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Ab Herbst dramatischer Anstieg bei Insolvenzen

Von Dietmar Mascher, 20. Juli 2020, 00:04 Uhr
Ab Herbst dramatischer Anstieg bei Insolvenzen
Der weltweit tätige Autovermieter Hertz musste in den USA und in Kanada schon Insolvenz anmelden. Bild: REUTERS

WIEN. Kreditversicherer sehen für 2020/2021 ein Drittel mehr Pleiten.

Derzeit werden kaum Insolvenzen angemeldet. Die Liste der neu eröffneten Konkurse und Sanierungsverfahren ist seit Monaten kurz. Doch das dürfte sich ab Herbst ändern. Die Kreditversicherer Acredia und Euler Hermes sprechen von einer "tickenden Zeitbombe" und erwarten global eine Zunahme an Insolvenzen für heuer und 2021 von insgesamt 35 Prozent im Vergleich zu 2019. Das wäre ein Negativrekord.

"Die Bombe geht spätestens im dritten Quartal 2020 los, die Schockwellen dürften sich ins gesamte erste Halbjahr und darüber hinaus ausbreiten", sagt Ludwig Mertes, Vorstand von Österreichs größtem Kreditversicherer Acredia (Marktanteil: 55 Prozent, Gesamtobligo: 29,9 Milliarden Euro).

In Österreich erwarten die Kreditversicherer einen kumulierten Anstieg der Insolvenzen von 2019 bis 2021 um rund 20 Prozent. 2019 war die Zahl um zwei Prozent gestiegen. Zum Vergleich: Nach der weltweiten Finanzkrise 2009 mussten um 9,3 Prozent mehr Firmen zum Insolvenzrichter als im Jahr davor.

"Risiko zum Staat"

Acredia möchte sein Risiko zu einem größeren Teil auf den Staat abwälzen und empfiehlt Deutschland als Vorbild. Dort übernimmt der Staat 90 bis 100 Prozent des Risikos und bekommt von den Kreditversicherern 65 Prozent der Prämieneinnahmen. "Hier geht es um stabile Rahmenbedingungen für den Standort Österreich. Es sollen österreichische Geschäfte ermöglicht sowie Arbeitsplätze und Lieferketten erhalten werden", sagt Mertes.

Österreichs wichtigster Exportmarkt, Deutschland, werde als traditionelles Exportland zwar massiv von Pleitewellen in anderen Staaten getroffen, dennoch würden die Deutschen besser durch die Krise kommen als die meisten anderen Staaten, eben weil Deutschland besser vorbereitet sei. Die stärksten Anstiege bei den Pleiten gibt es schon jetzt in den USA (plus 47 Prozent), Brasilien (plus 32 Prozent) und Portugal (plus 30 Prozent).

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Autor
Dietmar Mascher
Stellvertretender Chefredakteur, Leiter Wirtschaftsredaktion
Dietmar Mascher

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14  Kommentare
14  Kommentare
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nochirgendwer (8 Kommentare)
am 24.07.2020 00:11

Nebenbei bemerkt, das Deutsch in dieser Diskussionsrunde ist phänomenal 🤣

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Rapid09 (2.621 Kommentare)
am 21.07.2020 15:36

Da die Pleitewelle im Anrollen ist, werden die Kreditversicherer wie schon 2009 auch, die Deckungen streichen oder kuerzen. Jetzt wollen sie auch noch das Vater Staat das Risiko uebernimmt! Frecher geht's nimmer! Die wollen praktisch NULL Risiko aber weiterhin Praemien kassieren. Schon vor 40 Jahren hoerte ich den Spruch, Banken und Versicherungen sind die groessten Gauner! Leider gilt dies auch weiterhin.

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betterthantherest (34.786 Kommentare)
am 20.07.2020 09:22

Wie haben die GrünInnen immer gemeint:
"Die Sonne schickt keine Rechnung"

Analog dazu:
Corona zahlt keine Rechnungen.

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gent (3.909 Kommentare)
am 20.07.2020 09:34

Wobei eine allfällige Insolvenzwelle Grüne wohl nur marginal betreffen wird. Sind diese doch beruflich überwiegend in der Pädagogik, in der Sozialindustrie und der Politik verwurzelt.

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NeuPaschinger (1.041 Kommentare)
am 20.07.2020 08:55

Was wiedermal traurig ist das Versicherungen die Zahlungsausfälle versichern jetzt da in Deutschland die Kosten auf den Steuerzahler abwälzen.
.
Interessant wäre zu sehen was diese Versicherer in den letzten 10 Jahren an Gewinnen gemacht haben was in private Taschen gewandert ist
.
Ja in eine Insolvenz brauche ich so eine Firma nicht zu schicken aber das wäre ein klarer Fall von zwangsverstaatlichen und dann so die Kosten zu übernehmen, aber nicht die privaten Eigentümer lassen das sie in den guten Jahren wieder die Gewinne einstreichen können

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( Kommentare)
am 20.07.2020 09:16

NEUPASCHINGER,
eine pleite gegangene Firma wird auch nie mehr Steuern an den Staat abliefern. Ereignisse nur als Einzelereignis zu sehen ist eine falsche Einstellung. Genau so wird eine Bank selten eine Firma in die Pleite schicken, alleine wegen des Image und auch weil die Pleitefirma nie mehr Zahlungen und andere Bankgeschäfte über die Bank abwickeln kann. Die Bank lebt aber von den Geschäften. Genau so wie der Staat auch nicht von toten Firmen leben kann. Es ist nicht so einfach, die für und wider hier abzustecken. Da braucht es viel Wissen über die gesamten Abläufe und deren Zusammenhänge.

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( Kommentare)
am 20.07.2020 08:36

Die Foreneinfachdenker wissen es wie immer, ganz genau: 'Schuld ist die österreichische Regierung, nicht Corona.'
Für die zum Teil sogar größere Pleitewelle in den anderen Ländern: 'Schuld ist die österreichische Regierung, nicht Corona.'
Ist doch ganz einfach - oder?

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( Kommentare)
am 20.07.2020 07:17

Nicht die Corona Viren, sondern die überschießende, panische Reaktion unserer Politik hat uns in die schlimmste wirtschaftliche Lage seit Kriegsende gebracht. Egomanische Auftritte unserer Plexiglas-Könige helfen den vielen Opfern dieser Politik nicht.

Maske rauf - Maske runter, hat allein dem Modehandel Umsatzeinbrüche von über 50% eingebracht. Aber der KURZkanzler und seine grünen Spießgesellen spielen das üble Spiel mit uns weiter und maximieren damit den Schaden für Österreich.

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azways (5.892 Kommentare)
am 20.07.2020 07:48

Völlig richtig....

Aber irgendwie mussten die Staaten ja die fehlenden Milliarden in ihren Budgets tarnen.
Und die Reichen wollen schließlich noch reicher werden.

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Alfred_E_Neumann (7.341 Kommentare)
am 20.07.2020 08:22

In den Staaten, wo es keinen oder einen sehr späten Lockdown gegeben hat, ist bis dahin die Wirtschaft besonders eingebrochen. Österreich steht verhältnismäßig gut da, was sagst du dazu?

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Infoplus (1.188 Kommentare)
am 20.07.2020 05:44

Naja wird wie bei den Arbeitslosen sein, selber schuld, zu faul zum arbeiten.
Es wird die Firmen auch sein. welche keine Leistungsträger sind, laut türkis.
Die AUA ist ja zum Beispiel ein Leistungsträger

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Alfred_E_Neumann (7.341 Kommentare)
am 20.07.2020 08:27

Die AUA ist aber eher rot geprägt (auch wenn der Vorstand früher rot/schwarz besetzt worden ist) und über Jahrzehnte durch die Gewerkschaft beschützt worden. Die Privilegien, welche der Steuerzahler dort bezahlt, sind eindeutig roter Natur. Wie beim ORF.

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penunce (9.674 Kommentare)
am 20.07.2020 05:22

Derzeit werden kaum Insolvenzen angemeldet, sie hoffen alle noch auf die Hilfe vom Staat, aber die Bangster zahlen nicht aus, nur nach Überprüfung ober der Unternehmer auch die Summe, die ihm zugesprochen wird, auch zurückzahlen kann, natürlich mit den Zinsen, die sich die Bangster auch vorgestellt haben!

Wenn die "zweite Welle" bei uns eintreffen wird, werden fast achtzig Prozent der privaten Firmen den Weg zum Konkursrichter antreten, kein privater Unternehmer wird sein mehrmals versteuertes Geld den Privatangestellten geben!

Niemand ist daran schuldig zu sprechen, nur der Kurz und die SCHWARZEN tragen Schuld daran mit ihrer Panik- und Angstmacherei über das Virus!

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jack_candy (8.051 Kommentare)
am 20.07.2020 02:58

Ist ja logisch. Kredite und Stundungen retten nur wenige Firmen. In vielen Fällen verschieben sie die (unverschuldete) Pleite nur um ein paar Monate.

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