Ein Schulterschluss für den Erhalt der Kaserne Freistadt
FREISTADT. Sämtliche Gemeindefraktionen statteten der Tilly-Kaserne einen gemeinsamen Besuch ab.
Die Aufregung um Reformpläne von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (VP), bei denen auch die Zukunft der Tilly-Kaserne in Freistadt auf dem Spiel stand, veranlasste die Freistädter Stadtpolitik, ein gemeinsames Zeichen zu setzen. Auch wenn die Heeresspitze mittlerweile den Standort außer Frage gestellt hat, will man vor Ort zeigen, dass man geeint hinter der Kaserne steht. Sie sei ein wichtiger Arbeitgeber und erheblicher Wirtschaftsfaktor für die gesamte Region, betonten die Stadtpolitiker im Gespräch mit Oberleutnant Nikolaus Smutek, der die Delegation über die aktuellen Entwicklungen am Kasernenstandort informierte.
Geeinte Stadtpolitik
Warum man sich gemeinsam zu diesem Schulterschluss für die Kaserne zusammenfand und welche Rolle man sich in Zukunft von der Kaserne erhofft, erfragten die "OÖNachrichten" bei einem Rundruf in den Freistädter Parteispitzen.
"Freistadt steht zu seiner Kaserne. Diese Botschaft nach außen zu tragen, war uns allen im Gemeinderat wichtig", sagt Bürgermeisterin Elisabeth Teufer (VP). Offenbar sei jeder Regierungsantritt auf Bundesebene auch mit einer Diskussion um den Kasernenstandort verbunden. Aber die Kaserne habe in Freistadt eine langjährige Tradition, an der man unbedingt festhalten wolle. Das betreffe nicht nur klassische Themen der Landesverteidigung, sondern auch den Katastrophenschutz: "Bei Hochwasser, Schneedruck und anderen Naturereignissen ist es gut, wenn das Bundesheer dezentral aufgestellt ist." Vor allem sei die Kaserne aber ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, für den es sich lohne, zu kämpfen. "Und kämpfen können wir in Freistadt. Das haben wir schon in vielen Dingen bewiesen", sagt Teufer. Ein wenig familiäres Interesse stecke bei ihr aber auch dahinter, räumt die Stadtchefin ein: "Unter den mehr als 100 Rekruten, die im Oktober hier einrücken werden, ist auch mein Sohn."
Vizebürgermeister Christian Gratzl (SP) sieht im Erhalt der Kaserne Freistadt vor allem auch ein starkes Zeichen gegen den Zentralismus. Es müsse nicht immer alles in Wien oder Linz zentralisiert sein. Freistadt habe eine strategisch gute Lage. "Außerdem sehe ich die Kaserne als wichtigen Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor. Es profitieren ja auch heimische Firmen als Zulieferer", sagt er. "Wenn hier in Freistadt die Kaserne zu einem moderneren Ausbildungszentrum aufgewertet wird, ist das für die gesamte Region sehr reizvoll", sagt er weiter und freut sich über die Einigkeit im Gemeinderat: "Es ist aus meiner Sicht besonders wichtig, dass die kommunale Politik gemeinsam hinter der Kaserne steht. Das ist ein starkes Zeichen, wenn lokale Politiker auch gegenüber den ‚eigenen Leuten‘ Farbe bekennen und abseits der großen Parteipolitik als Freistädter auftreten."
Freistadt sei österreichweit als ausgezeichnete Ausbildungsstätte für Berufssoldaten anerkannt, sagt Stadtrat Harald Schuh (FP): "Die Tilly-Kaserne hat kein parteipolitisches Mascherl, sondern steht für die Sicherheitsstruktur in unserer Region und bietet wertvolle Vorteile für den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft. Dafür lohnt es sich, alle Hebel in Bewegung zu setzen und im Schulterschluss dafür zu kämpfen." Die stärkere Gewichtung des Katastrophenschutzes in der künftigen Strategie des Bundesheeres könnte für Freistadt auch eine Chance sein: "Deshalb fordern wir, dass endlich die angekündigte Pionierkompanie nach Freistadt kommen soll. Das würde unsere Kaserne zusätzlich aufwerten."
Auch bei den Grünen in Freistadt bestehe kein Zweifel daran, dass die Kaserne für die Stadt wichtig sei, betont Stadtrat Klaus Fürst-Elmecker im OÖN-Gespräch: "Für uns stehen ganz klar die wirtschaftlichen Argumente im Vordergrund. Die Kaserne ist ein wichtiger regionaler Arbeitgeber und gehört zur Freistädter Infrastruktur dazu." Die Kaserne ersatzlos zu streichen, sei auch für die Freistädter Grünen nicht akzeptabel.
Rainer Widmann, Obmann der Bürgerliste WIFF, kennt das Bundesheer als Milizoffizier und weist deshalb auch auf den Sicherheitsaspekt hin. "Außerdem bin ich dafür, dass unsere Grundwehrdiener ihren Präsenzdienst im eigenen Bundesland ableisten können. Da hätte Freistadt großes Potenzial", sagt er. Zudem könne er sich Freistadt ohne Kaserne nicht vorstellen: "Die Garnison gehört zu Freistadt fast wie die Brauerei und hat eine große Tradition", sagt der Oberleutnant der Reserve.
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Die Kaserne muss unbedingt erhalten bleiben.
Erstens ist sie sowieso die einzige Garnison im Mühlviertel, wichtig für den Einsatzfall.
Zweitens aber auch wichtig für Mühlviertler Rekruten, mann muss ja nicht jeden mit Gewalt dazu zwingen in den Zentralraum zum pendeln.
Es ist positiv, dass die Stadtgemeinde die Kaserne halten will.
Aber das wird an anderen Standorten genau so sein :
Heiliger St. Florian schütz unser Haus, zünd' andre an ?
Will man schon wieder Kasernen schließen. Der Unfug geht weiter. Wird Zeit, daß wir eine andere Regierung bekommen.
zu meiner Zeit (2002) waren dort beinahe lauter gestörte Unteroffiziere und Offiziere. U-Boote suchen in der Feldaist zB.
Hoffe die sind alle weg - sonst wärs am besten man sperrt den Laden zu.
U Boote haben wir in Ried Anfang 80 keine gesucht, dafür waren die Cognac Flaschen recht begehrt,
was das Personal angeht war ganz OK, manche Gefechtsgeilen Unteroffiziere hatten bei Märschen extra Messer im Stiefel, man weis ja nie,
Abends kamen dann Mädels in die Kaserne zum Party machen, da hatten Wir auch Ruhe
"erheblicher Wirtschaftsfaktor für die gesamte Region"....... Ay, alles klar!