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Proteste in USA eskaliert: Zwei Menschen erschossen

Von nachrichten.at/apa, 26. August 2020, 20:22 Uhr
Demonstranten erheben ihre Arme in Kenosha. Die Polizeischüsse an Jacob Blake haben die Proteste ausgelöst. Bild: APA/AFP

KENOSHA. Bei den Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt im US-Staat Wisconsin sind zwei Menschen erschossen worden, einer wurde schwer verletzt. Trump entsendet Nationalgardisten nach Kenosha.

Wegen der anhaltenden Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt im US-Bundesstaat Wisconsin entsendet US-Präsident Donald Trump Einheiten der Nationalgarde in die Stadt Kenosha. Er wolle Nationalgardisten und Bundespolizisten schicken, um "Plünderungen, Brandstiftung, Gewalt und Anarchie" in Kenosha zu unterbinden, kündigte er am Mittwoch an.

In der Stadt in Wisconsin wurden bei den Protesten am Dienstag zwei Menschen getötet, als Hunderte Demonstranten wegen der Polizeischüsse auf den 29-jährigen Afroamerikaner Jacob Blake auf die Straße gingen.

>> Video: Wisconsin verhängt Notstand

Ermittelt wird Medienberichten zufolge, ob die Schüsse im Zusammenhang mit der Anwesenheit bewaffneter, selbsternannter weißer Milizen in der Stadt standen.

In Kenosha hatten sich auch am Dienstag wieder hunderte Menschen an Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt beteiligt, die durch die Polizeischüsse auf den 29-jährigen Jacob Blake ausgelöst worden waren. Der unbewaffnete Afroamerikaner war am Sonntag von einem weißen Polizisten durch mehrere Kugeln in den Rücken schwer verletzt worden, während seine drei Kinder zusahen. Nach Angaben seiner Familie ist Blake von der Hüfte abwärts gelähmt und wird womöglich nie wieder gehen können.

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Proteste in USA eskaliert: Zwei Menschen erschossen
(Foto: APA/AFP) Bild 1/10
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Streit mit weißer "Miliz"

Am Dienstagabend hielt sich mindestens eine Gruppe hauptsächlich weißer und schwer bewaffneter Männer in Kenosha auf, die nach eigenen Angaben Grundstücke vor Angriffen von Demonstranten schützen wollten. Wie die "New York Times" berichtete, ging die Polizei dem Verdacht nach, dass die tödlichen Schüsse ihren Ursprung in einem Streit zwischen Protest-Teilnehmern und einer bewaffneten Gruppe hatten, die eine Tankstelle bewachten.

Die tödlichen Schüsse ereigneten sich nach Polizeiangaben kurz vor Mitternacht. Ermittlungen seien im Gange. Auch habe die Polizei Kenntnis von Videos in den Online-Netzwerken "im Zusammenhang mit diesem Vorfall".

Auf einem von der Nachrichtenagentur AFP verifizierten Video war ein stark blutender Mann mit einer Schusswunde zu sehen. Die Polizei rief daraufhin Verstärkung, Beamte halfen dem Mann auf die Beine. Ein weiteres Video zeigte einen offenbar mit einem Gewehr bewaffneten Mann, der zu Boden fiel, kurz bevor mehrere Schüsse zu hören waren. Andere Menschen auf dem Video liefen panisch davon und forderten einander auf, Schutz zu suchen.

Ausschreitungen bei Demonstrationen bereits am Wochenende

Die Demonstrationen waren zu Beginn größtenteils friedlich verlaufen. Bereits am Sonntag und Montag hatte es aber vereinzelt Ausschreitungen gegeben, bei denen Demonstranten auch Autos angezündet oder Feuer an Gebäuden gelegt hatten.

Am Dienstagabend waren zahlreiche bewaffnete Zivilisten in der Stadt zu sehen, wie ein AFP-Reporter berichtete. Die Polizeipräsenz war insgesamt niedrig und konzentrierte sich auf die Umgebung des Gerichtsgebäudes. Dort hatte es in den vergangenen beiden Nächten mehrere Konfrontationen zwischen Polizisten und Demonstranten gegeben.

Die Ausschreitungen eskalierten bereits am Wochenende. Bild: APA/AFP

Auch am Dienstag ging die Polizei in der unmittelbaren Umgebung des Gerichtsgebäudes wieder mit Gummigeschoßen gegen Demonstranten vor, die Feuerwerkskörper auf Beamte warfen. Mit Blick auf mögliche weitere Proteste am Mittwochabend sperrte die Polizei das Gerichtsgebäude in der Nacht zum Mittwoch mit einem provisorischen Eisenzaun ab.

Die Mutter des durch die Polizeischüsse verletzten Afroamerikaners Blake, Julia Jackson, verurteilte die Ausschreitungen in Kenosha am Dienstag und rief zur Ruhe auf. "Wenn Jacob wüsste, was an Gewalt und Zerstörung passiert, wäre er sehr unerfreut", sagte sie. Die Ausschreitungen spiegelten "nicht das wider, was mein Sohn und meine Familie sind".

"sinnloser Mordversuch"

Blakes Vater warf der Polizei einen "sinnlosen Mordversuch" vor. Den Anwälten von Blake zufolge durchschlugen sieben Polizeikugeln seine Wirbelsäule, seinen Magen, seine Leber und einen Arm. Die genauen Hintergründe des auf einem Handyvideo festgehaltenen Vorfalls sind unklar. Die beteiligten Beamten wurden suspendiert, die Kriminalpolizei ermittelt.

Der erneute Fall von Polizeigewalt drei Monate nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis sorgt für Empörung in den USA. Proteste gab es auch in New York und Minneapolis.

Für Freitag ist in der Hauptstadt Washington ein großer Marsch gegen Polizeigewalt geplant. Er findet am 57. Jahrestag der berühmten Rede "I Have a Dream" ("Ich habe einen Traum") des schwarzen Bürgerrechtlers Martin Luther King statt.

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7  Kommentare
7  Kommentare
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deroberoesterreicher (1.277 Kommentare)
am 26.08.2020 20:41

U.sind die Österreicher auch schon mitdabei, die Bürger niederzuschlagen. Österreichs Regierung mit den GRÜNEN, hat ja nun eine Zusammenarbeit mit der US Nationalgarde beschlossen. Na da können sie nun viel lernen u.in Österreich gegen die eigene Bevölkerung umsetzen. Dank der grünen Kogler, Anschober u.Sigi Maurer Regierung wird nun auch US Nationalgarde den Österreichern TIPS geben, wie man das Volk ruhig hält u.sie bei Demonstrationen erfolgreich niedermacht.

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RobertReason (3.014 Kommentare)
am 26.08.2020 16:31

man bedenke: die Coronapandemie wird - bis ein Impfstoff verfügbar für alle (nicht nur vulnerable Gruppen) ist - realistischerweise ca. 1 Jahr (ev. etwas kürzer, ev. etwas länger dauern).

Bis dahin kann es echt gefährlich werden in den USA.

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jopc (7.371 Kommentare)
am 26.08.2020 16:15

Jaja, die friedlichen Protestierer.
So wie man in Deutschland aus den gewalttätigen Rowdies eine 'Partyszene fabriziert so macht man aus denselben Rowdies in den USA friedliche Protestierer.

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Maireder (2.427 Kommentare)
am 26.08.2020 14:39

Es war nicht anders zu erwarten, nachdem die Randalierer an Vortagen Autos angezündet und Geschäfte geplündert hatten setzen sich die “White Lifes Matter” halt zur Wehr. Aus diesem Grund wird es in den USA nie ein allgemeines Waffenverbot geben. Das Recht, sich zu verteidigen und der Waffenbesitz steht in der Verfassung und so sind es jetzt eben Personen die ihre aufgebaute Existenz gegen Plünderer und Brandschatzer verteidigen.

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europa04 (21.652 Kommentare)
am 26.08.2020 20:46

@MAIREDER: Auch eine Einstellung. Du verteidigst also Mörder!!!
Wer gezielt mit Waffen auf Menschen losgeht, ist ein MÖRDER!

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( Kommentare)
am 26.08.2020 13:03

Natuerlich war wahrscheinlich die Miliz schuld. Wenn schon, die hatten sicher einen Grund zum schießen. Ein Typ an die aggressiven protestierenden. Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um.

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Orlando2312 (22.364 Kommentare)
am 26.08.2020 16:39

Kann man Ihnen überhaupt böse sein? Wo Sie doch im Oberstübchen leider nur ein Vakuum haben.

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