Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Auf heikler Mission: Xi Jinping besucht Europa

Von OÖN, 05. Mai 2024, 21:00 Uhr
Auf heikler Mission: Xi Jinping besucht Europa
Empfang in Paris: Xi Jingpin seine Frau Peng Liyuan und Frankreichs Premier Gabriel Attal Bild: APA/AFP/POOL/MICHEL EULER

PARIS/PEKING. Geopolitik und Handel stehen im Mittelpunkt der mehrtägigen Reise des chinesischen Staats- und Parteichefs.

Es geht um Geopolitik, Macht und Märkte, wenn der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping nach fast fünf Jahren auf einer Europareise erneut Frankreich besucht.

Nach seiner Ankunft am Sonntagnachmittag stehen am Montag Gespräche mit Präsident Emmanuel Macron und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen auf dem Programm. Auf der Agenda im Pariser Élysée-Palast ist unter anderem der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Faire Handelsbedingungen

Hier wollen die Europäer und Frankreich erreichen, dass China zumindest mäßigend auf den Kreml einwirkt. China seinerseits will die Europäer aus dem engen Bund mit den USA lösen. Weiterer Punkt: Die EU pocht auf faire Handelsbedingungen mit China und wehrt sich gegen den Import subventionierter Produkte – gleichzeitig hofft Macron auf neue Handelsverträge mit dem Riesenreich.

Das Reiseprogramm des chinesischen Staats- und Parteichefs zeigt aber, dass er beim Thema Russland nicht einlenken will: Ausgerechnet die beiden russlandfreundlichen Länder Ungarn und Serbien will er neben Frankreich besuchen.

Distanz zu den USA

Die drei Länder, die Xi in Europa besuchen will, haben auch eines gemeinsam: Sie wollen ein starkes und von den USA unabhängigeres Europa (Frankreich) und stehen der "neuen Seidenstraße" (Ungarn und Serbien) durchaus wohlwollend gegenüber – im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern. Chinesische Staatsmedien zeichneten vor Xis Abreise ein Bild, wonach sich die Europäer insbesondere nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine in die Abhängigkeit Washingtons drängen ließen. Wenn die Europäer an diesem Kurs festhielten, könnten sie "dem Schicksal, ein Vasall der USA zu werden, nicht mehr entkommen", hieß es etwa in der staatlichen "Global Times".

Zur selben Vokabel griff der mehr europäische Souveränität predigende Macron jüngst, als er für die Konstruktion eines Europas warb, das nie ein Vasall der USA sei und mit allen Weltregionen reden könne.

Beziehungen in Abwärtsspirale

Seit Xis Besuch in Europa vor fünf Jahren sind die Beziehungen unübersehbar in eine Abwärtsspirale geraten. Näherten sich Brüssel und Peking vor allem während der Trump-Jahre im Weißen Haus noch an, wurde die Ratifizierung eines Investitionsabkommens Ende 2020 wegen zunehmender geopolitischer Spannungen und Bedenken angesichts von Menschenrechtsverletzungen in China auf Eis gelegt. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sieht sich Peking zudem mit Vorwürfen aus der EU konfrontiert, Russland bei seiner Invasion zu unterstützen.

In Wirtschaftsfragen schlägt Brüssel in letzter Zeit einen schärferen Ton an. So wird an höheren Zöllen auf Elektroautos aus China gearbeitet. Ein Vorhaben, das vor allem von den Franzosen vorangetrieben wird und das Deutschland eher skeptisch sieht.

mehr aus Außenpolitik

Georgische Präsidentin legt Veto gegen "Agenten-Gesetz" ein

Leiche von Deutsch-Israelin Shani Louk im Gazastreifen gefunden

AfD-Landtagsabgeordneter in Mecklenburg-Vorpommern angegriffen

Xi Jinping und Wladimir Putin – die Rollen "Koch und Kellner" sind klar verteilt

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

4  Kommentare
4  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Tiger_4020 (982 Kommentare)
am 06.05.2024 09:01

Es ist der erste Besuch des chinesischen Präsidenten in Europa seit fünf Jahren.
Doch Brüssel lässt Xi Jinping links liegen. Nach Frankreich besucht er nur noch Serbien und Ungarn und das soll zu denken geben.

Deutschland wird er auch nicht besuchen, hat ihn doch die Deutsche Aussenministerin Baerbock erst unlängst in einer "diplomatischen Meisterleistung" einen Diktator genannt.
China hat die Äußerungen von der Außenministerin Annalena Baerbock über Staats- und Parteichef Xi Jinping scharf zurückgewiesen. Diese Äußerung sei absurd und verletze die Würde Chinas auf ernsthafte Weise.
Sie sei eine „offene politische Provokation“, erklärte das Außenministerium Chinas.
Unglaublich wieviel Schaden diese Person Baerbock schon angerichtet hat, wie lange kann sich D noch so eine Aussenministerin leisten. Auch Kanzler Scholz lässt sich in Paris beim Treffen nicht blicken.

lädt ...
melden
vinzenz2015 (46.637 Kommentare)
am 06.05.2024 09:38

Warum soll die EU mit dem "Diktator" kooperieren?
Die beste Diplomarie wird nichts an Chinas totalitärer Diktatur ändern!
Die Vorherrschaft Chinas im wirtschaftlichen Bereich zieht Xi sowieso geopolitisch durch!

"EU first" ist deshalm eine sinnvolle Ansage!

lädt ...
melden
c0w (512 Kommentare)
am 06.05.2024 12:24

interessanterweise erwähnenswert:
+ ungarn: russland freundlich, china freundlich
+ serbien: extrem russland freundlich, eskalation bald möglich
china muss sich entscheiden. entweder russland oder EU als Handelspartner. EU hat weit mehr potential

lädt ...
melden
c0w (512 Kommentare)
am 06.05.2024 12:40

nachtrag: auch auffällig. frankreich will wieder wirtschaftliche vorteile für sicher herausschlagen und fährt einen anderen kurs als die EU. Wie wäre es mal damit ENDLICH China GRENZEN aufzuzeigen als immer zu buckeln??? China geht es wirtschaftlich nicht so gut gerade, ein wenig mehr Rückgrat wäre wünschenswert. Ausserdem Seidenstrasse in Serbien und Ungarn (Schengen) ist SEHR problemeatisch weil das ein Tor zur Europäischen Wirtschaft ist und alles umgangen werden kann. Erbärmlich unsere EU politiker

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen