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Angriff gegen die Jägerschaft gekontert

Von Gary Sperrer, 18. Februar 2014, 00:04 Uhr
Angriff gegen die Jägerschaft gekontert
Samstag und Sonntag fand im Gmundner Kongresshaus Toscana die Trophäenschau statt, am Sonntag wurde der Bezirksjägertag abgehalten. Bild: gary

GMUNDEN. Unmut beim Bezirksjägertag in Gmunden über Landesforstdirektor Walter Wolf: In seinem Referat sprach er die schwierige Verbiss-Situation im Bezirk an und warf den Jägern indirekt die Schuld dafür vor, da sie die Abschusspläne nicht erfüllten. Bezirksjägermeister Johann Enichlmair konterte: Es gebe sogar mehr Abschüsse als im Vorjahr, doch die Quoten seien unrealistisch erhöht worden.

Laut Tagesordnung hätte der diesjährige Bezirksjägertag in Gmunden ein unspektakulärer werden können. Auf dem Programm standen keine Wahlen, keine haarigen Themen und auch nicht, dass Landesforstdirektor Walter Wolf der Waidmannschaft einen in Summe heftigen Rüffel erteilen sollte.

Doch der Reihe nach: Zunächst erwähnte Bezirksbauernobmann Christian Zierler das Spannungsfeld zwischen Jägerschaft, Natur und Tourismus. Es bedürfe mehr Aufklärungstätigkeit vonseiten der Landwirtschaft und der Waidmänner, damit hier ein funktionierendes Auskommen mit den touristischen Nutzern der Natur erreicht und erhalten werden könne. Der Gmundner Bezirkshauptmann fand lobende Worte für die Art und Weise, wie im Salzkammergut das Waidwerk gepflegt wird: "Ich bin froh, hier zu sein in dieser hochkarätigen Versammlung, in diesem schönen Bezirk, in dem die Jagd eine Tradition hat – und eine Gegenwart."

"Im stillen Kämmerchen"

Kurz kam Bezirksjägermeister Johann Enichlmair aus Laakirchen darauf zu sprechen, dass auch die Jägerschaft im Bezirk Gmunden nicht vor Problemen gefeit sei, diese aber intern behandelt würden: "Probleme sind da, sie zu lösen. Und sie werden gelöst – im stillen Kämmerchen und nicht vor der Presse."

Anschließend war Landesforstdirektor Walter Wolf am Wort: 2013 habe sich die Verbiss-Situation im Bezirk verschlechtert. Nur 35 Prozent aller begangenen Jagden seien in Stufe I. "Grünau, Ebensee, St. Wolfgang, Gosau und Hallstatt sind die bekannten Problemzonen, und es ist dort wieder schlechter geworden." Problem sei die Einhaltung der Abschussvorgaben, was bei allen drei hier vorkommenden Schalenwildarten nicht gelungen sei.

Insgesamt habe 2013 die Abschussplanerfüllung nur 89 Prozent betragen. Wolf: "So kann man die notwendigen Bestandsreduzierungen, derer es besonders bei Rot- und Rehwild bedarf, nicht erreichen. Die Witterung ist kein Argument", bemängelt Wolf das Abschussverhalten der Jäger im Bezirk Gmunden und fordert die Verantwortlichen der "säumigen Jagden", wie er es nannte, auf, ihrer Verantwortung nachzukommen.

Bezirksjägermeister Enichlmair konterte diesem – so verstanden es zumindest viele der Anwesenden – Angriff auf die hiesige Jägerschaft: "Ich entgegne dem Herrn Landesforstdirektor mit blanken Zahlen." Diesen zufolge seien die Abschüsse nämlich teils höher, teils nur marginal geringer als im Vorjahr gewesen. Dass die Pläne nicht erfüllt werden konnten, liege daran, dass sie massiv angehoben worden seien. Außerdem müssten die Abschussvorgaben in einem Raum erreicht werden, den zunehmend auch andere Naturnutzer frequentierten, so Enichlmair.

In Bezug auf Gamswild, bei dem die Abschussquoten nur zu 69 Prozent (Vorjahr: 77 Prozent) erfüllt werden konnten, sagte der Bezirksjägermeister: "Was mir Gedanken macht, ist der Mangel und die Dichte an alten Stücken." Es gebe zu wenige tatsächlich jagdbare Gemsen. Zur von Wolf angesprochenen Verbissproblematik: Er nehme die Kritik des Landesforstdirektors ernst, betonte Enichlmair, aber: "Ich habe eine Prämisse, und die lautet nicht ‚Wald vor Wild‘, sondern ‚Wald UND Wild‘." Landesjägermeister Sepp Brandmair aus Manning stellte sich in seiner Rede auf die Seite der Jägerschaft.

Zwölf "Goldene Brüche"

Neben Gold-, Silber- und Bronzemedaillen für besonders prächtige Trophäen wurden traditionell beim Bezirksjägertag auch die "Goldenen Brüche" für 50-jährige Zugehörigkeit zum Landesjagdverband vergeben. Die Auszeichnungen gingen heuer an Hans Laserer, Karl Straubinger (beide Bad Goisern), Wolfgang Kühnel senior (Ebensee), Johann Baumgartinger, Karl Buchegger, Franz Raffelsberger (alle Kirchham), Georg Kukla (Linz), Josef Swoboda (Oberweis), Johann Pointner, Ferdinand Pointner (beide Vorchdorf), Johann Hauer und Fritz Stadler (beide Grünau). Für 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurden Otto Geigenberger (Laakirchen), Urban Kain (Bad Goisern), Walter Huyer (Gmunden), Franz Plasser (Neukirchen/Altmünster) und Alois Schmidsberger (Roitham).

Zur Jungjägerausbildung traten 2013 59 Kandidaten an, von denen 49 die "Grüne Matura" genannte, schwierige Prüfung meisterten. Derzeit befinden sich 80 angehende Jäger in Ausbildung.

Jahresstrecke

Im Bezirk Gmunden wurden während des ablaufenden Jagdjahres (1. 4. 2013 bis 31. 3. 2014) folgende Abschüsse getätigt (in Klammern die Vorjahreszahlen):

1813 Stück Rotwild (1739)

834 Stück Gamswild (904)

4357 Stück Rehwild (4399)

53 Stück Schwarzwild (87)

20 Stück Muffelwild (15)

46 Feldhasen (– 576)

265 Fasane (– 313)

255 Füchse (– 246)

70 Marder (– 57)

61 Wildtauben (– 5)

4 Waldschnepfen (– 3)

419 Wildenten (– 150)

11 Auerhähne

Quelle: OÖ. Landesjagdverband, Bezirksgruppe Gmunden

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16  Kommentare
16  Kommentare
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( Kommentare)
am 18.02.2014 20:17

ehrlich währt am längsten.
Jahrzehtelang galt Wild vor Wald, u. noch immer weigert sich die Jägerschaft diese Zeitbomben-Problematik ins Gegenteil zu verkehren. Hiesse notwendigerweise--> Totalabschuss solange bis auch ein Mindestmass an verbiss-gefährderter Bestand aus dem Äser herausgewachsen ist. Und das darf auf gewissen Flächen durchaus mindestens!!! ein Jahrzehnt dauern.

Sie wollen schliesslich im Revier etwas sehen.
Wie die Fischer, man geht hinaus u. will die Beute sehen.
Also muss ein Mindestbesatz an Vieh im Stall sein...

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strasi (4.410 Kommentare)
am 18.02.2014 19:47

warum gibt es so viele?
Weil die Weidmänner/-frauen ein witziges Völkchen sind.
Richtig gebloggt wurde mehrfach, dass Jäger mit körperlichen
Beeinträchtigungen, die zu Hauf noch mit der Büchse herumschießen,dabei Hund mit Reh, Katze mit Hasen usw. verwechseln. Gegenseitiges Erschießen inbegriffen.
Da offensichtlich Selbsteinsicht nicht immer da ist, sollte
ein Weg zur Lizenzentziehung gefunden werden.

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am 18.02.2014 19:09

das ist doch nicht normal. Die Tiere werden ja mit Kraftfutter versorgt, da sollte es wirklich nicht mehr schwer sein die Tiere abzuknallen.

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Seval (581 Kommentare)
am 18.02.2014 21:06

Ihr Kommentar klingt nicht nach allzugroßer Kenntniss und Verstehens der Problematik.

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am 18.02.2014 15:31

Es sollte einmal angedacht werden, für Jäger eine Tauglichkeitsprüfung einzuführen, da stolpern Uralte bei Treibjagden umher, die die eigene Hand kaum mehr sehen geschweige dann Wild oder Treiber.

Aber dieses Thema wird nicht aufgegriffen und so wäre es für Brandmayr endlich einmal opportun, hier Bedarf aufzuzeigen und nicht nur bei Festen schöne Reden zu schwingen, die wieder ein Großteil der Geladenen wegen Taubheit nicht versteht.

Die Jägerschaft in OÖ bedarf einer besseren Führung, aber auch da wird sich bald etwas ändern.

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am 18.02.2014 12:45

Vielleicht haben die lieben Viecherl einen höheren IQ als die Jäger (mit oder ohne zielwasser)

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 18.02.2014 12:49

Vielleicht?...
grinsen

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 18.02.2014 16:35

mit und ohne (Zielwasser)

Jene, die mir mehr Sorgen machen, sind aber die jungen.

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am 18.02.2014 16:46

warum machen die jungen sorgen

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 18.02.2014 17:23

Treiber,

junge Unbeteiligte (Nutz- und Haustiere) gaudihalber

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am 18.02.2014 09:06

Die Jäger vergiften unserer Landschaft Jahr für Jahr immer mehr mit Blei aber das ist ein strenges TABU in der Jägerschaft!

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am 18.02.2014 20:30

u. kommt zuverlässiger ans Ziel als der Stahlschrott.
Gold wäre noch schwerer, u. müsste des Preises wegen auch wieder recycelt werden...

Was spricht eigentlich dagegen, die vielfach konditions-schwachen Jeep-Fahrer zwecks Fettverbrennung per Fuss hinter das Objekt der Begierde laufen zu lassen. Ohne klassische Balleristik-Ausrüstung. zwinkern
Oder ist es den 'Naturfreunden' zu unbequem...

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despina15 (10.079 Kommentare)
am 18.02.2014 07:12

hunde und katzen sind bei manchen doch
jagtbar(!),dabei darf ein hund der unter
kontrolle ist ohne leine im wald FREI
laufen!

steht in der hundehaltungspflicht!

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freidenker (435 Kommentare)
am 18.02.2014 07:01

Die armen überforderten Weidmänner schaffen den Abschussplan nicht, aber wenn dann ein Konkurent wie der Luchs auftaucht dann laufen sie Sturm weil der ja so viel Wild reißt. Und wenn der Konkurent dann plötzlich verschwunden ist wars sicher keiner der Weidmänner sondern sicher so ein böser Wilderer der ihn abgeknallt hat. Jäger tun ja so was nicht

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Seval (581 Kommentare)
am 18.02.2014 21:07

tut sowas wirklich nicht

Schwarze Schafe gibts überall

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netmitmir (12.413 Kommentare)
am 18.02.2014 23:59

wenn es schwarze schafe eh überall gibt, wo sind dann die wahren jäger geblieben ?

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