor dem Wiener Justizpalast seinen Einheiten die Erlaubnis gab, im Notfall von der Schusswaffe Gebrauch zu machen. Dies brachte ihm später den wenig schmeichelhaften Beinamen "Arbeitermörder" ein.

Ob es unter diesen Gesichtspunkten weiterhin angebracht ist, Johannes Schober als Ehrenbürger der Stadt und Namensgeber der Straße vor seinem Geburtshaus zu führen, soll Bürgermeister Anton Froschauer (VP) nun gemeinsam mit Historikern klären: "Ich habe bereits mit dem Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands Kontakt aufgenommen. Es wird im August in Perg ein Gespräch in dieser Sache geben." Froschauers Plan: Ein noch zu bestimmender Historiker soll gegenüber dem Gemeinderat eine Empfehlung abgeben, ob man Schober die Ehrenbürger-Würde weiterhin gewähren soll.

Auch Weinheberstraße prüfen

Anhaltspunkte für eine Entscheidung, die im Herbst fallen soll, könnte eine Expertise geben, die der Historiker Oliver Rathkolb für die Stadt Wien durchgeführt hat: Auch dort gibt es im 13. Bezirk eine Dr.-Schober-Straße. Die Wiener Kinderfreunde haben hier eine Niederlassung. Was Perg betrifft, sollten auch andere Straßennamen geprüft werden, fordert SP-Gemeinderätin Judith Valtl: "Die Weinheber Straße ist nach einem NS-Schriftsteller benannt. Das sollte geändert werden."

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12  Kommentare
12  Kommentare
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Ameise (45.683 Kommentare)
am 18.07.2014 00:15

Da verblassen aktuelle Geschehnisse.
Wird doch nicht Sinn und Zweck der Übung sein-so nach dem Motto:
"Wenn schon kein Brot,dann wenigstens Spiele"...

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jago (57.723 Kommentare)
am 18.07.2014 00:07

der Polizeieinsatz damals ein ganz normaler Exekutivenwahn gewesen, den auch heute noch mehr als 1/3 der Bevölkerung befürwortet.

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Hillsmith (3.544 Kommentare)
am 17.07.2014 21:44

Bei der Gelegenheit könnte man sich überhaupt Gedanken machen, wie es kommt, dass in der Auflistung
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Pers%C3%B6nlichkeiten_der_Stadt_Perg
so gut wie keine der großen Töchter vorkommt. Ich denke, das wäre dann schon ein schönes Gesamptpaket - möglichst viele davon finden und unter ihnen eine Namensgeberin für die zukünftig-ehemalige Dr. Schober Str. auswählen.

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( Kommentare)
am 17.07.2014 21:47

Die meisten wiki-Seiten sind im Prinzip änderbar.

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Hillsmith (3.544 Kommentare)
am 17.07.2014 22:06

So in die Tiefe sind wir in dem bisschen "Tschändastaddies" auch wieder nicht gegangen. Nur gerade so weit, das nicht erwähnt werden nicht gleichbedeutend ist mit nicht existieren. Aber vielleicht könnten DIE ja Auskunft geben oder wissen, wohin man/frau sich wenden könnte:
http://www.frauenberatung-perg.at/
Bleibt noch zu hoffen, dass die eine oder andere Tochter Pergs am Institut für Frauen und Geschlechterforschung http://www.jku.at/ifg/content
eine Bachelor/Diplom/Doktor_innenarbeitsthema sucht.

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Hillsmith (3.544 Kommentare)
am 17.07.2014 21:31

Kein Problem - ein österreichischer Informatikpionier harrt der posthumen Ehrung: http://derstandard.at/2000003215833/Oesterreichischer-Computerpionier-HeinzZemanek94-jaehrig-verstorben.

Oder wie wäre es mit http://diestandard.at/2000003107240/Die-fehlenden-Toechter-der-Forschung.

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( Kommentare)
am 17.07.2014 13:40

Geschichte kann durch Verdrängen nicht ungeschehen werden. Mit der Geschichte und dem Geschehenen muss sich jede Generation auseinandersetzten, ob im Guten oder im Schlechten. Europa hat eine Geschichte, diese kann durch Löschen verschiedener Namen nicht geändert werden. Seien wir froh um unsere Geschichte.
Amerika hat ihre eigene Geschichte ausgelöscht und glaubte dass ihre Geschichte erst durch die Besiedelung beginnt. Dieses war und ist ein großer, folgenschwerer Fehler.

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Hillsmith (3.544 Kommentare)
am 17.07.2014 21:51

Nach Ihrer Logik wären ja dann Himmerstrasse, Göringgasse, Hitlerplatz... durchaus tragbar. Eine typisch österreichische Einstellung? Ich denke, die Dr.-Schober-Str. sollte umbenannt werden nach einer weniger belasteten Persönlichkeit - vorzugsweise einer Frau, wenn wir schon dabei sind. Man sollte aber - vielleicht durchaus auch in Ihrem Sinne - eine Tafel anbringen, die auf den alten Straßennamen hinweist und erklärt,warum er abgesetzt wurde.

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jago (57.723 Kommentare)
am 18.07.2014 00:10

1. Was lernen WIR draus?
2. Würden sich die Obrigen heute anders verhalten? Nein.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 17.07.2014 09:00

nichts anderes zu tun?
die sorgen von den perger sozis - und wahrscheinlich auch grünInnen - davon können andere dörfer nur träumen........

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Hillsmith (3.544 Kommentare)
am 17.07.2014 21:16

Wenigstens Sie scheinen auf das Thema ja anzusprechen, sonst würden Sie sich hier wohl kaum geäußert haben.

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( Kommentare)
am 17.07.2014 21:53

Das dümmste Argument: "Haben wir keine wichtigeren Probleme?"
01.07.2014 | 18:29 | sibylle hamann (Die Presse)

Diese Formulierung kommt bevorzugt dann zum Einsatz, wenn die Stärkeren Schwächere in die Schranken weisen wollen.
Okay, es gibt Situationen, in denen die Frage ihre Berechtigung hat. „Haben wir keine wichtigeren Probleme?“ Diese Formulierung passt, wenn man eben in existenzieller Gefahr ist, Krieg, Hunger, Gewalt, Not erlebt, wenn man verfolgt wird, Angst hat oder verzweifelt ist. „Haben wir keine wichtigeren Probleme?“ kann mit Fug und Recht auch fragen, wer tatsächlich Tag und Nacht um die Lösung existenzieller Probleme ringt – wer sich um Hungernde, Unterdrückte, Kranke kümmert, wer ein Feuer löscht oder nach einem Unfall Erste Hilfe leistet.

http://diepresse.com/home/meinung/quergeschrieben/sibyllehamann/3831013/Das-dummste-Argument_Haben-wir-keine-wichtigeren-Probleme

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