Toni Knoblehar: "Hallo, ich leb‘ eh noch"
Da staunten die Teilnehmer eines Surfkurses am Attersee nicht schlecht, als sich ein 60-Jähriger in die Anfänger-Gruppe einreihte und bereits am zweiten von fünf Kurstagen auf dem Brett stand, als wäre er ein alter Hase.
Das war im Frühsommer 1978. Am Mittwoch stand Toni Knoblehar nicht auf dem Surfbrett, sondern bei der Siegerehrung der 39. Sportlerwahl der OÖNachrichten und des Landes Oberösterreich auf der Bühne. Der Linzer wurde mit dem Ehrenpreis, dem "Goldenen Leo", ausgezeichnet. Mit 84 hat Knoblehar zwar sein geliebtes Surfbrett ins Eck gestellt, aber jetzt, mit 95, ist der Sport immer noch eine treibende Kraft, die ihm Fitness und Lebensfreude gibt.
"Wenn ich noch leb‘, komm‘ ich gerne." So reagierte Knoblehar vor einigen Wochen auf die Einladung zur Siegerehrung im Linz Palais Kaufmännischer Verein. "Hallo, ich leb‘ eh noch", meldete er sich am Dienstag telefonisch. Neben der regelmäßigen Bewegung verfügt Knoblehar auch über eine zweite wichtige Eigenschaft, die einen Menschen lange jung hält: der 95-Jährige hat Humor, er lacht gerne, über andere und über sich selbst.
Sein Leben war nicht immer lustig – die Kriegserlebnisse verarbeitete er in einem "Tagebuch einer verlorenen Jugend". Nach der Kriegsgefangenschaft gelang es ihm als Pressefotograf, seine Leidenschaft für den Sport mit dem Beruf zu verbinden. Knoblehar war bis weit über 80 ein begeisterter Skifahrer, er zählte zu den Pionieren des heimischen Volleyball-Sports, die Leidenschaft für das Windsurfen lebte er nach seiner Pensionierung aus. Jetzt ist sein Aktionsradius etwas eingeschränkt, was nicht heißen soll, dass sich Knoblehar gemütlich zurücklehnt. Regelmäßig marschiert er den Pöstlingberg hinauf, natürlich nicht als Spaziergänger, sondern im Nordic-Walking-Modus. Vor drei Jahren feierte er die Diamantene Hochzeit mit seiner Frau Paula. Zum Hunderter will er noch einmal aufs Surfbrett steigen. "Wenn ich noch leb‘", sagt Knoblehar. Und lacht sich eins...
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