Trotz Karrieresprung: Pädagogin kritisiert Schneckentempo bei Reform
SCHÄRDING. Eva Panholzer wird Schärdinger Pflichtschulinspektorin, Ministerin-Unterschrift fehlt noch.
Sie lehnt Gratulationen kategorisch ab. Ihr Lächeln ist aber eine Spur breiter als sonst: Eva Panholzer wird neue Pflichtschulinspektorin für die Bildungsregion Schärding. Wolfgang Schatzl, der den Bezirk Schärding als Pflichtschulinspektor seit der Pensionierung von Karl Hauer mit Schulende 2016 mitbetreut, weiß, dass Panholzers Aufstieg zur Bezirkschefin der Schärdinger Lehrerinnen und Lehrer nicht mehr zu nehmen ist.
"Es fehlt nur noch die Unterschrift der Ministerin", sagt Schatzl. Panholzer selbst will sich als "Inspektorin" erst dann ansprechen lassen, "wenn ich das Dekret in Händen halte". Obwohl mit der Unterschrift der roten Ministerin unter das Ernennungsdekret der schwarzen Sonderschuldirektorin – Eva Panholzer sitzt für die ÖVP im Gemeinderat der Bezirksstadt – nicht vor Ende März zu rechnen ist, nimmt sich die engagierte Schärdinger Pädagogin kein Blatt vor den Mund, wenn es um die noch immer nicht restlos ausverhandelte Schulreform geht.
Zu oft zu schnell in den Medien
Das von den Verhandlern eingeschlagene "Schneckentempo" sei ärgerlich, weil es in Sachen Schulreform in Österreich unheimlich viel zu tun gebe. Auf die Frage, ob Pflichtschulinspektoren – früher Bezirksschulinspektoren – überhaupt noch zeitgemäß sind, bestehe doch laut Schulreform die Möglichkeit zur "Clusterbildung", beantwortet Panholzer so: "Bei Clustern handelt es sich um das Zusammenspiel mehrerer Pflichtschulen mit einem Leiter beziehungsweise einer Leiterin. Das soll auf freiwilliger Basis möglich sein. Aber auch für solche Konstellationen sind die Pflichtschulinspektoren zuständig."
Wie aus Kreisen der Schulleiter zu hören sei, halte sich deren Begeisterung über die Möglichkeit zur Clusterbildung "sehr in Grenzen". Diesbezüglich sei medial "wieder einmal" etwas hinausposaunt worden, was noch lange keine runde Sache sei. Dass mit solchen Zusammenschlüssen Geld für mehrere Schulleitungen gespart würde, liege auf der Hand, wie es aber mit der Entlohnung der "Clusterleiter" ausschaue, nicht.
Wie überhaupt Eva Panholzer kritisiert, dass gerade was die Aufstellung des neuen Schulwesens angehe, viel zu früh an die Öffentlichkeit gegangen werde. Kaum sei etwas andiskutiert, "steht es auch schon in der Zeitung". Das sei den Verhandlern anzulasten und nicht etwa den Medien, kritisiert die nach eigenen Angaben "noch nicht Fünfzigjährige".
Eines der Hauptprobleme, das aber niemand angelastet werden dürfe und könne, ist für Eva Panholzer eine "sich dramatisch und immer schneller verändernde Gesellschaft". Da mitzukommen sei eine enorm große Herausforderung sowohl an Eltern als auch Kinder, "natürlich auch für uns Lehrer". Diesen Herausforderungen sich engagiert zu stellen, sei eine der Hauptaufgaben des Schulwesens, das derzeit auf neue Beine gestellt werde.
Eva Panholzer kritisiert nicht nur, die angehende Schärdinger Pflichtschulinspektorin engagiert sich auch, und das an mehreren Fronten. So leitet sie nicht nur die Sonderschule der Stadt, sondern auch das Sonderschulpädagogische Zentrum. Außerdem hat sie das Sprachförderprojekt für Migrationskinder auf die Beine gestellt. Die Schulleitung werde sie – für den Fall der Ernennung zur Pflichtschulinspektorin – ebenso an den Nagel hängen wie den Job der Bezirksobfrau des Christlichen Lehrervereines. Das Mandat als Gemeinderätin werde sie "hobbymäßig" behalten.
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Das "Reförmchen" wird die Bildungsqualität nicht steigern, sondern ist ein verdecktes Sparpaket...
An die "gefährlichen" Themen wie z.B. Lehrerdienstrecht traut sich niemand ran.
weg mit den ganzen hochbezahlten Inspektoren, Schulräten, der ganze Landesschulrat. Die sollen endlich für unsere Kinder arbeiten und nicht nur für die schwarze Lehrergewerkschaft!!!!
Das müssen sie mir jetzt aber genauer erklären
Eh klar - weg mit allen schwarzen Gewerkschaften! Gewerkschaften dürfen nur rot sein, wie beim Häupl in Wien!
Hochbezahlt?
Sie Ahnungsloser!
Wem als ahnungslos zu bezeichnen und keine Zahl zu nennen ist irgendwie eigenartig. Wenn sie wissen, was sie verdient, dann kann es ja kein Geheimnis sein und warum darf man das dann nicht erfahren?
ca. 5.000,-- Euro/Monat würde ich nicht unbedingt als hochbezahlt ansehen.
Brutto ist sicherlich gerechtfertig!