Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

OMV kündigt Gasvertrag mit Gazprom

Von nachrichten.at/apa, 11. Dezember 2024, 19:32 Uhr
Lieferstopp treibt Gaspreis kaum, aber nächste Energie-Teuerung wartet schon
Gasübernahmestation Baumgarten: Es kommt nach wie vor russisches Gas, aber nicht für die OMV. Bild: OMV Solutions GmbH

WIEN / MOSKAU. Die OMV kündigt den Gasliefervertrag mit der russischen Gazprom.

Die OMV hat mit sofortiger Wirkung den langfristigen Gasliefervertrag mit der russischen Gazprom gekündigt. Damit habe die OMV keine Lieferverträge mit Gazprom und keine Geschäftsaktivitäten in Russland mehr, heißt es in einer Aussendung des Unternehmens am Mittwochabend. Die OMV wirft der Gazprom "mehrere grundlegende Vertragsverletzungen" vor. Insbesondere habe Gazprom am 16. November die Gaslieferungen an die OMV eingestellt.

OMV-Chef Alfred Stern hob in der Aussendung hervor, dass sein Unternehmen inzwischen Gas aus der eigenen Gasproduktion in Norwegen und Österreich, von externen Gasproduzenten und als Flüssiggas (LNG) beziehe. Auch seien die Gasspeicher von OMV in Österreich derzeit zu rund 85 Prozent gefüllt. "OMV ist in der Lage, die Verträge aller Kunden aus alternativen Gasquellen zu erfüllen", betont Stern. Die Liefermengen seien "durch alternative Gasquellen diversifiziert" und hätten auch nur geringe Margen "im einstelligen Millionenbereich" gebracht.

Risikopotential der OMV gesunken

"Die Kündigung des österreichischen Liefervertrags mit Gazprom Export reduziert das potenzielle Risikoprofil von OMV Gas Marketing & Trading (OGMT) erheblich", so Stern. Die OMV war massiv unter Druck gestanden, ihre Geschäfte mit Russland zu reduzieren bzw. einzustellen, konnte dies aber wegen der langfristigen Verpflichtungen aus dem Gasliefervertrag nicht. Denn der Vertrag sah eine Verpflichtung vor, geliefertes Gas auch dann zu bezahlen, wenn es nicht gebraucht wurde.

Der gekündigte Vertrag stammte aus dem Jahr 2006 und sollte bis 2040 laufen. Er wurde bei seinem Abschluss zwar von der Politik gefeiert, geriet dann aber wegen seiner Langfristigkeit und Konditionen in die Kritik. Vor dem Lieferstopp durch die russischen Lieferanten erhielt OMV etwa 7.400 MWh pro Stunde an der österreichisch-slowakischen Grenze, schreibt die OMV. Dies habe ungefähr 5 TWh pro Monat entsprochen. Zum Vergleich: Österreichs Gasverbrauch 2023 belief sich auf etwa 75 TWh, vor dem Ukraine-Krieg waren es noch fast 100 TWh.

Schiedsgericht als Auslöser der Entwicklungen

Der Lieferstopp der Gazprom kam nicht aus heiterem Himmel. Auslöser der Entwicklungen war ein Schiedsgerichtsspruch, der der OMV einen Schadenersatz von 230 Mio. Euro gegen Gazprom zusprach. Die OMV zog daraufhin diesen Betrag von ihren Zahlungen an die Gazprom ab. Das wiederum nahm die Gazprom zum Anlass, ihre Lieferungen an die OMV einzustellen. Die ganzen Entwicklungen sind auch unter dem Aspekt zu sehen, dass mit 1. Jänner 2025 ohnehin das Aus für russische Gas-Lieferungen per Pipeline droht, da die Ukraine den Vertrag für Lieferungen über ihr Staatsgebiet nicht verlängern will. Ob ab 1. Jänner tatsächlich kein Gas mehr fließt, ist aber noch offen.

Nehammer, Gewessler: Österreich nicht erpressbar

"Russland wollte Energie als Waffe gegen uns einsetzen - das hat nicht funktioniert. Gazprom hat sich nicht an die Verträge gehalten, deshalb beendet die OMV den Vertrag, der bis 2040 laufen sollte, sofort. Unsere Energieversorgung ist gesichert, weil wir gut vorbereitet sind. Österreich lässt sich nicht erpressen", schreibt Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) in einer ersten Reaktion am Mittwochabend.

Für Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) ist die Beendigung des langfristigen Gazprom-Vertrags durch die OMV ein "notwendiger Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit unseres Landes". Damit ende die jahrzehntelange Abhängigkeit Österreichs von russischer Energie. "Für die Versorgungssicherheit in Österreich bedeutet diese Entscheidung keine Gefahr", versichert Gewessler. "Österreich ist mit russischen Gaslieferungen nicht mehr erpressbar". Für die Gasversorger gelte nun aber: "Die Kund:innen dürfen keinesfalls die Mehrkosten für diese erwartbare Veränderung tragen".

mehr aus Wirtschaft

Commerzialbank: Prozessbeginn und ein großer Abwesender

Britische Kartellbehörde prüft Google-Suchmaschine

Aufregung um Dubai-Schokolade aus der Türkei

Teures Plus

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

39  Kommentare
39  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
2good4U (20.470 Kommentare)
am 12.12.2024 12:32

Fairerweise muss man anmerken, dass ja nicht nur Europa von Russland abhängig war, sondern dass eine wirtschaftliche Verflechtung eine gegenseitige Abhängigkeit zur Folge hat.

Diese gegenseitige Abhängigkeit war vielleicht sogar der Grund für den langen Frieden.
Man sollte also die damalige Entscheidungen nicht pauschal verurteilen.

Da dieser positive Effekt jedoch nun Geschichte ist, macht eine Abhängigkeit keine Sinn mehr.

Zu einer anderen Zeit, mit anderen Machthabern, wird es wieder eine Zusammenarbeit geben.
Jetzt ist ein Abbruch der Beziehungen der logische Schritt.

lädt ...
melden
antworten
betterthantherest (38.987 Kommentare)
am 12.12.2024 10:37

Noch ein Abschiedsgeschenk von TÜRKIS-GRÜN.

Koste es was es wolle!

lädt ...
melden
antworten
MannerW (3.988 Kommentare)
am 12.12.2024 12:47

@Betti - wenigstens den Artikel sinnerfassend lesen sollte man, bevor man Kommentare abgibt. So viel Zeit muss sein.

lädt ...
melden
antworten
NeujahrsUNgluecksschweinchen (31.029 Kommentare)
am 12.12.2024 19:59

Sie verlangen zu viel!

lädt ...
melden
antworten
sergio_eristoff (3.225 Kommentare)
am 12.12.2024 10:26

Vertrag gekündigt und schon werden die Märkte nervös. Dank ÖVP-GRÜNE gibt es immer noch die Merrit-Order bei 87% erneuerbare Energie in Österreich.
Heute kostet der Strom über die Börse am Spotmarkt Österreich im Schnitt 35,89 Cent pro kwh mit Spitzen um die 85 Cent.

Dank der Merrit-Order werden heute Wasserlaufkraftwerke mit Platin und Gold überzogen.

lädt ...
melden
antworten
oberoesterreicher (1.205 Kommentare)
am 12.12.2024 11:15

Leider mehr als 85ct

Spitze heute:

103.4 ct inklusive Steuer & Abgaben

Zwischen 1700 -1800

lädt ...
melden
antworten
her (8.718 Kommentare)
am 12.12.2024 17:46

Also 1Euro>

lädt ...
melden
antworten
angerba (2.458 Kommentare)
am 12.12.2024 08:34

Eine sehr Gute Nachricht! Der Abschluss damals über 40 Jahre mit einer mörderischen Diktatur und Despoten Putin war ein Riesenfehler! Niemals hätte man sich in eine solche einseitige Abhängigkeit begeben dürfen.

lädt ...
melden
antworten
Kersiekoek (4 Kommentare)
am 12.12.2024 07:33

Ob irgendwer der Kommentare, mehr als die Überschriften gelesen hat ?

lädt ...
melden
antworten
schubbi (5.290 Kommentare)
am 12.12.2024 07:37

Das ist so gang und gäbe hier

lädt ...
melden
antworten
oberoesterreicher (1.205 Kommentare)
am 12.12.2024 06:51

Sehr schlau und weit voraus gedacht.

Danke an unsere grandiose Regierung. Kannst nicht erfinden.

Dem bösen Putin haben's wir jetzt aber voll total gezeigt, unsere Wirtschaft, und damit alle Österreicher, brauchen ja keine günstige Energie. Unglaublich. Zuerst zahlen die Ihre Rechnung nicht dann klagen...

Nächstes Jahr sind durch diverse neue Steuern schon fix hunderte Euro für Private Leute geplant, Unternehmen natürlich sowieso, was solche gut geplanten Aktionen noch auslösen und vergessen wollen:

- wir haben seit Wochen eine Dunkelflaute, d.h. Sonne, Wind etc. liefern nichts d.h. die Backupinfrastruktur lauft mit Vollgas um den Blackout zu vermeiden
- wenns im Jänner so weitergeht werden die gut gefüllten Gas Speicher.....schnell leer sein
- in Folge dessen kostet zB. heute der Strom über 1€ !!! stattzB. 0,2ct
- jetzt kaufen wir noch teures Gas dazu
- reihenweise schließen Betriebe und kündigen MA

Die interessiert das nicht mehr günstige Energie für die Menschen bereitzustelle

lädt ...
melden
antworten
NeujahrsUNgluecksschweinchen (31.029 Kommentare)
am 12.12.2024 09:07

So günstig war das Russengas auch nicht...
Schwarzmalerei ist nicht angesagt.

lädt ...
melden
antworten
LASimon (15.739 Kommentare)
am 12.12.2024 09:49

Gazprom liefert seit einigen Wochen kein Gas mehr an die OMV. Also worüber regen Sie sich auf? Dass die OMV einen Knebelvertrag wegen Nichterfüllung der Lieferverpflichtung durch Gazprom gekündigt hat? Hätte sie vielleicht entsprechend dem Vertrag für nicht geliefertes Gas zahlen sollen ("take or pay")?

lädt ...
melden
antworten
StevieRayVaughan (5.697 Kommentare)
am 12.12.2024 10:00

Das Märchen vom "billigen Russengas"....

https://lab.neos.eu/blog/der-mythos-vom-billigen-russischen-gas

lädt ...
melden
antworten
NeujahrsUNgluecksschweinchen (31.029 Kommentare)
am 12.12.2024 10:54

Die Kriegsfinanzierung an Russland fällt damit weg.
Vielleicht fürchten hier etliche um "Provision" (oder sollte man das lieber "Blutgeld" nennen)?

lädt ...
melden
antworten
sergio_eristoff (3.225 Kommentare)
am 12.12.2024 13:05

Stimmt es ist viel besser aufgehoben für die Menschenrechtsprojekte in Katar und Co....
Hach diese Doppelmoral....

lädt ...
melden
antworten
her (8.718 Kommentare)
am 12.12.2024 17:49

Warum fällt die weg?

Die OMV ist einer von vielen Einkäufern.
Womöglich Zahlens jetzt auch noch den Aufschlag vom Zwischenhändler:

https://www.reuters.com/markets/commodities/india-surpasses-china-become-russias-top-oil-buyer-july-2024-08-22/

lädt ...
melden
antworten
dachbodenhexe (6.087 Kommentare)
am 11.12.2024 21:18

Die Wirtschaft ist scheinbar noch zu stabil für Nehammer, ja da muß die Verfügbarkeit von Gas natürlich weiter reduziert werden .......... damit man es dann teurer einkaufen muß!

lädt ...
melden
antworten
LASimon (15.739 Kommentare)
am 12.12.2024 09:47

Sie haben wohl nicht mitbekommen, dass Gazprom kein Gas mehr an die OMV liefert. Also was ist der praktische Unterschied?

lädt ...
melden
antworten
MannerW (3.988 Kommentare)
am 12.12.2024 12:44

@Hexe - wenigstens den Artikel sinnerfassend lesen sollte man, bevor man Kommentare abgibt. So viel Zeit muss sein.

lädt ...
melden
antworten
Zensur (1.286 Kommentare)
am 11.12.2024 20:51

nur Schwurbler und Putinfreunde...wollen Gas vom Massenmörder/Kriegsverbrecher

lädt ...
melden
antworten
fai1 (6.498 Kommentare)
am 11.12.2024 21:59

@Zensur
sie haben genau keine Ahnung.

lädt ...
melden
antworten
oberoesterreicher (1.205 Kommentare)
am 12.12.2024 06:53

@zensurler: Setzen, nicht genügend. Ab in die NAchhilfegruppe für betreutes Wohnen.

lädt ...
melden
antworten
NeujahrsUNgluecksschweinchen (31.029 Kommentare)
am 12.12.2024 10:55

Wie lebt es sich dort so, @oberoesterreicher?

lädt ...
melden
antworten
soistes (3.917 Kommentare)
am 11.12.2024 20:50

Der Schuss ins eigene Knie. Wieder einmal.

lädt ...
melden
antworten
Juni2013 (11.761 Kommentare)
am 12.12.2024 09:02

@soistes, warum schießen Sie sichimmer wieder ins eigene Knie? Das ist ja nicht mehr normal.

lädt ...
melden
antworten
soistes (3.917 Kommentare)
am 12.12.2024 10:30

Wer wie Sie Gelesenes nicht versteht, sollte nicht posten.

lädt ...
melden
antworten
LASimon (15.739 Kommentare)
am 12.12.2024 09:53

Ach so. Sie hätten also an Stelle der OMV für das Gas, das Gazprom nicht liefert, an Gazprom gezahlt?

lädt ...
melden
antworten
Klartext2 (1.584 Kommentare)
am 12.12.2024 21:11

Die Geschichte läuft andersrum weil die OMV nicht zahlt liefert Gazprom nicht.

lädt ...
melden
antworten
Flachmann (7.699 Kommentare)
am 11.12.2024 20:18

Politik a`la Karli und unseren linken Freunden, es geht bergab!

lädt ...
melden
antworten
LASimon (15.739 Kommentare)
am 12.12.2024 09:52

Nehammer hat hier nichts entschieden. Die Entscheidung traf die OMV aus guten Gründen. Der Vertrag zwischen Gazprom und der OMV ist zwar so geheim, dass nicht einmal unsere Regierung als Bevollmächtigte eines Grossaktionärs ihn kennt (!), aber die "take or pay"-Klausel ist durchgedrungen. Hätte also die OMV für Gas, das nicht geliefert wird, auch noch bezahlen sollen?

lädt ...
melden
antworten
Zeitungstudierer (6.527 Kommentare)
am 11.12.2024 20:07

Das wird echt teuer werden in nächster Zukunft für die Wirtschaft und die Menschen.
Aber egal, wir wollen nur das beste von euch, nämlich euer Geld.

lädt ...
melden
antworten
zbisa (853 Kommentare)
am 12.12.2024 08:13

Stimmt — da sollten wir doch glatt die FPÖ wählen — die nehmen sich das Geld wenigstens gleich von uns und haben das sogar angekündigt. 🙈

lädt ...
melden
antworten
LASimon (15.739 Kommentare)
am 12.12.2024 09:55

Wieso soll das teuer werden? So teuer kann geliefertes Gas aus alternativen Quellen gar nicht sein, als dass es nicht billiger wäre als Gas, das bezahlt, aber nicht geliefert wird.

lädt ...
melden
antworten
ECHOLOT (9.178 Kommentare)
am 11.12.2024 20:00

Und auf das sind wir auch noch stolz?

lädt ...
melden
antworten
NeujahrsUNgluecksschweinchen (31.029 Kommentare)
am 11.12.2024 20:07

Sie nicht?

lädt ...
melden
antworten
tradiwaberl (16.078 Kommentare)
am 11.12.2024 20:17

Nein, hat viel zu lange gedauert...

lädt ...
melden
antworten
LASimon (15.739 Kommentare)
am 12.12.2024 09:54

Nicht stolz, aber erleichtert, dass die OMV aus dem Knebelvertrag ("take or pay") aussteigen konnte.

lädt ...
melden
antworten
NeujahrsUNgluecksschweinchen (31.029 Kommentare)
am 11.12.2024 19:50

..."soeben beschlossen" hört sich recht spontan an.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen