Frau übersah Flüchtlingsgruppe - Afghanin starb
MÜHLHEIM AM INN. Zu einem tragischen Verkehrsunfall kam es am Freitagabend vor einem Flüchtlingsheim in Mühlheim am Inn. Dabei starb eine Frau aus Afghanistan.
Eine 61-Jährige dürfte in der Nacht auf Samstag in Mühlheim an Inn (Bezirk Ried im Innkreis) eine Gruppe Flüchtlinge übersehen haben. Die Menschen waren zu Fuß auf dem Weg nach Deutschland. Die Frau rammte mit ihrem Wagen die dunkel gekleideten Personen. Eine 38-Jährige aus Afghanistan starb. Ihre zwölfjährige Tochter und zwei weitere erlitten schwere Verletzungen.
Die Einheimische erfasste insgesamt vier Personen. Die Passanten gingen ihr auf der sogenannten Hagenauerstraße auf ihrer Fahrbahnseite entgegen. Das Unglück passierte gegen 19.45 Uhr einige hundert Meter vor einer Flüchtlingsunterkunft. Nach ersten Ermittlungen könnte Gegenverkehr auf der unbeleuchteten Straße die Sicht für die 61-Jährige zusätzlich erschwert haben, berichtete Polizei-Sprecher Bernd Innendorfer. Zudem waren die Menschen dunkel gekleidet. Wie groß die Gruppe war, konnte man nicht sagen. "Die anderen sind nach dem Unfall davongelaufen", so Innendorfer. Dem Vernehmen nach dürfte die Gruppe in Richtung Grenzkraftwerk Frauenstein-Mining unterwegs gewesen sein. Von dort erreicht man zu Fuß die deutsche Ortschaft Ering.
Ein 22-Jähriger aus Pakistan sowie ein 20-Jähriger Afghane wurden wie die Zwölfjährige schwer verletzt. Der Pakistani schwebt in Lebensgefahr. Der Afghane ist ebenfalls mit der Toten verwandt. Über das nähere Verhältnis konnte Innendorfer vorerst nichts sagen. Die Verletzten wurden nach der Erstversorgung mit der Rettung in die Krankenhäuser Braunau am Inn und Ried im Innkreis gebracht. Die 61-Jährige blieb unverletzt. Ein Alkotest bei ihr verlief negativ.