Neue Spitzenwerte bei Einsätzen setzen Helfer unter Stress

Wenig Zeit zum Durchatmen blieb dem St. Georgener Rotkreuz-Team im Jahr 2018. Fast 7.200 Einsätze im Rettungsdienst und boomende Nachfrage in allen anderen Diensten kennzeichnen die Bilanz, die Ortsstellenleiter Hans-Peter Kranewitter bei der Ortsstellenversammlung vorlegte.

64.312 Einsatzstunden stehen für das Jahr 2018 zu Buche. Zwei Drittel davon haben Freiwillige ihren Mitmenschen geschenkt – ein neuer Ortsstellenhöchstwert. Die knapp 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rettungsdienst meisterten um 164 Einsätze mehr als im Jahr zuvor. Vier bis fünf Fahrzeuge tagsüber und zwei bis drei in der Nacht sowie an Wochenenden sind in den Gemeinden St. Georgen, Luftenberg, Langenstein, Katsdorf, Ried und Mauthausen unterwegs. 30 und mehr Einsätze fallen an manchen Tagen an, die Zahl der Ausfahrten pro Fahrzeug hat sich seit den 90er-Jahren praktisch verdoppelt. Eine Herausforderung, die dank engagierter Freiwilligenarbeit gemeistert wurde: 16 neue Mitarbeiter sind 2018 in den Rettungsdienst eingestiegen.

Um die Freiwilligen langfristig in der Rotkreuz-Familie zu halten, lässt man sich in St. Georgen einiges einfallen: Ein kollegiales Betreuungsmodell mit Teamleitern abseits klassischer Einsatzstrukturen, jährliche Entwicklungsgespräche, Incentives für besonders treue Helfer, "Retterspiele" und regelmäßige Kameradschaftsevents.

Auch andere Sparten der Ortsstelle sind durch steigende Einsatzzahlen gefordert. Fast 20.000 Portionen hat das "Essen auf Rädern"-Team mit zwei Fahrzeugen ausgeliefert. Seit Bestehen der Sparte ist der Bedarf von Jahr zu Jahr gewachsen. Alle Zustellrayone sind voll ausgelastet. Der ausschließlich von Freiwilligen getragene Besuchsdienst nahm sich fast 600 Stunden Zeit für Hausbesuche bei gebrechlichen und vereinsamten Mitbürgern. Permanent gefordert ist das Hilfs- und Beratungsangebot des Sozialmedizinischen Beratungsstützpunktes: Pflege- und betreuungsbedürftige Angehörige, Probleme mit Einkommen, Wohnung und Arbeitsplatz werden hier aufgegriffen.

Neue Ortsstellenleitung gewählt

Bei der Wahl von Ortsstellenleiter und -ausschuss sprachen die St. Georgener Rotkreuzler dem bisherigen Führungsteam mit beeindruckender Zustimmung ihr Vertrauen für weitere vier Jahre aus. Fast alle bisherigen Gremiumsmitglieder gehören auch der zukünftigen Leitung an. Erstmals in der Dienststellengeschichte tritt mit dem Katsdorfer Hans-Peter Kranewitter ein Ortsstellenleiter eine dritte Funktionsperiode an. Seine Stellvertreter bleiben wie bisher Andreas Eichhorn und Manfred Neuling. Die zwei Jüngsten im Team sind Tina Wasner als Jugendrotkreuz-Referentin und Felix Hoffmann.

Um diese großartige Bilanz der Menschlichkeit auch zukünftig zu sichern, wurde ab Mitte 2016 verstärkt in die Jugendarbeit investiert. Das junge Betreuerteam hat seither eine perfekte Wohlfühlstruktur für junge Menschen geschaffen. 51(!) Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 17 Jahren bilden mittlerweile in drei Altersgruppen ein wichtiges Reservoir für die Hilfe in der Zukunft. Der Zulauf ist ungebrochen, einige der ältesten Gruppenmitglieder absolvierten mittlerweile bereits die Sanitätsausbildung.