In jedem Kühlschrank eine Mostflasche
STEINBACH AN DER STEYR. Die nö. Moststraße und die Mostregion "Traun4tel" üben den Schulterschluss. Mit ihren vielen Projekten sind die Mostviertler jetzt Ideengeber, wo der Bartl den Most herholt.
Die Not lehrt beten und macht erfinderisch: Im Mostviertel fielen im Zuge der Flurbereinigung die Obstbäume in Zeilen den Kettensägen zum Opfer. Eigentlich aus Sorge um die verödete Landschaft befasste man sich wieder mehr mit dem Most, der Kellertechnik und Trinkkultur. "Ihr in Oberösterreich habt eigentlich die viel besseren Voraussetzungen", tat gestern der Geschäftsführer der nö. Moststraße, Christian Haberhauer, einen Weckruf, "bei euch ist der Most bei den Leuten verwurzelt und da steht in vielen Kühlschränken auch eine Mostflasche."
Die Westniederösterreicher haben dafür in den vergangenen Jahrzehnten den Most inszeniert und eine sagenhafte Vermarktung des Obstgetränks aufgezogen. 130 Mitgliedsbetriebe der Moststraße vermarkten gemeinsam, es gibt Qualitätsverbünde wie die "Mostbarone", die Brauchtum und Gastwirtschaft pflegen. Tourismus, Gewerbe und Bauern funktionieren wie ein gut geöltes Räderwerk, ein Zähnchen greift in das andere. Das Mostviertler EU-Leaderprogramm investiert heuer eine Million Euro in Projekte. Dazu gehören eine "Birnenbörse", wo die Mostpresser von Bauern sortenrein Speck- und Dorschbirnen zukaufen können. In den Baumschulen beschäftigen sich die Gärtner mit der Züchtung einer "Urbirne".
"All diese Projekte können Anregungen für uns sein", sagt der Geschäftsführer der Leader-Region Traunviertler Alpenvorland, Christian Schilcher. Die Zusammenarbeit mit den Mostviertlern über die Bundesländergrenze hinweg wurde gestern mit dem Auftaktseminar im Alten Pfarrhof in Steinbach an der Steyr besiegelt. Mit über einer Million Obstbäume in den Bezirken Steyr-Land, Linz-Land und Kirchdorf hat die Region ungefähr den gleichen Bestand wie das Mostviertel.
Die Chancen, die sich eröffnen, wenn sich die beiden starken Regionen zusammentun, liegen vor allem am überregionalen bis internationalen Markt. "Wir haben uns bislang geweigert, den Most auf Cider umzubenennen", erzählte Haberhauer von internationalen Verkostungen in Frankreich, "dort hatte die Jury anfangs Schwierigkeiten, unseren Most einzustufen". Vergorenes nach Kellertechnologie und Reinheitsgeboten, die sonst nur Winzer beherrschen, ist dort noch nicht in aller Munde, wird sich aber durchsetzen, ist Haberhauer überzeugt.
Den bäuerlichen Betrieben zu noch mehr Qualität zu verhelfen, wird auch eine gemeinsame Bemühung der beiden Leader-Regionen sein. Neidlos anerkennt man auch im Mostland in Oberösterreich, dass die Erzeuger jenseits der Enns wissen, woher der Bartl den Most holt. Von der Zusammenarbeit der Moststraße mit der Klosterneuburger Weinschule wird es auch einen Wissenstransfer geben.
Antrag von FP: Runder Tisch, um Pläne für eine belebte Innenstadt zu schmieden
Zweiter Blick auf opulenten Barock
Hockey, nur auf einem Rad und ohne Stützräder
"Wir müssen die Erde nicht retten. Wir sollten nur aufhören, sie kaputt zu machen"
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
logisch !
und wenns nicht most ist, dann halt andere ALK-getränke. geschätzte +90 % der kühlschränke/keller in Ö, beinhalten ALK als genuss- (??)/missbrauchsmittel.
conclusio: wer die nr. 2 im EU-ranking inne hat --> darf nicht nachlassen...
Jaja der Most, ähnliche Folklore wie b'soffn Auto fahren und Frontale. Nicht falsch verstehen - ich hab nix gegen autofreien Mostkonsum in Maßen aber ich hab was gegen Werbung dafür.