Innviertlerin soll versucht haben, ihr Baby nach der Geburt zu töten
INNVIERTEL. Angeklagte legte laut Staatsanwaltschaft neugeborenes Kind einfach in Kellerschacht ab. Prozess am Mittwoch im Landesgericht Ried.
Wegen versuchter Tötung ihres Kindes nach der Geburt muss sich am Mittwoch, 29. November, in Ried eine 32-jährige Innviertlerin vor einem Schöffengericht verantworten. Den Vorsitz führt Richter Andreas Rumplmayr, für die Beschuldigte gilt die Unschuldsvermutung.
>> Die Innviertlerin wurde am Mittwoch zu 18 Monaten Haft, davon sechs unbedingt, verurteilt. Hier weiterlesen.
Laut Staatsanwaltschaft soll die Angeklagte am 10. Juni 2017 im Badezimmer der Wohnung ihrer Schwester einen Sohn geboren haben. Anschließend dürfte die Frau mit einer Nagelschere die Nabelschnur durchtrennt und diese um den Hals des Babys gewickelt haben.
Dann soll die Innviertlerin, die zuvor nichts von ihrer Schwangerschaft bemerkt haben will, das Neugeborene in eine Kunststoffgewebetasche gelegt haben. Damit soll die Angeklagte zur Rückseite des Wohnhauses gegangen sein, die Gitterabdeckung eines Kellerschachtes geöffnet und das Baby laut Alois Ebner, dem Mediensprecher der Staatsanwaltschaft Ried dort einfach abgelegt haben. Anschließend dürfte die Innviertlerin zu ihren Verwandten zurückgegangen sein, von der Geburt im Badezimmer und dem Schicksal des Neugeborenen habe sie nichts erzählt, so Ebner.
Zum Glück hörten Anrainer das Baby schreien, der Bub konnte gerade noch gerettet werden. Laut Staatsanwalt Alois Ebner war das Baby mit nur noch 33 Grad Körpertemperatur bereits stark unterkühlt.
Bei einer Verurteilung durch das Schöffengericht in Ried drohen der bereits wegen Vermögens- und Urkundendelikten vorbestraften Innviertlerin zwischen sechs Monaten und fünf Jahren Haft.
Alois Ebner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried