Verloren im Neuschnee
VAL D’ISERE. Ski: Kriechmayr enttäuschte in der Abfahrt, Striedinger Zweiter.
Die erste Abfahrt der Saison hatte sich Vincent Kriechmayr anders vorgestellt. Der enttäuschende 41. Platz stand für den Gramastettner gestern in Val d’Isere zu Buche, 2,21 Sekunden hinter Überraschungsmann Martin Cater (Slo), der vor dem Kärntner Otmar Striedinger (+0,22) seinen ersten Weltcupsieg holte.
Kriechmayr, der im Abschlusstraining noch Schnellster gewesen war, reichte ein grober Schnitzer, um durchgereicht zu werden. "Für mich war es die Ideallinie", berichtete der 29-Jährige, "leider war da zu viel Neuschnee." Dieser war an jener Stelle nicht rausgerutscht worden. Hinzu kam, dass die Piste mit zunehmender Sonneneinstrahlung schneller wurde. Davon profitierte Striedinger, der mit seiner Bestzeit nach 26 Läufern bereits wie der Sieger aussah, ehe mit Nummer 41 Cater kam. "Ich kann es noch nimmer nicht glauben", jubelte der erst dritte slowenische Speedsieger der Weltcupgeschichte. Striedinger, für den es erst sein viertes Karriere-Podest war, trauerte seinem ersten Sieg nach: "Es ist eine komische Situation, wenn man sich kurz über Platz zwei ärgert."
Striedingers Zimmerkollege, Christian Walder, hatte es ihm praktisch vorgemacht: Der 29-Jährige war am Samstag als Dritter des Super-G von Val d’Isere erstmals auf dem Podest gestanden. Als Erstes rief Walder im Ziel Lebensgefährtin Cornelia Hütter an. "Anscheinend taugt uns der Hügel", sagte der Kärntner. Schließlich hatte auch Hütter hier 2013 als Dritte ihr erstes Podest geholt. 0,77 Sekunden hinter Sieger Mauro Caviezel (Sui) kam Kriechmayr als Fünfter ins Ziel.
Gerüchte um Hirscher
Derweil heizte ein Video von Marcel Hirscher, das ihn bei einem Stangentraining mit dem ÖSV-Team auf der Reiteralm zeigte, Gerüchte über ein Comeback des 31-Jährigen an. Vielmehr dürfte es sich dabei aber um eine Werbeaktion für Sportbekleidung handeln. "Den Zweck, dass er alle anderen nervös macht, hat es erfüllt", kommentierte Kriechmayr süffisant.
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