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Ein Jahr Wartezeit auf Hüftoperation im Krankenhaus Steyr? "Ein Irrtum"

Von Herbert Schorn, 09. Februar 2016, 00:04 Uhr
Ein Jahr Wartezeit auf Hüftoperation im Krankenhaus Steyr? "Ein Irrtum"
51 Wochen hätte Josef H. laut offizieller Terminvereinbarung warten müssen – doch es gibt eine zweite Liste. Bild: VOLKER WEIHBOLD

STEYR. Dauert es wirklich 51 Wochen, bis in der Orthopädie des LKH Steyr ein OP-Termin für eine neue Hüfte frei ist? Ein Beispielfall und sein erstaunliches Happy End.

Mit einer großen Sorge wandte sich Helene H. an die OÖ- Nachrichten. Ihr Mann Josef braucht ein neues Hüftgelenk. Bei einer Wanderung im Herbst waren die Schmerzen akut geworden, seither könne er nicht mehr gut gehen. Die beiden werden am 13. Oktober in der Orthopädie-Abteilung des Landeskrankenhauses Steyr vorstellig – und kommen mit schlechten Nachrichten wieder heraus: "Er hat erst einen Termin für 5. Oktober 2016 bekommen. Die Wartezeit beträgt fast ein Jahr", sagt die Steyrerin entsetzt.

Doch die Schmerzen würden immer ärger: "Mein Mann kann nicht mehr lange gehen, stehen oder sitzen. Er ist aus dem sozialen Leben ausgeschlossen." Es vergehe kaum ein Tag, an dem er nicht zu Schmerzmitteln greife. "Aber sie helfen immer weniger."

Eine zweite Liste für Akutfälle

Die OÖN fragen im LKH Steyr nach. Dort will man sich zum konkreten Fall aus Datenschutzgründen nicht äußern. Nur so viel: "Eine Wartezeit von einem Jahr entspricht nicht unseren durchschnittlichen Wartezeiten", sagt Jutta Oberweger, Sprecherin des Krankenhausbetreibers gespag. In Steyr warte man im Schnitt 137 Tage – also etwa viereinhalb Monate – auf die Operation für eine Hüftprothese. In der Regel würden sich die Wartezeiten aber verkürzen, etwa weil Patienten ausfallen.

Einen Tag später erwischen wir den Leiter der Orthopädie-Abteilung, Vinzenz Auersperg. Er erklärt, wie die Termine zustande kommen. "Wir haben nur eine bestimmte Kapazität, was Ärzte, Pfleger, Räume und Betten betrifft", sagt er. "Wenn der Arzt einen Patienten sieht, muss er entscheiden, wie schnell er operiert wird." Im Terminplan müssten aber auch Plätze für Akutfälle, die vorgezogen werden, bereitgehalten werden. Doch ein Jahr auf eine Hüft-OP zu warten, ist das eine Ausnahme? "Nein", sagt Auersperg. "Das ist kein Ausnahmefall." Er betont, dass das Warte-Management erst kürzlich vom Land geprüft wurde.

Gestern erreichten die OÖN Landeshauptmann Josef Pühringer (VP), den zuständigen Gesundheitsreferenten. Er überrascht. "Es handelt sich um einen vollkommenen Irrtum", sagt er. Es gebe eine Jahresvormerkliste und eine Akutliste. Josef H. stehe auch auf zweiter. "Er kommt Ende Februar dran." Ein Jahr Wartezeit, das gebe es nur in absoluten Ausnahmefällen. Als die OÖN Helene H. informieren, fällt ihr ein Stein vom Herzen. "Das ist eine große Überraschung." Sie habe davon nichts gewusst: "Erst vor zwei Wochen wurde uns gesagt, dass man uns keine Hoffnung machen kann, weil es so viele schwere Fälle gibt."

 

Wartezeiten auf eine Operation

137 Tage warten Patienten im Schnitt im LKH Steyr auf einen OP-Termin für eine Hüftprothese. In Gmunden sind es 121 Tage, in Kirchdorf gar nur 89 Tage. Alle drei Spitäler gehören zur gespag.

70 Tage beträgt im Schnitt die Wartezeit für die gleiche Operation in der Orthopädie des Med-Campus III (früher AKH) im Linzer Kepler Uniklinikum. Maximal seien es laut Presseabteilung sechs Monate.

6 Monate (ca 180 Tage) müssen sich die Patienten im Linzer Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern durchschnittlich auf ein künstliches Hüftgelenk gedulden.

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30  Kommentare
30  Kommentare
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leser (2.235 Kommentare)
am 09.02.2016 18:28

Wenn sich der LH einschaltet, wird halt vorgereiht. Muss hat ein anderer länger warten...
Wie im TV - Volksanwalt, und schon geht was.
Was aber, wenn alle zu den Medien gehen?

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leser (2.235 Kommentare)
am 09.02.2016 18:29

Andererseits - warum muss es immer Steyr sein?

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mohnfresser (512 Kommentare)
am 09.02.2016 16:13

LKH Steyr und ein Teil der dort tätigen Ärzte: Ein besonderer Sonderfall und den österreichischen Spitälern.

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prinz_von_linz (4.794 Kommentare)
am 09.02.2016 10:39

Happy End - und bei jenen, wo die OÖN nicht hinterher telefonieren?

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Superheld (13.251 Kommentare)
am 09.02.2016 12:31

Ob eine OP das "Happy End" ist...

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Prinzessin2506 (3.454 Kommentare)
am 09.02.2016 10:29

Jahresvormerkliste, Akutliste, Interventionsliste, Privatversichertenliste...

Ja, klar. Gesundheit in Österreich ist wie

LOTTO - ALLES IST MÖGLICH!

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Superheld (13.251 Kommentare)
am 09.02.2016 09:19

Ein Problem ist halt, dass fast jeder von Schmerzen oder sonstigen Akutproblemen berichtet.

Jeder ist sich selbst der Nächste, und bekommt man nicht sofort, "was einem zusteht", gibt man die Schuld der Obrigkeit.

Wartezeiten haben in vielen Fällen sogar positive Effekte. Meist wird sowieso vorschnell operiert, noch bevor andere natürliche Methoden angewendet werden.

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Zaungast_17 (26.462 Kommentare)
am 09.02.2016 09:27

das stimmt zwar - aber ein Jahr voller Schmerzen ist ein laaanger Zeitraum ...

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Superheld (13.251 Kommentare)
am 09.02.2016 12:31

Tägliche Schmerzmittel sind sowieso der falsche Ansatz, aber ich rede ja auch nicht von einem passiven und tatenlosen Jahr.

In vielen Fällen hilft Physiotherapie, gezielte Gymnastik, Aufbau mittels Injektionen, etc. nicht nur gegen Schmerzen, sondern gegen die Ursachen des Problems. Ob es in diesem Fall auch so ist, kann ich nicht beurteilen, aber man sollte vor der OP auch Alternativen probieren, das meinte ich.

Viele drängen auf eine OP, obwohl andere Wege besser wären.

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Zaungast_17 (26.462 Kommentare)
am 09.02.2016 12:51

Superheld, ich konnte dir auch so folgen, ist auch zu bevorzugen, sofern es noch möglich ist.

... ein ganzes Jahr lang grausame Schmerzen ist und bleibt eine sehr lange Zeit und ich weiß selbst auch wovon ich schreibe ...

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Superheld (13.251 Kommentare)
am 09.02.2016 18:37

Ja, logisch, nicht in allen Fällen funktioniert so was, hängt vom Fortschritt ab.

Was ich kritisiere ist, dass diese alternativen Vorsorgen selten angewendet werden. Nicht einmal, wenn es Ärzte rechtzeitig empfehlen, wird danach gehandelt. Eine OP ist meistens "bequemer" (oder auch nicht, aber das merken viele erst zu spät).

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prinz_von_linz (4.794 Kommentare)
am 09.02.2016 10:41

Du hast halt auch leicht reden, bist sicher einer der zum Wunschtermin vom Wahlarzt in der Privatklinik operiert wird.

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jamei (25.537 Kommentare)
am 09.02.2016 10:55

prinz_von_linz - auch Dir steht dieser Weg offen .....

Es ist nur eine Frage wie man Prioritäten setzt und die finanziellen Mittel die man zur Verfügung hat einsetzt....

neuen SUV / Weltreise / Opernball / Malediven etc.

oder Zusatzversicherung - jeder wie er mag.

Daraus aber eine Vorwurf zu kreieren ist auch so eine Sache...

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Superheld (13.251 Kommentare)
am 09.02.2016 12:26

Solch schwere OPs wie neue Gelenke (Hüften, Knie) könnte man oft vermeiden, was in den meisten Fällen in Summe zu einer höheren Lebensqualität führt.

Aber dazu ist von den Patienten eine gewisse Vorarbeit (Gymnastik, gezielte Physiotherapie), Disziplin und Geduld nötig. Es dauert Wochen und Monate, bis man Fortschritte erkennt, aber diese wären nachhaltig und ohne Nebenwirkungen. Eine schnelle OP ist scheinbar bequemer, aber am Ende oft auch nicht zufriedenstellend.

Ich finde es nicht richtig, wenn ohne zumindest einem ersthaften Versuch einer solchen "alternativen" Methode gleich operiert wird. Damit meine ich nicht den aktuellen Fall, den ich nicht kenne, aber viele andere, wo "sofort" operiert wird.

Dem KH ist es recht, weil es überdurchschnittlich gut bezahlt wird und man damit die schlechter bezahlten Dienstleistungen abdecken kann.

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rosi (186 Kommentare)
am 09.02.2016 12:45

So ein Blödsinn. Wenn die Hüfte so kaputt ist, daß Knochen auf Knochen reibt, kannst Du Physiotherapie machen, bis Du schwarz wirst, das wird nicht mehr besser. Da muß ein künstliches Hüftgelenk rein, dann kann man wieder 20 Jahre schmerzfrei gehen.
Der betreffende Patient hat es wahrscheinlich eh schon mehrere Jahre gespürt und ewig hinausgeschoben, und dann muß es plötzlich schnell gehen.

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Superheld (13.251 Kommentare)
am 09.02.2016 18:34

Kein Blödsinn --> "Wenn die Hüfte so kaputt ist, daß Knochen auf Knochen reibt" --> muss ja nicht so weit kommen...da kann und sollte man vorher schon was machen, um das geht es, und nicht abwarten und einen OP-Termin vereinbaren!

(Wie vorher gesagt, es betrifft nictht diesen Fall, sondern allgemein)

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fanatiker (6.121 Kommentare)
am 09.02.2016 09:09

Das ist so windig und schräg, dass ich mir meinen "Senf" wirklich ersparen möchte!

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ziegenpeter (1.093 Kommentare)
am 09.02.2016 09:02

Ein Primar oder ein Landeshauptmann ist hier gänzlich uninformiert. Oder lügt.

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kallewirsch63 (2.124 Kommentare)
am 09.02.2016 08:55

Na bumm. Der Leiter der Abteilung weiss offenbar nicht, wie lange die Wartezeiten bei ihm sind. Aber die Sprecherin des Krankenhauses und der Landespeppi wissen es. Ich kann nur hoffen, sie haben ihm mitgeteilt, was er das nächste mal zu sagen hat.
Herr LH Pühringer: Das es mittels einer Intervention von oben schneller geht, dass ist uns allen bewusst. Das Problem ist nicht, dass nicht interveniert werden könnte. Das Problem ist, dass derartige Interventionen eigentlich gar nicht nötig sein sollten! Verstehen Sie das nicht?

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capsaicin (3.917 Kommentare)
am 09.02.2016 07:56

der landessepp weiß über die terminvergaben/terminmodalitäten besser bescheid, als der verantwortliche primar ??

eine kurze politische intervention und schon passts ??

conclusio: wie schief, kann eigentlich eine optik nur sein..

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( Kommentare)
am 09.02.2016 08:27

Jetzt wissen wir wenigstens um was sich unser Landesvater alles kümmern muss zwinkern ... bis hin zur Einteilungsliste von OP' s in den Gespag Häusern. Ein echter Tausendsassa der Mann.

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mynachrichten1 (15.480 Kommentare)
am 09.02.2016 09:06

ja, wenn sich seine Leute nicht darum kümmern können, vielleicht deshalb weil sie schon so verkümmert sind.
Die verkümmertste Stelle im Land dürfte die Verkehrsplanungs Stelle sein.

Sonst könnte man nicht tausenden Anrainern bei Gmunden den direkten Bahnübergang wegnehmen - und auf der anderen Seite Straßen bauen in Millionenhöhe, die niemand braucht......

Anstatt Landes Verkehrsplanung zu betreiben hat man die Verantwortung an die Lokalpolitiker abgeschoben mit der Empfehlung, das wäre für die Gemeinde am billigeren - aber die Gemeindevertreter haben leider vergessen, dass es den Umwegfahrern viel Geld und Zeit kostet......

Noch nie war das Chaos so arg, noch nie gab es so viele Experten die sich am besten gar nicht zeigen, damit sie sich nicht blamieren.

Eine Hausverstandsbefreite Politik, ja auch im Hinblick auf das neue Ärzte Arbeitsgesetz - immerhin verdienen diese nun für weniger Stunden einfach mehr - und das obwohl noch Flüchtlinge hinzukommen....

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mynachrichten1 (15.480 Kommentare)
am 09.02.2016 08:58

eine der schiefsten Optiken entstand in dem Verfahren des Primars des UKH Linz, wo ja erste Klasse Patienten Gelder nicht richtig abgerechnet worden sind.
Schon komisch, wie so etwas in einem öffentlichen Spital so privat abgerechnet wird und nicht von einer Sachbearbeiterin, die alles penibel auf Papier nachweisen kann.

Von anderen Beschleunigungen nicht zu schweigen, wenn man einen Primar besucht. Aber man ist es ja gewöhnt, das man für Gesundheit in Anbetracht der vielen gesunden Beitragszahler ordentlich in die Tasche greifen muss. Vielen Leuten, die sonst gut umgehen können mit Geld ist es ja egal, aber wer nur auf das versicherungsgemäße angewiesen ist und zudem noch arbeitsfähig sein soll, der kann schnell mal an den Rand gedrängt werden.

Vertrauen ist gut, Kontrolle und Transparenz wäre besser und das gilt natürlich auch bei Fehlern, die zwar selten, aber doch immer wieder.....und hier ist es oft besonders tragisch, mit dem Spital streiten zu müssen, ohne Geld...

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 09.02.2016 07:11

Ha ha ha mehr ist nicht zu sagen

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metschertom (8.125 Kommentare)
am 09.02.2016 05:18

Alles nur ein bedauerlicher Irrtum! Jetzt mit Intervention von politischer Seite findet die OP früher statt. Wie viele Andere müssen aber trotzdem ein Jahr warten?
Ein durch und durch verlogenes System.

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Plaudertasche1970 (2.682 Kommentare)
am 09.02.2016 08:39

Mehrklassenmedizin

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beckchen1971 (81 Kommentare)
am 09.02.2016 09:52

Ich erhielt im Oktober 2013 eine Neue Hüfte (zwar in Salzburg, weil ich damals dort lebte das Problem ist dort aber genau das selbe). zum ersten mal vorstellig bei einem Orthopäden (Kasse) war ich im September 2013, voraussichtlicher OP-Termin Frühjahr 2015, da ich zusatzversichert bin, ab zum privaten Arzt OP im Oktober 2013. Mehr ist nicht zu sagen!

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beckchen1971 (81 Kommentare)
am 09.02.2016 12:06

...natürlich meinte ich Frühjahr 2014

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 09.02.2016 05:09

was nicht dazu gesagt wird, dass aus Kostengründen nicht so viele Patienten operiert werden dürfen, als möglich wäre. Das Pensum wird den Primari seitens der Gespag vorgegeben.

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mynachrichten1 (15.480 Kommentare)
am 09.02.2016 09:10

eigentlich kann einem gar nichts mehr wundern, es ist eben derzeit so, das wir in einem wunderbaren Wohlstand leben, mit Ausnahmen, die oft einfach ein Pech gehabt haben und auf der anderen Seite von hausverstandsbefreiten Bürokraten nur Pfusch zu erwarten ist.

Der Markt wird alles regeln, wichtig ist, dass man sich das leisten kann. Für Geld bekommt man recht viel, solange man nicht jemand hat, der noch mehr will und es sich besser leisten kann.

Das soll ja auch für viele Gerichtsstreitereien gelten.

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