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Westring: Ein Knall, ein Rums – und ein ganzer Felsen war weg

Von Herbert Schorn, 03. September 2019, 18:45 Uhr
Bild 1 von 37
Bildergalerie Sprengung für den Westring geglückt
Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Für den Westring wurden am Dienstag in den Urfahrwänd 1500 Tonnen Fels weggesprengt. Eine heikle Mission, die seit Wochen penibel vorbereitet wurde – und wie am Schnürchen klappte.

Rund ein Dutzend Arbeiter und Journalisten hat sich um kurz vor zehn Uhr auf dem Linzer Freinberg eingefunden. Sogar Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FP) hat sich unter die Beobachter gemischt. Vor ihnen freie Sicht auf das Donautal und die Baustelle für den Westring am gegenüberliegenden Ufer. Oben, auf den Felsen der Urfahrwänd, werden gerade die Verankerungen für die Hängebrücke über die Donau in den Boden gebohrt.

Doch nun sind alle Augen auf die Urfahrwänd selbst gerichtet. Um 10.11 Uhr wird es plötzlich ruhig. Beide Straßen links und rechts der Donau sind gesperrt, Züge der Mühlkreisbahn fahren ebenso wenig wie die Schiffe auf der Donau. Um 10.12 Uhr ist von drüben ein lautes Hupen zu hören. Plötzlich ein lauter Knall, ein Rums – und eine Felsnase mit Hunderten Kubikmetern Geröll stürzt in die Tiefe. Eine dicke Staubwolke zieht auf. Im Tal landen die Felsbrocken in einer vorbereiteten Fallgrube. Martin Pöcheim, Gruppenleiter beim Bauherrn Asfinag, ist erleichtert: „Es hätte nicht besser klappen können.“

Doch warum musste dieser Felsen überhaupt weg? „Die Felsnase liegt über dem zukünftigen Tunnelportal. Wäre sie geblieben, hätten wir laufend kontrollieren müssen, ob das Gestein locker wird. Daher haben wir uns für das Sprengen entschieden“, sagt Projektleiter Franz Sempelmann.

Seit Wochen wurde die Sprengung bis ins kleinste Detail vorbereitet. Der Felsen wurde genau vermessen, vier Industriekletterer bohrten teilweise händisch insgesamt 18 Bohrlöcher mit einer Länge zwischen sieben und 18 Metern senkrecht zur Wand in den Felsen.

Dort verlegten sie Dienstagfrüh 220 Meter Sprengschnur. „Die Schnüre wurden kurz nacheinander so gezündet, dass die Felsnase wie durch ein Messer von den Urfahrwänd abgetrennt wurde“, erklärt der Projektleiter. An bestimmten Stellen legten die Arbeiter zusätzlich Pakete mit Sprengstoff: „Damit wollten wir erreichen, dass der Felsen zerteilt wird und nicht als Ganzes zu Boden stürzt“, sagt Sempelmann.

Sprengungen bis November

Auch Landesrat Steinkellner verließ nach getaner Arbeit zufrieden seinen Beobachtungsposten: „Mit den Sprengarbeiten wurde ein weiterer Mosaikstein für die vierte Linzer Donaubrücke gesetzt.“ Dass ein derart reibungsloser Ablauf nicht selbstverständlich ist, zeigte eine Westring-Sprengung im Juli. Damals war laut Aussagen von Nachbarn ein Steinschwall auf ihre Häuser niedergegangen.

Aber auch die gestrige Sprengung war nicht die letzte: Ab nun werden in regelmäßigen Sprengungen (dienstags und donnerstags) bis November die Urfahrwänd auf 400 Metern um fünf Meter zurückversetzt.

3 Fragen an Gerhard Benedikt

Der 49-Jährige leitet bei der Westringbaustelle den Spezialtiefbau und ist für Sprengungen zuständig.

Sind Sie zufrieden mit der Sprengung?
Ja, es ist alles so gelaufen, wie wir es geplant haben. Es gab keine Zwischenfälle. Das Material fiel wie vorgesehen in die vorbereitete Fallgrube.

Wie lange haben Sie die Sprengung vorbereitet?
Das dauerte Wochen. Wir haben zuerst den Felsvorsprung bestiegen, um zu erkennen, wo die ideale Sprenglinie ist. Dann wurde er vermessen, die 18 Bohrlöcher geplant und das ideale Bohrgerät ausgewählt, bevor speziell ausgebildete Bohristen und Industriekletterer die Löcher teilweise händisch bohrten.

Was war an dieser Sprengung besonders heikel?
Eigentlich alles. Der Felsen ist sehr steil und schwer zugänglich, das Material sehr hart und zerklüftet und daher schwierig zu bearbeiten. Zusätzlich hatten wir teilweise sehr lange Bohrlöcher zu bohren, die aber exakt positioniert sein mussten. Dazu kam die Lage der Baustelle neben der Straße und der Eisenbahn: Wir mussten die herabstürzenden Felsen so abfedern, dass sie nicht aus der Fallgrube stürzen und auf der Bundesstraße oder den Eisenbahngleisen landen.

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Autor
Herbert Schorn
Redakteur Kultur und Leben
Herbert Schorn
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32  Kommentare
32  Kommentare
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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.495 Kommentare)
am 04.09.2019 08:25

Sieht ganz anders aus, als auf den süßen Werbe-Renderings, wo die Brücke einfach aus dem unversehrtem, bewaldeten Berg rausgephotoshoppt wurde...

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transalp (10.201 Kommentare)
am 03.09.2019 17:19

AN DIE OÖN:
.
Wann endlich streichen Sie den Begriff "Westring"?
Das ist kein "Ring", sondern im besten Fall eine "Westtangente".
Oder nennen Sie das Projekt einfach beim RICHTIGEN Namen: A26.
So einfach.
.
Der Ring ist gestorben als die damals zuständige Verkehrsministerin Doris Bures den nördlichen Teil des "Ring" in Urfahr gestrichen hat. ...
Das was nun bleibt ist nur ein Stückwerk- eine halbe Sache.

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linz2050 (6.619 Kommentare)
am 03.09.2019 16:57

Wieso wurde nicht Kurz als Sprengmeister eingesetzt? Schließlich hatte er schon erfolgreich 2 Regierungen gesprengt!

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Hamdidampti (150 Kommentare)
am 03.09.2019 17:16

Muss man eigentlich immer die Politik ins Spiel bringen?

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 03.09.2019 19:49

Dümmliche machen das gerne.

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Orlando2312 (22.341 Kommentare)
am 03.09.2019 20:13

Sie kennen sich mit Dümmlichkeit anscheinend sehr gut aus. 🤔🤗🙃

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kual (1.360 Kommentare)
am 04.09.2019 06:57

Ihre Kommentare sind aber auch an Dümmlichkeit nicht zu überbieten !

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ThomasTraugott (1 Kommentare)
am 03.09.2019 16:40

Liebe Redaktion, wo ist das erste Video hin verschwunden? Der Blickwinkel war viel besser als von oben, da man die Gesteinsmassen wesentlich besser abrutschen sah als das Video von oben.

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primavera13 (4.190 Kommentare)
am 03.09.2019 15:03

Viel billiger und besser wäre ein Brücke Höhe Wilhering, mehrere Rad/Fußgängerbrücken in Linz, der massive Ausbau von (Schnell-)Radwegen in und nach Linz.

Wenn ich die verbleibenden 800 Millionen für Infrastruktur und Jobs raus aufs Land verwenden würde, hätten wir etliche Pendler weniger in Linz und mehr Stauentlastung als der Westring schaffen kann.

Der Westring ist eine jetzt schon absehbare kreisförmige Stau- und Unfallautobahn mitten durch Linz. Ein Uraltprojekt der Betonlobby. Normalerweise baut man Autobahnringe außerhalb der Städte. Nicht so in Linz. Bei uns baut man sie mitten durch die Stadt, belastet die Bewohner massiv bei nur minimaler Verkehrsentlastung.

Vor allem die Pendler sollten sich nicht zu früh freuen. Der Westring wird durch die kreisförmigen langen Tunnels eine Stau- und Unfallhölle (Bindermichlstau) werden. Da gebe es wesentlich bessere Projektmöglichkeiten mit mehr Verkehrsentlastung durch mehr Jobs auf dem Land!

Der Westring: Dümmer geht's einfach nicht!

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Infoplus (1.156 Kommentare)
am 03.09.2019 15:07

Ja genau das die E- Autos schnellerauf den Hauptplatz kommen wenn weniger Verkehr sein wird. Grausam beide Projekte Autobahnbrücke und Tankstelle am Hauptplatz. War ja auch um den 2 Weltkrig so das die Auto´s am Hauptplatz parken ein bisschen retro mit E davor. Gute alte Werte

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Owner (70 Kommentare)
am 03.09.2019 18:05

Der Westring oder besser die Westtangente ist Fakt.
Es ist daher nicht mehr notwendig darüber täglich zu weinen.

Nach vorne schauen !

Es gibt viel zu tun damit unsere Erde uns nicht abwirft !

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 03.09.2019 19:15

Hättiwaritati. Die Nachgreinerei nervt nur noch.

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Orlando2312 (22.341 Kommentare)
am 03.09.2019 20:11

Werden Sie das auch noch hier reinstellen, wenn die ersten Fahrzeuge diese Strecke befahren?

Es ist, wie es ist. Der Westring wird gebaut werden, ob Sie weiterweinen oder nicht.
Ob das wirklich die beste Lösung war/ist? Die schlechteste Lösung wäre gewesen, NICHTS zu tun.

Und bitte, kommen Sie jetzt nicht mit den Öffis. Das hätte jetzt noch mal Jahrzehnte gedauert, bis etwas passiert wäre.

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youngtimer (232 Kommentare)
am 03.09.2019 22:49

Da Sie offensichtlich ein Problem haben,
eine Empfehlung:
Gehen Sie doch zum Arzt!

Ein paar Pulverl und Alles wird gut!

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youngtimer (232 Kommentare)
am 03.09.2019 22:51

Betrifft Primavera 13.

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primavera13 (4.190 Kommentare)
am 03.09.2019 14:58

Jetzt sieht man schon, wie negativ der Westring das Stadtbild prägen wird. Niemals mehr werden die Linzer oder Touristen vom Schloß oder vom Freinberg einen schönen und natürlichen Blick auf den Pöstlingberg haben.

Nur Beton, eine unschöne Mammutbrücke und jede Menge Autos werden den Blick auf den Pöstling und natürlich auch retour auf Linz von Urfahr aus prägen.

Jene Politiker, die dafür gestimmt haben, sollten sich wirklich schämen und zurücktreten. Das Stadtbild an der Donau ist tot mit dem Westring.

Andere Städte bauen Autobahnen rund um die Städte zur Entlastung und Linz mitten durch die Stadt. An der Intelligenz der Provinzpolitiker muss schon gezweifelt werden, zumal das Saurierprojekt ja auch verkehrspolitisch ein Flopp ist.

Eine Schande mit kilometerlangen gefährlichen Staus in den Tunnelröhren.
Null Entlastung, da Staus nur verschoben werden.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 03.09.2019 14:35

Waren ja auch nicht solche Stümper am Werk wie beim Eisenbahnbrücken Abbau.

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markusde (1.917 Kommentare)
am 03.09.2019 13:00

Gratulation an die Bautechnik, und gut dass nix passiert ist.

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docholliday (8.270 Kommentare)
am 03.09.2019 12:41

Werbung hat hier nichts verloren!

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 03.09.2019 12:56

Dafür gibt es die "melden"-Funktion. Ich habe es schon gemacht bei dem Dreckspammer.

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markusde (1.917 Kommentare)
am 03.09.2019 13:55

Wohl den falschen Post kommentiert!

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.495 Kommentare)
am 03.09.2019 12:05

Noch ein paar so Sprengungen mehr und man hat dann eine verkürzte Nordringschneise direkt zum Müüühlkreisbahnhof... )=8

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nachrichter (490 Kommentare)
am 03.09.2019 12:00

Liebe Redaktion - zwei Fotografen vor Ort und dann ein Wackelvideo... Warum? Schon mal was von Stativ und Tele gehört??? Eine vernünftige Kamera mit Objektiv sollte leistbar sein zwinkern

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benzinverweigerer (14.612 Kommentare)
am 03.09.2019 12:05

Das macht mein Handy besser, verwackeln quasi unmöglich grinsen

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rotkraut (4.043 Kommentare)
am 03.09.2019 11:54

So ein Zittervideo, das geht auch besser.

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marchei (4.371 Kommentare)
am 03.09.2019 12:24

dann poste doch deines, wennst es besser kannst.

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docholliday (8.270 Kommentare)
am 03.09.2019 12:42

Yep und Daumen hoch!

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rotkraut (4.043 Kommentare)
am 03.09.2019 22:02

Ja ich könnte es besser und strudelns mich nicht deppert an sie seniler Pissler.

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nachrichter (490 Kommentare)
am 03.09.2019 11:52

Geht's noch??? Den letzten Satz hätten Sie sich einfach sparen können!

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 03.09.2019 19:14

Dieser Fanatiker postet aus Wien. Soviel zu seiner Kompetenz, hier einen auf Ökokrawallo zu machen.

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Gugelbua (31.994 Kommentare)
am 03.09.2019 11:36

was tut man nicht alles fürs Auto, die heilige Kuh unserer tage👎

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nachrichter (490 Kommentare)
am 03.09.2019 11:53

Auto... wenn dann die Autoindustrie wirklich zu schwächeln beginnt (erste Vorzeichen gibt es ja zur Genüge) werden wir in und um Steyr und auch in unserem Hochkonjunktur Land wieder mal lange Nasen haben....

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