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Josef Rötzer - „Mein Vater hat Papst gemahnt, weniger Kaffee zu trinken“

Von Von Christina Tropper, 06. Oktober 2010, 00:04 Uhr
„Mein Vater hat den Papst gemahnt, weniger Kaffee zu trinken“
Rötzer hielt Vorträge bis ins hohe Alter. Bild: privat

VÖCKLABRUCK. Seine wissenschaftlichen Arbeiten wurden in 16 Sprachen übersetzt, mit Papst Johannes Paul II. hat er mehrmals gefrühstückt und eine Ehrenprofessur bekam Josef Rötzer 1992 auch verliehen: Am Montag starb er 91-jährig in Vöcklabruck.

Wenn Menschen Bücher wären, dann wäre Josef Rötzer ein Roman mit 400 Seiten – so bewegt war das Leben des 91-Jährigen: Erfinder der sympto-thermal-Methode zur Empfängnisregelung, Träger hoher päpstlicher Auszeichnungen wie etwa dem „Gregorio Magno mit Stern“ und Vater von fünf Kindern. „Im Jahr 1980 wurde er wegen seiner Forschungsarbeiten von Papst Johannes Paul II. zur Weltbischofssynode eingeladen“, erzählt Tochter Elisabeth, die sich bis zum Schluss um ihren Vater im Elternhaus in Vöcklabruck gekümmert hat.

„Damals, 1980, hat mein Papa regelmäßig mit dem Heiligen Vater gesprochen, mit ihm gefrühstückt und ihn dabei sogar einmal gemahnt, weniger Kaffee zu trinken“, sagt Tochter Elisabeth Rötzer. Die Antwort des kirchlichen Oberhaupts? „Der Heilige Vater hat gelächelt, wohl aber trotzdem noch einen Schluck getrunken.“ Es war jene Bischofssynode, wo Rötzer auch Mutter Teresa traf. „Sie erzählte ihm von den schrecklichen Zwangssterilisationen in Indien – das machte meinen Vater traurig.“

Im Jahr 1951 begann Rötzer mit seinen Forschungsarbeiten, entdeckte schließlich bald, dass die Körpertemperatur einer Frau beim Aufwachen Auskunft über die Fruchtbarkeit gibt. Das erste Buch darüber publizierte er 1965, die erste wissenschaftliche Arbeit drei Jahre später. Schließlich erschienen seine Erkenntnisse in 16 Sprachen und insgesamt 44 Auflagen. „Er war eine sehr klare Persönlichkeit, immer an Neuem interessiert und bis ins hohe Alter sehr aktiv“, sagt Tochter Elisabeth. „Er war schon weit über 80 Jahre alt, hat aber immer noch am Computer gearbeitet und Vorträge vorbereitet.“

Elisabeth Rötzer behält aber vor allem einen liebevollen und verlässlichen Vater in Erinnerung. „Er war eine sehr klare Persönlichkeit, wenn er eine Aussage traf, dann war sie geprüft und stimmte auch.“

Ernennung zum Professor

Neben Gastvorlesungen an verschiedenen Universitäten wurden Rötzer Lehraufträge für Pastoralmedizin an den Universitäten Innsbruck und Regensburg erteilt. Im Jahr 1992 würdigte der österreichische Bundespräsident die wissenschaftliche Forschungsarbeit des Allgemeinmediziners mit dem Berufstitel Professor.

Als tief gläubiger Mensch freute sich Rötzer aber besonders über einen Brief von Papst Benedikt XVI. im Jahr 2006, der seine Forschung würdigte.

Rötzer wird am Samstag den 9. Oktober um 11 Uhr in der Kirche Maria Schöndorf in Vöcklabruck verabschiedet.

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