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Hubschrauber versprühen Desinfektionsmittel? Diese Fake News kursieren derzeit im Netz
WIEN. Von Verschwörungstheorien bis hin zu Troll-Nachrichten: Die aktuellen Falschnachrichten im Faktencheck.
Die Journalistin und Social-Media-Expertin Ingrid Brodnig sammelt unter der E-Mail-Adresse coronavirus@brodnig.org Beispiele von Fake News. Ein Überblick:
- Krankmachende Viren existieren nicht: Hochsaison haben laut Brodnig gerade diverse Verschwörungstheorien wie zum Beispiel: Das sei alles eine Manipulation des Mainstreams, das sei Panikmache. Solche Behauptungen reichen bis zur These: Krankmachende Viren würden generell nicht existieren. Viele solche Thesen stammen von Vertretern der Esoterik-Szene. Hier gilt es, andere Videos oder Beiträge des Autors unter die Lupe zu nehmen um zu sehen, ob er gerne Verschwörungstheorien teilt. Auch ein Blick ins Impressum kann helfen, etwa, wenn dort kein richtiges Impressum steht und der Medieninhaber verheimlicht wird. Diesem Thema hat sich die Plattform Correctiv ausführlich gewidmet.
- Essig gurgeln und Luft anhalten: Besonders bedenklich sind laut Brodnig derzeit vermehrte Handlungsanweisungen, wie man sich bei einer Infektion selbst behandeln könnte bzw. wie man eine solche selbst testen oder gar verhindern könne. So wird etwa dazu geraten, die Luft zehn Sekunden anzuhalten. Sollte man danach nicht Husten, sei man nicht infiziert. Ein anderes Posting ruft dazu auf, möglichst oft mit warmem Wasser und Essig zu gurgeln, weil dies das Virus erfolgreich abtöten könne. Diese "Anweisungen" seien höchst gefährlich. Laut Brodnig werden sie vor allem deshalb geteilt, weil die Menschen nach Sicherheit suchen und sich beruhigen wollen.
- Hubschrauber versprühen Desinfektionsmittel: In vielen Fällen muss man davon ausgehen, dass es sich um Troll-Nachrichten handelt, bei denen Absender ein Spiel mit der Angst treiben zur eigenen Belustigung. Zum Beispiel kursiert derzeit eine via Messenger verbreitete Nachricht, dass Hubschrauber ab 23.30 Uhr Desinfektionsmittel über der Stadt versprühen würden. Diese Meldung wurde von den Faktencheckern von mimikama bereits entkräftet (www.mimikama.at).
- Harry Potter-Darsteller erkrankt: Ein Twitter-Account, der der Optik des britischen Senders BBC nachempfunden wurde, verbreitete jüngst die Meldung, der "Harry Potter"-Darsteller Daniel Radcliffe sei an Coronavirus erkrankt. Die (übrigens falsche) Nachricht verbreitete sich rasant, da die Menschen laut Ingrid Brodnig einer vermeintlich sicheren Quelle trauten. Ebenso wurden gefälschte Sprachnachrichten von Politikerstimmen verbreitet. "Das Nachahmen seriöser Quellen ist ein beliebter Trick, um spektakuläre Behauptungen zu verbreiten."
- Infizierte Flüchtlinge in Kärnten: Immer wieder werden Fake News auch dazu benützt, um politische Inhalte zu transportieren. Brodnig berichtet von einer Meldung, wonach infizierte Flüchtlinge nach Kärnten gekommen seien und das Virus dort verbreiten würden. "Solche Nachrichten sind geeignet dazu, die Wut auf Geflüchtete anzuheizen", so Brodnig. Es werde gegen ohnehin schon bestehende Feindbilder mobilisiert.
- Positiver Test in Hallein: Hier verweist Brodnig auf eine bewusste Falschnachricht von zwei Männern, die die Polizei bereits ausforschen konnte. Sie hatten ein Foto gepostet und behauptet, dass in Hallein die erste Person positiv auf das Coronavirus getestet worden sei. Dieser Fall zeige, dass es nicht gesichert ist, im Netz anonym zu bleiben und Polizeiarbeit dazu führen kann, Urheber zu ermitteln.
- Angebliche Heilmittel: Manche Urheber von Fake News setzen auch auf das schnelle Geld und bieten etwa allerlei Heilmittel an. Von diesen seien unbedingt die Finger zu lassen.
- Mediziner verharmlost Pandemie: Besonders weit verbreitet ist derzeit auch ein Video des Mediziners Wolfgang Wodarg, der die Coronavirus-Pandemie als Panikmache darstellt. Die Gefahr ist nun, dass Bürger die aktuellen Gesundheitsauflagen nicht ernst nehmen, da der Ratschlag von einem Mediziner stammt. Diesen Fall beleuchtet Brodnig ausführlich in ihrem Blog.
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Doktor Wodarg hat in einigen Punkten durchaus recht. Corona wird wie Influenza auch um den Globus sausen und sehr viele Menschen erwischen. Er ist für junge Leute nicht gefährlicher als diese.
Für Ältere und Kranke aber sehr wohl, nämlich wenn Corona deren Lunge angreift. Dass diese Viruserkrankung in vielen Fällen fast ohne Symptome verläuft und die unerkannten Träger sehr viele Menschen anstecken können sollte auch unser Gesundheitsminister Anschober zur Kenntnis nehmen und nicht versuchen diese große Gefahr kleinzureden sondern endlich mit stichprobenartigen Testungen in ganz Österreich beginnen !
Was der Herr hat, ist nicht recht, sondern gravierende Wissenslücken bei den Mathematischen Grundlagen. Für einen Arzt eigentlich hochgradig peinlich.
Dass Otto Normalverbraucher die Interpretation von Exponentialfunktionen nicht gewohnt ist, ist hingegen nur zu verständlich.