Im Moor versunken: Imker kam Mädchen zu Hilfe
ATTERSEE. Zwölfjährige stürzte im Salzkammergut in ein Moor und drohte unterzugehen – Feuerwehr war rasch zur Stelle.
Das Reinthaler Moos in der Gemeinde Attersee (Bezirk Vöcklabruck) ist ein etwa 16 Hektar großes sumpfiges Waldgebiet, durch das zahlreiche kleine Bäche fließen. Ein zwölfjähriges Mädchen, das erst kürzlich mit seiner Mutter nach Attersee gezogen war, folgte am Donnerstag auf dem Nachhauseweg dem Verlauf eines dieser Bacherl in der Hoffnung, es würde sich um eine Abkürzung handeln. Doch das Mädchen stürzte in ein Schlammloch, versank bis zur Hüfte im Morast und konnte sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien (nachrichten.at berichtete).
Mit ihrem Handy rief die Schülerin ihre Mutter an, die aber zu diesem Zeitpunkt gerade unterwegs war. Die Mutter wählte daraufhin die Festnetznummer des nahe gelegenen Bienenhofes Attersee, um Hilfe zu rufen. "Die Mutter vermutete, dass sich die Unfallstelle ganz in der Nähe unseres Betriebes befindet", sagt Joana Opelt, Mitarbeiterin von Imkermeister Michael Ryba, die sofort ihren Chef informierte und mit der Suche nach der Zwölfjährigen begann. Der Imker übernahm das Telefonat mit dem Kind und machte sich mit seinem Geländewagen auf ins Moor.
"Ich hab’ sie gefragt, was sie sieht, und das Mädchen konnte die Umgebung gut beschreiben. Da hab’ ich sofort gewusst, wo sie sein muss", sagt Imkermeister Ryba. Er blieb mit der Zwölfjährigen in Telefonkontakt und hupte, bis das Mädchen schließlich den herannahenden Helfer hörte. "Sie war mit einem Bein bereits im Moor versunken, mit dem zweiten noch heraußen", sagt Michael Ryba. Das Kind sei stark unterkühlt gewesen. "Ich habe sie zu beruhigen versucht und dann alles alarmiert, was man alarmieren kann."
Mädchen mit Leiter gerettet
Sechs Mann der Freiwilligen Feuerwehr Attersee rückten aus, um die zwölfjährige Eva mithilfe einer Leiter aus dem Sumpf zu ziehen. "So einen Einsatz hatten wir noch nie", sagt Kommandant Christoph Hausjell. Den Einheimischen sei bekannt, dass es sich um ein sumpfiges Waldgebiet handle. "Das Mädchen war eben nicht ortskundig", sagt Hausjell. Die Zwölfjährige dürfte aber noch Glück gehabt haben, denn im Reinthaler Moos gebe es auch Stellen, in denen man "noch tiefer versinken" könne, sagt der Feuerwehrmann.
"Sie war tapfer und sagte, dass sie diese Geschichte jetzt ihren Freundinnen erzählen könne", schildert ihr Retter Michael Ryba.
Hut ab, Herr Ryba!
Mustergültige Vorgangsweise!