"Spielen während der Arbeitszeit ist erwünscht"
Resch & Frisch bietet Lern-App, mit der sich Mitarbeiter auch matchen können.
Wer sich in den Gängen, Büros und Hallen des Welser Backwarenproduzenten Resch & Frisch umhört, trifft auf Mitarbeiter, die zueinander sagen: "Komm, foxen wir eine Runde!" Was Außenseiter anfänglich ratlos zurücklässt, lässt sich dann leicht erklären.
"Bei uns ist Spielen mehr als Zeitvertreib oder Freizeitbeschäftigung. Wir lernen spielerisch", sagt Personalmanager Michael Daurer. Der interne Wissenstransfer führt über eine App des Wiener Lernsoftwareentwicklers KnowledgeFox. So entstand aus dem schlauen Fuchs im Firmenwortlaut die Eigenkreation foxen. "Denn spielen und lernen während der Arbeitszeit ist bei uns erwünscht. Allerdings nicht vor Kunden, die haben Vorrang", erzählte Daurer während der OÖ. Zukunftsakademie in Linz, die sich diese Woche mit dem englischen Begriff Gamification auseinandersetzte. Dabei werden Spielprinzipien auf andere Bereiche übertragen, damit sich Freude und Ehrgeiz beim Lernen entfalten können und Inhalte besser hängen bleiben.
Seit 2017 mit der Lern-App gestartet wurde, sind 16 e-Learning-Kurse entstanden, deren Lerninhalte intern erarbeitet wurden. Sie vermitteln Basiswissen für Jobeinsteiger über das Unternehmen, Fachkenntnisse über Lebensmittel und eigene Produkte, aber auch Erste-Hilfe-Anleitungen oder Auffrischungen für Lkw-Fahrer.
700 "Foxer" treten an
Von 1600 Mitarbeitern der Unternehmensgruppe sind zwischenzeitlich 700 zu begeisterten "Foxern" geworden. Auch ein Fuchs-Maskottchen soll zum Mitmachen animieren. Die Lerninhalte der Apps sind später Thema in Präsenztrainings. Dort wird Gelerntes abgefragt und aufgefrischt.
Daurer: "Auf freiwilliger Basis liefern sich unsere Mitarbeiter via App richtige Wissensduelle um die meisten Punkte. Das ging heuer im Mai zum zweiten Mal über die Bühne. Auch wenn am Ende Preise winken, zählt für die meisten Teilnehmenden mehr der Spaß, dabei zu sein. "Bei unserem Mitarbeiterfest am 19. September werden wir die Sieger präsentieren", kündigt Daurer an.
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