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Arzt vor Gericht: „Dealer mit Lizenz“

28. August 2012, 00:04 Uhr
Arzt vor Gericht: „Dealer mit Lizenz“
Substitutionsmittel sollen bei Süchtigen Entzugserscheinungen lindern. Bild: Weihbold

LINZ. Wegen Drogenhandels, schwerer Körperverletzung, Betrugs und Gesundheitsgefährdung muss sich ein Mediziner (59) vor einem Schöffensenat des Landesgerichts Linz verantworten.

Mehr als 200 Seiten umfasst die Anklage, die Staatsanwältin Michaela Breier gestern vortrug. Paragraf um Paragraf listet die Juristin auf, welche Verstöße der Arzt begangen haben soll. Doch am deutlichsten beschreiben Zeugen aus der Drogenszene den mutmaßlichen Drogenmissbrauch: Der Angeklagte sei „Drogendealer mit Lizenz, der dir alles gibt, was du brauchst, damit du zu bist“, ein „Arzt, der Benzos (Benzodiazepine, Beruhigungsmittel, Anm.) wie Hustenzuckerl austeilt“, „ein Händler, bei dem man nicht zahlen muss, weil er den Stoff (Medikamente wie Substitol und Methadon, Anm.) über die Krankenkasse abrechnet.“

So soll er angeblich Opiatabhängige ins Substitutionsprogramm aufgenommen haben, obwohl diese nie süchtig gewesen seien. In Einzelfällen seien die Patienten erst durch seine Verschreibungen süchtig geworden, sagte die Anklägerin. So habe er Drogenersatzstoffe verschrieben, ohne Krankengeschichten zu erheben oder Harntests durchzuführen. „Er schaute den Patienten in die Augen und fragte drei Mal, was sie am Vortag genommen haben. Wenn sie drei Mal dasselbe antworteten, ging er davon aus, dass ihn die Patienten nicht anlogen“, beschrieb Breier seine „Untersuchungsmethoden“. Für die „Ersteinstellung“ brauche ein Mediziner rund eine Stunde. Beim Angeklagten habe es nur einige Minuten gedauert. Dennoch habe der Arzt die volle Behandlung bei der Gebietskrankenkasse verrechnet. Die GKK fordert im Prozess 14.000 Euro Schadenersatz. 67 Substitutionspatienten soll er gegen die ärztlichen Kunstregeln „behandelt“ haben. Teilweise sei die verordnete Tagesdosis doppelt so hoch gewesen wie medizinisch erlaubt. Einem Patienten wurde vom Notarzt nach akutem Atemstillstand das Leben gerettet.

Bis 15 Jahre Haft drohen

Der Angeklagte bekannte sich nicht schuldig. Bei ihm liege nicht die Letztverantwortung, weil die Rezepte von Amtsärzten genehmigt worden seien. Die Staatsanwaltschaft habe aber nur gegen ihn ermittelt. Ein Urteil soll es Anfang September geben. Im Fall eines Schuldspruchs drohen bis zu 15 Jahre Haft. (staro)

 

„Amtsärzte haben meine Rezepte

„Kein Filmen, keine Fotos, das ist geschäftsschädigend“, erklärte der 59-jährige angeklagte Arzt gegenüber Medienvertretern vor Prozessbeginn. Statt Kommentaren ließ er seinen Anwalt eine schriftliche Stellungnahme austeilen. Dass er „Fehlbehandlungen“ durchgeführt hätte, sei „unrichtig“.

Mit Jänner 2008 sei die Substitutionsbehandlung reformiert worden und daran habe er sich gehalten. Er habe Patientengespräche geführt und diese Behandlungsverträge unterschreiben lassen. Rezepte, die er ausgestellt habe, hätten Amtsärzte der BH oder des Magistrats genehmigt. Diese würden auch die „Letztverantwortung“ tragen. In dem Schreiben listete der Angeklagte fünf Fälle von Patienten auf, die dies belegen sollen.

„Amt für höhere Dosis“

So habe er einem Patienten Substitutionsmittel verordnet und nur einen Tag später sei die Medikation von der Linzer Nervenklinik Wagner Jauregg bestätigt worden. In einem anderen Fall werfe ihm die Staatsanwaltschaft die Behandlung eines Mannes vor, der angeblich nie süchtig gewesen sei. Doch 14 Tage zuvor sei dieser Patient in einem Drogenberatungszentrum gewesen, wo auch eine Opiatsucht festgestellt worden sei. In einem weiteren Fall habe er einen Patienten auf die Mindestdosis eingestellt. Doch das Gesundheitsamt des Magistrats habe ihn als Arzt angewiesen, die Dosis zu erhöhen.

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11  Kommentare
11  Kommentare
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Bergonzi (4.578 Kommentare)
am 28.08.2012 08:20

irgendwer in der Nervenklinik bestätigt, die Putzfrau, die Wachebeamten, ein Pfleger, gar eine Ärztin, es wäre interessant zu erfahren wie eine Nervenklinik bestätigt.

also wenns die Putzfrau war, dann wars wohl kompetent.

Meine Forderung ist ja schon lange: Substitol für alle!!

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hofetob (1.000 Kommentare)
am 28.08.2012 05:17

bei dem ich Neukunde war mal Myolastan verschrieben, wahrscheinlich wegen meinen Augenringen nach der Nachtschicht ich hab dann zu ihm gesagt: Ich will keinen Entzug machen ich will Voltaren 50mg ich habs an der Schulter grinsen

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tart (238 Kommentare)
am 29.08.2012 07:14

Hat Myolastan mit Entzug zu tun? Es ist ein Mittel, das Verspannungen in der Muskulatur löst.

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am 28.08.2012 03:39

bevor wieda (amoa) (d)a staubzucka z`teia verkauft werd!

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hofetob (1.000 Kommentare)
am 28.08.2012 05:25

Echt nicht ,von Tabs wird man echt weich in der Birne mit Junkies gehts da sogar noch Bergab.

Im VOEST Hochofen wird beschlagnamtes Heroin verbrannt und um unsere GKK Beiträge werde Sauteuer Ersatzdrogen auf den Markt geworfen die den Junkies das bisschen Resthirn auchnoch nimmt.

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am 28.08.2012 02:40

Das Einzige was ohnenennenswerte Nebenwirkungen helfen könnte, wäre einePflanze, gennnt Gras.

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am 28.08.2012 02:50

wo kein "tachtenverein" (an)tanzt!

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am 28.08.2012 02:55

doa is´s!

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am 28.08.2012 03:09

tua da nix oaun, maine Föhla deaf si jeda ghoitn.

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am 28.08.2012 03:17



seavas

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am 28.08.2012 03:23

http://www.youtube.com/watch?v=JI-o25K6B-E

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