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"Alarmierender Absturz" in der deutschen Bauwirtschaft

Von OÖN, 25. Mai 2024, 06:19 Uhr
"Alarmierender Absturz" in der deutschen Bauwirtschaft
Die Bauwirtschaft in Deutschland ist in Not. Bild: Volker Weihbold

WIESBADEN. Die Zahl der Baugenehmigungen ist im ersten Quartal "historisch schlecht".

Die Flaute auf dem Bau setzt sich in Deutschland fort. Von Jänner bis März wurde der Bau von 53.500 Wohnungen genehmigt, das waren um 22,2 Prozent oder 15.200 Wohnungen weniger als im Vorjahresquartal. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor.

"Die Baugenehmigungszahlen sind historisch schlecht und schreiben den Negativ-Trend nur fort", so Präsident Dirk Salewski vom Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW). Der Verband der Wohnungswirtschaft GdW sprach von einem "alarmierenden Absturz". Im März gab es binnen Jahresfrist ein Minus von einem Viertel auf 18.500. Im Vergleich zum März 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen sogar um fast 47 Prozent oder 16.300 Wohnungen.

Wie in Österreich schrecken auch in Deutschland teure Materialien und Finanzierungsprobleme viele potenzielle Häuslbauer und Investoren ab. Daher lohnt sich für Bauträger und Projektentwickler das Bauen derzeit kaum noch. Die Branche ruft hier seit Langem nach stärkeren Staatshilfen – zum Beispiel über Zinsstützungsprogramme für private Investoren. Zudem fordert die Lobby ein Lockern der teureren Baustandards etwa in puncto Energieeffizienz. Im vergangenen Jahr war die Zahl der Baugenehmigungen auf 260.000 Wohnungen eingebrochen und damit auf den tiefsten Stand seit 2012.

Jährliches Ziel der deutschen Regierung sind 400.000 neue Wohnungen. "Die wirklich harte Zeit kommt erst noch", warnte BFW-Präsident Salewski. "Wer jetzt so tut, als seien wir durch das Tal der Tränen durch, ruht sich in Wirklichkeit nur auf den Lorbeeren von vorgestern aus." Jedes zweite Unternehmen klage konkret über Auftragsmangel. "Jetzt wird nicht geplant und damit wird in den kommenden Jahren auch nicht gebaut", betonte Salewski. "Die mageren Jahre liegen eindeutig noch vor uns." Auch nach Worten von Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa vom Bauverband ZDB ist derzeit keine Trendwende in Sicht: "Wir warten dringend auf den Start der neu angekündigten Förderprogramme im Neubau." Ankündigungen reichten hier nicht, eine Umsetzung im zweiten Halbjahr komme zu spät.

"Nicht immer Vater Staat rufen"

Tim-Oliver Müller vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) appellierte an die öffentliche Hand, das Bauen zu vereinfachen und zu beschleunigen. Kommunen müssten mehr Bauflächen ausweisen. Zudem seien Planungs- und Genehmigungszeiten zu lang und Umweltschutzauflagen überzogen.

"Auch wir wollen nicht immer nach Vater Staat rufen, sondern durch eigene Lösungen bezahlbaren Wohnraum für breite Schichten der Bevölkerung realisieren", sagte Müller. Bis das möglich sei, müssten aber Bund und Länder mit in die Verantwortung.

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6  Kommentare
6  Kommentare
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grannysmith (962 Kommentare)
am 25.05.2024 18:18

Und wenn dann der letzte Acker zur Geldanlage verbetoniert wurde …
Dann wird vielleicht endlich begonnen, die vielen Leerstände auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen, und auch wieder auf den Markt zu bringen

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Flachmann (7.312 Kommentare)
am 25.05.2024 17:38

Grün beginnt zu wirken!

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Augustin65 (1.131 Kommentare)
am 25.05.2024 17:45

Man kann den Deutschen nur gratulieren, sie haben eine genauso gute Regierung wie wir!
Aber das sind alles keine Probleme, verglichen mit den RECHTSNATIONALEN Untrieben der AFD!
Darum: Weiter Grün und rot wählen, dann geht's schneller.....

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.995 Kommentare)
am 25.05.2024 12:05

Dem überhitzten Zersiedelungs-Neubaumarkt schadet es nicht.
So schafft man es wenigstens wieder, Angebote für Renovierung und Sanierung zu bekommen.

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grannysmith (962 Kommentare)
am 25.05.2024 18:20

Dieses kranke System bezeichnet eine „seitwärts Bewegung“ bereits als Katastrophe

Manche kriegen den Hals einfach nicht voll

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fai1 (6.068 Kommentare)
am 25.05.2024 07:24

sehr gut, der Abschwung nimmt jetzt so richtig Fährt auf. Weiter so.

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