"Wir hatten gestern doch noch gemeinsam geträumt"
GRAZ. Über jenen 34-Jährigen aus dem Bezirk Steyr-Land, der seine Ex-Freundin am Sonntag im oststeirischen Großwilfersdorf erschossen haben soll, ist am Mittwoch die Untersuchungshaft verhängt worden.
Der Verdächtige schweigt nach wie vor zum Tathergang. Der mutmaßliche Täter war direkt nach den Schüssen vor dem Haus festgenommen worden, die Tatwaffe wurde sichergestellt.
Laut Staatsanwaltschaft Graz sind sowohl das Schussgutachten als auch das offizielle Obduktionsergebnis noch ausständig. Fest steht allerdings, dass die 34-jährige ehemalige Lebensgefährtin des Verdächtigen noch am Tatort an den Schussverletzungen gestorben ist. Wie oft sie wohin getroffen wurde, wird vorerst aus ermittlungstaktischen Gründen nicht veröffentlicht. In zwei Wochen wird über die Fortsetzung der Untersuchungshaft entschieden.
Die 34-jährige Kosmetikerin und Unternehmerin aus Großwilfersdorf (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld) hatte am Sonntagvormittag, wie berichtet, in Panik ihren Bruder angerufen und um Hilfe gebeten. Als dieser mit den anderen Brüdern beim Haus der Frau eintraf, soll es schon zu spät gewesen sein. Ihr Ex dürfte mehrfach auf sie geschossen haben.
"Ich war da und konnte dir nicht helfen"
Als die Polizei eintraf, ließ sich der Mann vor dem Haus festnehmen. Der Notarzt konnte indessen nur noch den Tod der Mutter einer 13-Jährigen feststellen. Die Tochter war am Sonntag bei ihrem leiblichen Vater und daher nicht zu Hause. Die sichergestellte Pistole, der Verdächtige dürfte sie legal besessen haben, war von ihm erst kürzlich als gestohlen gemeldet worden.
Mit einem bewegenden Facebook-Posting hat sich der Bruder des Mordopfers kurz nach der Tat zu Wort gemeldet. "Ich kann es nicht in Worte fassen, ich kann es nicht verstehen, ich war da und konnte dir nicht helfen", schreibt der Fotograf öffentlich auf seiner Facebook-Seite und weiter: "Es war wie ein Film, alles ging so schnell. Wir hatten gestern doch noch gemeinsam gelacht und geträumt." Er bedankte sich auf Facebook für die große Anteilnahme und schließt mit einer Frage, die sich wohl viele stellen: "Warum nur?"
Die 34-Jährige wird am Donnerstag im Burgenland beigesetzt.
Morde an Frauen
Die Serie der mutmaßlichen Morde an Frauen in Österreich, die durch Partnergewalt ums Leben kamen, reißt nicht ab. Im Jahr 2018 waren es 41 Mordopfer, im Vorjahr 34.
Heuer im Jänner ist in Ybbs an der Donau eine 42-Jährige erstochen worden. Unter dringendem Tatverdacht steht ihr 50-jähriger Ehemann. Ebenfalls im Jänner wurde in Wien-Floridsdorf eine 28-Jährige tot in ihrer Wohnung entdeckt. Sie soll von einem Bekannten erwürgt worden sein. Anfang Februar soll ein Afghane in Trieben in der Obersteiermark seine Ehefrau, Mutter eines dreijährigen Kindes, erstochen haben.
Nur wenige Tage später kam es in Tirol zu einem tödlichen Ehestreit. Wegen finanzieller Probleme soll ein 56-Jähriger seine Frau im Keller ihres Hauses mit einer Schnur erdrosselt haben. Das 52-jährige Opfer wurde erst Tage später von Arbeitskollegen des Täters gefunden. Hinzu kommen mehrere Mordversuche an Frauen.
Lokalisierung: Die Tat passierte am Sonntag in der Oststeiermark
Und der Mostdipf 2024 geht an …
Helmut Lackner aus Puchenau: Er war ein wissbegieriger Historiker
Mostdipf für Gertrude Schatzdorfer-Wölfel: Sie hat etwas zu sagen
Die Mostqualität im Land wird hochgehalten: "Wichtig ist das Gefühl"
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.