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Eingemeindungen machten Ried zur Stadt

Von M. Weidenholzer und Eike-Clemens Kullmann, 21. April 2011, 00:04 Uhr
Eingemeindungen machten Ried zur Stadt
Ried anno 1857: In diesem Jahr wird der größte Markt Österreichs zur Stadt erhoben. Ried hat bereits 3601 Einwohner. Bild: Auszug aus dem Stadtbuch

RIED. Was heute undenkbar scheint, war in der Vergangenheit oftmals problemlos möglich: Gemeinden wurden neu geschaffen oder Teile davon einfach anderen Kommunen zugeschlagen.

Ganz unter dem Motto „Was nicht passt, wird passend gemacht“ wurden im Laufe der Geschichte Gemeindegrenzen gezogen und hinterher wieder verändert. Hohenzell etwa war mit 47,43 km² lange Zeit riesig. Gehörten doch früher neben etlichen Katastralgemeinden auch Peterskirchen, St. Marienkirchen und Teile von Ried und Tumeltsham dazu.

Grenzgasse einverleibt

„Als im Dezember 1870 der Bahnbetrieb aufgenommen wurde, lag der Rieder Bahnhof weit außerhalb der Stadt auf Hohenzeller Gemeindegebiet“, sagt Sieglinde Frohmann, Chefin der Kulturabteilung der Stadt. Für Ried war diese Eingemeindung von der Grenzgasse bis zur Bahnlinie enorm wichtig. Die sollte sich allerdings noch bis 1894 hinauszögern. Ein Aufschwung für die junge Stadt war sofort spürbar.

Knotenpunkt

Dieser Aufschwung verstärkte sich, als Ried 1877 zum Eisenbahnknotenpunkt mit zwei Linien (Neumarkt-Simbach und Attnang-Schärding) aufstieg. In der Folge wurden in der Bahnhofstraße viele Bauten errichtet, wie etwa die heutige Bezirkshauptmannschaft. Wussten Sie, dass diese anfangs das Gasthaus „Zum wilden Mann“ war?

Die Hochburg Mehrnbach

Weitere Eingemeindungen folgten und verstärkten den Aufstieg Rieds. So erfuhr die Stadt 1938 durch die Eingemeindung von Angerwaschen, Auleiten, Wegleiten und eines Teiles von Stöcklgras eine Erweiterung um ein Viertel seiner Fläche. „Zu bedeutenden Eingemeindungsbemühungen kam es dann noch einmal in den 1970er-Jahren unter Bürgermeister Franz Fruhstorfer“, entnimmt Frohmann dem Stadtarchiv. Randgebiete von Mehrnbach und Aurolzmünster kamen dazu.

Nicht nur in Ried und Hohenzell wurden Grenzen gezogen und gebogen: 1849 entstand aus den Katastralgemeinden Neuhofen und Gobrechtsham Neuhofen, wenige Jahre später kamen

weitere Ortschaften dazu. 1894 wuchs Tumeltsham um Teile von Hohenzell und Kleinried an.

Mehrnbach war übrigens aus kirchlicher Sicht eine Hochburg und die Mutterpfarre von Ried. 1340 wurde in Ried das Landgericht errichtet und das kirchliche Ried wurde von Mehrnbach getrennt. Aus weltlicher Sicht fiel 1881 Eitzing weg.

Nicht nur flächenmäßig konnte Ried im Laufe der Jahre gewinnen, in direktem Zusammenhang stehen damit auch die Einwohnerzahlen. Bei der ersten Volkszählung nach der Erhebung zur Stadt hatte Ried 1858 erst 3601 Einwohner.

Bis 1869 stieg die Zahl der Einwohner auf 4044 an. Weitere elf Jahre später hatte Ried 4544 Bürger und eine Fläche von 2,29 km². 1900 wohnten 5741 Menschen in Ried, 1911 waren es 6279. 1951 wies die Volkszählung für die Stadt Ried erstmals mehr als 10.000 Einwohner aus – bei einer Fläche von 3,84 Quadratkilometer. Heute hat Ried knapp 11.600 Einwohner.

Kleines Ried

Ried ist heute mit einer Fläche von 6,7 km² immer noch klein. Die größten Nachbargemeinden sind Hohenzell mit 22,5 km² gleich gefolgt von Mehrnbach mit 22 km². Neuhofen hat immerhin 16 km². Auch St. Marienkirchen am Hausruck (11 km²), Peterskirchen (10 km²) und Tumeltsham (9,1 km²) verfügen über ein deutlich größeres Gemeindegebiet als Ried.

 

Revolution brachte Reorganisation der Verwaltung mit sich

In Folge der Revolution von 1848 kam es zu großen Veränderungen. Aus dem Untertan wurde der Staatsbürger. Grundherrschaften gingen zu Ende. Diese Entwicklung leitete eine durchgreifende Reorganisation des gesamten Verwaltungsapparates ein. Bezirkshauptmannschaften und politische Gemeinden wurden gebildet.

Um die bereits unter Kaiser Josef II. (1780 – 1790) eingeleitete Trennung von Staat und Kirche fortzusetzen, wurden die Gemeinden nicht nach den Pfarrgrenzen geschaffen. Eine gewisse Anzahl von Katastralgemeinden bildete eine politische Gemeinde. Dadurch ergab sich vor allem in Randbereichen eine Überschneidung der Pfarr- und Gemeindegrenzen.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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_ric_ (18 Kommentare)
am 21.04.2011 08:52

Gibt es aus den beiden anderen Bezirken des Innviertels nichts mehr, das es wert wäre darüber zu berichten?
Seit einigen Wochen liest man nur noch über Ried, Ried und wieder Ried! Wenn sich das nicht bald wieder ändert, werde ich mein seit etwa 25 Jahren bestehendes Abo nicht mehr verlängern.

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( Kommentare)
am 21.04.2011 07:55

Puehringer hat leider keinen Biss mehr. Die Umlandgemeinden von Steyr,Dietach, St.Ulrich und Garsten gehoeren schon laengst mit der Stadt Steyr zusammengelegt. Das Gleiche gilt fuer Pfarrkirchen, Rohr und Bad Hall.

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mrsfairlady (10 Kommentare)
am 21.04.2011 11:39

Ähnlich könnte es in Schärding laufen. Mit den Gemeinden St. Florian und Brunnenthal im Boot ließe sich viel mehr machen... Ein gemeinsames ASZ oder das Betriebsbaugebiet ist nur ein Funke von dem, was möglich wäre...

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nathan (142 Kommentare)
am 21.04.2011 13:51

Natürlich trifft das sowohl bei Ried wie auch bei Schärding zu. Allerdings müssten den betroffenen Gemeinden selbst die Vorteile klar werden, ansonsten wird es nicht klappen. Die Hoffnung darauf ist allerdings, aus meiner Sicht, nicht groß, da man dann über den Tellerrand blicken müsste.

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