Sierning will "plastikfreie Gemeinde" werden, so gut es jedenfalls geht
SIERNING. Gemeinderat beschloss Resolution, Wegwerferzeugnisse aus Kunststoff möglichst ganz aus dem Verkehr zu ziehen. Ziele sollen ohne Verbote mit Bürgerbeteiligung erreicht werden.
"Wir sind nicht so dumm, das Ganze mit einem Vaterschaftsstreit zu gefährden. Wir schätzen die Initiative der SPÖ", sagt der Fraktionsobmann der Sierninger Grünen Martin Ettinger. Als bei den Grünen in einem Arbeitskreis die Köpfe für ein Projekt zur Vermeidung des Kunststoffmülls rauchten, feilten auch die Sozialdemokraten an einem Konzept, dem Wegwerfplastik den Kampf anzusagen.
"Die Weltmeere werden durch den Plastikmüll verschmutzt, der bereits in den Mägen der Fische landet. Da ist es höchst an der Zeit, gemeinsam zu handeln", sagt Karin Nosko (SP), Umweltreferentin im Gemeinderat.
Gegen die Bequemlichkeit
Die Bemühungen der roten und der grünen Mandatare haben schon einiges in Bewegung gebracht: Der Gemeinderat hat vergangene Woche eine Resolution beschlossen, dass Sierning den Status einer "plastikfreien Gemeinde" erreichen will. "Wir haben bewusst diese Formulierung gewählt, um nicht zu früh gleich wieder in Kompromisse mit unser aller Bequemlichkeit zu verfallen", sagt Nosko. Denn zu hundert Prozent von Wegwerfplastik loszukommen sei ohnehin utopisch, weiß Ettinger, "dann würde man höchstens noch von wichtigen Erkenntnissen ablenken, dass der Abrieb von Autoreifen viel mehr ins Gewicht fällt als Mikroplastik im Duschgel." Wobei Ettinger meint, dass beides nicht sein müsse: das Mikroplastik im Duschgel und die unnötige Raserei und Kurvenschneiderei beim Autofahren, die die Reifen abschleift.
Bürgermeister Manfred Kalchmair (SP) ist wichtig, dass die Aktion "plastikfreies Sierning" nicht nur eine Tafel an den Ortseinfahrten und irgendein schmuckes, neues Logo mehr auf dem Briefpapier bedeutet: "Wichtig ist ganz besonders dabei die Maßnahmenliste, auf die sich der Gemeinderat verständigt hat." Ettinger und Nosko wollen die Konsumenten bei der Vermeidung von Wegwerfplastik nicht auf sich alleine stellen. Mit den Regionalleitern der Supermärkte Billa, Unimarkt, Eurospar und Lidl, die in Sierning Niederlassungen betrieben, wird die Gemeindepolitik ein Gespräch suchen, um wieder Mehrweggebinde in die Kühlregale zu bringen.
Bevölkerung animieren
"Die Leute wieder für Glasflaschen, die wiederverwertet werden, zu begeistern, braucht auch eine Attraktivierung dieses Gebindes", sagt Ettinger. Gemeinsam mit dem Handel und der Bevölkerung, die man zu Arbeitskreisen und Workshops einladen möchte, sollen plastiksparende Varianten erarbeitet werden. "Wir wollen von Anfang an einerseits die Bevölkerung und andererseits auch Unternehmen mit an Bord nehmen", sagt Nosko. Vereinsobleuten als auch Nachbarn für ein Siedlungsfest wird ein Leitfaden ausgehändigt, wie man beim Zeltfest oder der Grillerei ganz ohne Plastikgabeln und Pappetellern auskommt.
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Eine ähnliche Initiative hat auch St. Valentin sehr ambitioniert ins Leben gerufen. Erste Schritte sind dort schon in Umsetzung.
Großartige Sache!
Ein Quelle der Platikmüllverschmutzung sind auch diese Präservative, da für den einmaligen Gebrauch gemacht. Wie viele landen wohl da im WC und werden rgendwann vielleicht im Meer landen. Sie sind nicht abbaubar - wegen der Lochgefahr vor dem erstmaligen Gebrauch. Man sollte Produkte herstellen, die dickwanidiger sind und öfters wiederverwendbar nach Reinigung mit einem geeigneten Desinfektionsmittel. Und auch darauf sollte es ein Pfandsystem geben - wenn sie endgültig nicht mehr brauchbar sind, sollte man sie gegen Erstattung des Pfandbetrages abgeben können. Klarerweise in sauberem Zustand.
Da schreibt ein wahrer "Experte".🙄🙄😭
Eine vorbildliche Initiative von Sierning! Bravo! Glasflaschen sollten bevorzugt werden! Wenn schon Kunststoffflaschen, dann mit Pfand belegen - wie in Deutschland!