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FC Barcelona: Klub-Boss gab vor Rücktritt noch das Okay für eine Teilnahme an „Superliga“

Von OÖN-Sport, 28. Oktober 2020, 15:34 Uhr
FBL-ESP-LIGA-BARCELONA-REAL MADRID
Josep Bartomeu (links) mit dem Präsidenten von Real Madrid Florentino Perez Bild: APA

BARCELONA. Der umstrittene Klubchef Josep Bartomeu hat beim krisenerschütterten FC Barcelona seinen Rücktritt erklärt, aber die eigentliche Nachricht war eine ganz andere.

Bei seiner Rücktrittserklärung in Barcelona entfachte er am Dienstagabend Wirbel, als er die Diskussionen um eine mögliche Einführung einer europäischen Superliga neu aufflammen ließ. Bartomeu verriet, der Traditionsverein habe noch schnell vor seinem Rücktritt die Teilnahme an einer solchen Superliga zugesagt. Das müsse aber noch von den Mitgliedern mit Stimmrecht bestätigt werden, fügte Bartomeu hinzu, als ob dies die einzige Hürde wäre. Dabei hat die Idee einer milliardenschweren europäischen Superliga bisher vor allem Kritik und Ärger hervorgerufen.

Der Gegenwind für die Idee einer Superliga ist indes heftig. Der Chef der spanischen La Liga, Javier Tebas, ließ kein gutes Haar an dem Vorhaben. Bartomeu habe "leider die Teilnahme an einem Geister-Wettbewerb angekündigt, die den FC Barcelona ruinieren" werde. Das zeuge von völliger Unkenntnis der wirtschaftlichen Verhältnisse im Fußball, schrieb Tebas auf Twitter. "Ein trauriges Ende eines Präsidenten mit Erfolgen und zuletzt mit Irrtümern", fügte der Liga-Chef hinzu. Bartomeu hatte sich im Klub unbeliebt gemacht, weil er sich mit dem argentinischen Superstar Lionel Messi überworfen hatte.

Liverpool und ManUnited als Tempomacher

Bartomeu bestätigte allerdings mit seiner Ankündigung, dass es entsprechende Bestrebungen für eine Superliga tatsächlich gibt. Bisher hatten nur britische Medien berichtet, die "European Premier League" werde von Meister Liverpool und Manchester United vorangetrieben. Die bisherigen Reaktionen ehemaliger Profis und Fanvertreter aus England sowie der Europäischen Fußball-Union (UEFA) reichten von Desinteresse bis Wut. Das dürfte sich nach Bartomeus Ankündigung jetzt noch einmal verstärken.

Eine solche Liga aus 18 europäischen Topklubs würde "zwangsläufig langweilig werden", hieß es von der UEFA. Der frühere Liverpool-Profi und TV-Kommentator Jamie Carragher hatte seinem Ärger schon vor einer Woche mit drastischen Worten Luft gemacht. "Verpisst euch", schrieb er auf Twitter. Manchester-United-Ikone Gary Neville reagierte ebenfalls wütend. "Der Fußball frisst sich selbst auf", meinte Neville beim Sender Sky Sports, "denn die Fans werden sich abwenden".

Bartomeu begründete das Ja zur Superliga mit dem Erhalt der finanziellen Unabhängigkeit der Blaugrana. "Die Superliga garantiert, dass der Klub weiterhin den Mitgliedern gehört", sagte er am Dienstagabend. Dass große Klubs wie Barca einen immer größeren Teil der Einnahmen aus dem Fußballgeschäft zum Nachteil kleinerer Vereine für sich beanspruchen, erwähnte Bartomeu dabei nicht.

Investoren im Hintergrund

Den Berichten zufolge soll die Superliga mit rund fünf Milliarden Euro von Investoren unterstützt werden. Angesichts der finanziellen Probleme, die zahlreiche Fußballvereine in Großbritannien und anderen Ländern aufgrund der Coronavirus-Pandemie jetzt schon haben, löst das Empörung aus.

Die Begründung für den Rücktritt Bartomeus und den ganzen Vereinsvorstand rückte durch die Aufregung um die Superliga fast in den Hintergrund. Es wäre "unverantwortlich" gewesen, die Abstimmung durchzuziehen, "ohne mit genug Zeit die mindesten Sicherheitsvorkehrungen" zu treffen, meinte Bartomeu. Der 57-Jährige war seit dem Rücktritt von Sandro Rosell Anfang 2014 im Amt.

Die Abstimmung war für den 1. und 2. November angesetzt und die Behörden hatten eine Verschiebung wegen der Coronakrise abgelehnt. Für den Misstrauensantrag hatte die Opposition unter Vereinsmitgliedern mehr als 20.000 Unterschriften gesammelt. Die Bartomeu-Gegner hätten eine Zwei-Drittel-Mehrheit benötigt, um den ungeliebten Chef vom Thron zu stoßen. Die Abstimmung ist nun nicht mehr nötig.

Bis zur Neuwahl des Vorstands wird der Club von einem Übergangs-Management geführt, dem neben Interimspräsident Carles Tusquets sieben weitere Personen angehören, die bisher Funktionen in anderen Gremien innehatten. Einzige Aufgabe dieses Komitees sei es, die Neuwahl des Vorstands zu organisieren, teilte Barcelona am Mittwoch in einer Aussendung mit. Das müsse innerhalb der nächsten drei Monate geschehen. Die Entscheidung, ob sich der FC Barcelona einer Superliga anschließen würde, treffen die Vereinsmitglieder.

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