Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

"Eine unangemessene Feindseligkeit des Westens"

Von Michael Wrase, 27. Oktober 2018, 00:04 Uhr
"Eine unangemessene Feindseligkeit des Westens"
Für Demonstranten in Istanbul ist klar: Kronprinz "MBS" ist verantwortlich für den Mord an Jamal Khashoggi Bild: Reuters

RIAD. Saudis bezeichnen die Investorenkonferenz in Riad als Erfolg.

Zum Ende der Investorenkonferenz herrscht in Riad eitel Sonnenschein: Trotz der "unangemessenen Feindseligkeit des Westens" habe die saudische Hauptstadt eine "Demonstration brüderlicher Solidarität" erlebt, jubelte die regierungsnahe "Arab News". Die "Boykottkampagne" sei gescheitert, behauptete auch Energieminister Chalid al-Falih.

Tatsächlich waren fast alle der knapp 30 Verträge mit einem Gesamtwert von 55 Milliarden Dollar seit einem Jahr in trockenen Tüchern. Ihre Unterzeichnung hatte man auf den Beginn der Investorenkonferenz verschoben, damit die Veranstaltung mit einem "propagandistischen Paukenschlag", so Beobachter in Riad, beginnen konnte.

Die Milliardenabschlüsse betrafen vor allem den Rohstoffsektor. Die von Kronprinz Mohammed bin Salman, alias "MBS", angekündigten "gewaltigen Direktinvestitionen in Nicht-Öl-Bereichen" blieben aus. Westliche Konzerne beschränkten sich auf Interessensbekundungen oder Absichtserklärungen. Auch wenn saudische Offizielle den Boykott der westlichen Wirtschaftselite kleinzureden versuchten, hat ihr Fernbleiben dem Herrscherhaus "einen Stich ins Herz versetzt", kommentierte ein Diplomat in Riad den Protest gegen den "vorsätzlichen Mord" (so die saudische Staatsanwaltschaft) am Journalisten Jamal Khashoggi in Istanbul. Hinter den Kulissen werde "MBS" für den "schweren Imageschaden" verantwortlich gemacht.

CIA-Chefin Gina Haspel sollen schon am Mittwoch in Istanbul die entsetzlichen Tonbandaufnahmen von der Ermordung Khashoggis vorgespielt worden sein. Zurück in Washington informierte sie Präsident Donald Trump, der "solange nicht zufrieden" sein möchte, bis er "alle Antworten erhalten habe".

Mit dazu beitragen könnte UNO-Menschenrechtsexpertin Agnes Callamard. Sie bezeichnete den Mord als "außergerichtliche Hinrichtung". Für einen Staat sei es nicht möglich, sich angesichts des Verhaltens dieser Menschen "die Hände reinzuwaschen – ganz egal ob jemand von ganz oben die Taten angeordnet hat oder nicht". Um die Wahrheit ans Licht zu bringen, forderte sie eine unabhängige Untersuchung unter der Aufsicht der UNO.

Streit um Waffenembargo

In der EU wird unterdessen über ein Waffenembargo gegen Saudi- Arabien gestritten. Für den Vorstoß der österreichischen Ratspräsidentschaft, Riad vorerst keine Rüstungsgüter mehr zu liefern, gab es geteilte Reaktionen. Die deutsche Regierung begrüßte den Vorschlag. Auch das Europaparlament sprach sich dafür aus. Spanien, Frankreich und Großbritannien zeigten jedoch kein Interesse an einem Embargo.

mehr aus Außenpolitik

Leiche von Deutsch-Israelin Shani Louk im Gazastreifen gefunden

Georgische Präsidentin legt Veto gegen "Agenten-Gesetz" ein

Xi Jinping und Wladimir Putin – die Rollen "Koch und Kellner" sind klar verteilt

Israelisches Kriegskabinett vor Zerfall: Gantz stellt Ultimatum

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

2  Kommentare
2  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
jago (57.723 Kommentare)
am 27.10.2018 10:11

> habe die saudische Hauptstadt eine "Demonstration brüderlicher Solidarität"
> erlebt, jubelte die regierungsnahe "Arab News".


Was soll das schon wieder, die Medien leben in ihrer Lack- und Dunstwelt vor sich hin.

Wo es doch eh "nur" um einen der ihren gegangen ist, nicht um die Toten im Jemen, nicht um die Wirtschaft.

lädt ...
melden
antworten
Orlando2312 (22.358 Kommentare)
am 27.10.2018 07:30

Spanien, Frankreich und Großbritannien zeigten jedoch kein Interesse an einem Embargo.

Pecunia non olet. Für das Geld aus dem Waffenhandel legt man sich notfalls sogar mit einer syphillitischen Hure ins Bett.

Grauslich!

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen