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In Bad Füssing ist der Bär los: Park bietet gequälten Tieren eine Bleibe

Von Marina Mayrböck, 13. Oktober 2018, 07:04 Uhr
In Bad Füssing ist der Bär los: Park bietet gequälten Tieren eine Bleibe
Tierpfleger Christoph Denk aus Schärding und die Bärenfreunde Tibor und Balu. Bild: mahu

BAD FÜSSING / SCHÄRDING. Hier – in naturnaher Umgebung – können die Bären bis an ihr Lebensende bleiben.

Unauffällig – so gut wie es einem 300-Kilo-Bären halt möglich ist – schleicht sich Tibor an. Er spioniert. Sherlock Holmes nennen die Pfleger das detektivische Raubtier. Seit acht Jahren lebt Tibor im Gnadenhof für Bären in der Bad Füssinger Ortschaft Hart. Dort teilt er sich das ehemalige Munitionslager mit 13 anderen Bären. Und leider auch das gleiche Schicksal: eine grausame Vergangenheit.

Laima aus Litauen, die eingesperrt in einem Wirtshaus zur Belustigung der Gäste diente, wurde mit in Schnaps getränkten Semmeln gefüttert. Ihre Ankunft im Gnadenhof begann mit einem Entzug. Braunbärin Aurora wurde von einem reichen Albaner, Bären gelten dort als Statussymbol, in einem kleinen Käfig im Überschwemmungsgebiet gehalten. Ohne Dach, immer der Natur ausgesetzt.

Schärdinger versorgt die Bären

Neuzugang Lucia wurde im August aus einem kleinen Privatzoo in den süditalienischen Abruzzenbergen gerettet. Die Anlage wurde behördlich geschlossen, Lucia zum Abschuss freigegeben. Und Tibor? Er und Freund Balu stammen aus einem spanischen Wanderzirkus. "Als die beiden in die Pubertät kamen und ihren eigenen Kopf kriegten, waren sie für den Bärendompteur unbrauchbar", sagt Christoph Denk. Die "Gewerkschaft für Tiere" mit Sitz in München hat das ausgediente, elf Hektar große Lager der Bundeswehr zu einem der größten und sichersten Bären-Gnadenhöfe Europas umgebaut. 2008 zogen die ersten Bären ein, heute sind es 14, ein Platz ist noch frei. Der Schärdinger Christoph Denk ist einer von drei Pflegern. Er, seine Kollegin aus Berlin und sein Kollege aus Neuseeland wohnen am Bärenpark, um rund um die Uhr vor Ort zu sein. Mit dem Feierabend sei es deswegen so eine Sache, "aber wenn ich aus dem Fenster schaue, dann sehe ich Bären", ist er von seinem ungewöhnlichen Job fasziniert.

Der Bärenpark ist etwas abgelegen und kein Besuchermagnet. Bewusst nicht, damit die Tiere Ruhe finden. Ein Rundgang (mit Besucherplattform) um den Park ist möglich, hinein kommt man nach Vereinbarung. Schulklassen nehmen das Angebot gerne an. In nächster Zeit gibt es dort nicht viel zu sehen, die Bären bereiten sich auf die Winterruhe vor. Die meisten kennen diese erst, seitdem sie hier leben. Im Zirkus oder in Gefangenschaft auf engstem Raum war daran nicht zu denken. Jetzt ist auch die Zeit des großen Fressens, damit die Tiere genügend Reserve für den Winterschlaf bekommen. Bis zu 20 Kilo frisst dann ein Bär pro Tag. Er ernährt sich überwiegend gesund: 80 Prozent Obst und Gemüse und 20 Prozent Fleisch. Das mit dem Essen und Schlafen ist ein Balanceakt für die Pfleger, die die Mahlzeiten genau berechnen: "Wenn alle schlafen, wissen wir, dass wir unseren Job gut gemacht haben", sagt der 29-jährige, gelernte Tierpfleger.

Ein Bär wird 30 bis 40 Jahre alt. "Franzi" aus Kroatien ist mit 35 Jahren die älteste. Seit zehn Jahren lebt sie auf dem Gnadenhof, der nur über Spenden und Patenschaften finanziert wird. Bei Stress verfällt sie noch immer in alte Verhaltensmuster: "Dann geht sie ihren zwei-mal-zwei-Meter-Kreis, so groß war ihr Käfig...", sagt Denk.

 

Träger des Bärenparks ist der gemeinnützige Verein "Gewerkschaft für Tiere e.V." mit Sitz in München (www.gewerkschaft-fuer-tiere.de), der seine Tierschutzarbeit ausschließlich über Spenden, Patenschaften und Zuwendungen von privater Seite finanziert. Jede Spende ist steuerlich absetzbar

Spendenkonto: HypoVereinsbank München, IBAN: 12700202700666528344 BIC: HYVEDEMMXXX

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3  Kommentare
3  Kommentare
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ice-t (11 Kommentare)
am 14.10.2018 05:53

Bitte gründlich recherchieren. In Österreich sind Spenden an diesen deutschen Verein nicht steuerlich absetzbar.
https://service.bmf.gv.at/service/allg/spenden/ListebeguenstigterEinrichtungen.pdf

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kea (179 Kommentare)
am 15.10.2018 10:44

Recherche gehört nun mal nicht zu den Stärken der OÖN Redakteure!

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Pruckner (99 Kommentare)
am 13.10.2018 08:33

Dort können sie bis an ihr Lebensende wohnen, wenn das der Leichtzaun aushält!

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