"Chinesisches Modell": Rektorenchef gegen Linzer Digital-Uni
WIEN. Beim Neujahrsempfang der Universitätenkonferenz (uniko) holte uniko-Präsident Oliver Vitouch erneut gegen die Linzer Digital-Uni aus.
"Wollen wir Institutionen, die eher einem chinesischen als einem US-amerikanischen Modell entsprechen? Ganz gewiss nicht", sagte Vitouch in Bezug auf die IT:U, die neue Technische Universität in Linz
Wie berichtet, hatte zuletzt auch der Gesetzesentwurf für den dauerhaften Betrieb der IT:U in der Begutachtung heftige Kritik erfahren. Von mehreren Seiten bemängelt worden war unter anderem die "hohe Machtkonzentration" an der Spitze der Universität.
"Zwischen Mühl- und Waldviertel"
Anders als die anderen öffentlichen Universitäten unterliegt die IT:U eben nicht dem Universitätengesetz (UG). Vitouch hatte sie in der uniko-Stellungnahme als "Universität" bezeichnetes Unternehmen qualifiziert. Gestern monierte er, die IT:U sei universitätsfern entstanden, "zwischen Mühlviertel und Waldviertel quasi".
Lob gab es von Vitouch dagegen für die Entwicklung der Rahmenbedingungen der Unis seit seiner letzten Neujahrsansprache als uniko-Präsident 2017 (dazwischen standen andere Personen an der uniko-Spitze, Anm.). Sowohl budgetär als auch von den Rahmenbedingungen her habe sich seither einiges bewegt. So habe es etwa "bahnbrechende Änderungen" bei den Zugangsregeln für Bachelorstudien gegeben, durch die etwa überlaufene Fächer wie Jus beschränkt werden konnten.
Die IT:U wird im internationalen Kontext bestehen müssen. Daran wird sie gemessen werden. Absolut kein Platz für politische Provinzpossen. Die "Mühlviertel/Waldviertel"-Geschichte ist natürlich nicht sehr glücklich, aber im Grunde genommen auch nicht sehr wichtig.
Uniko-Präsident Vitouch hat betr. IDSA (bzw. nun UT:I) - leider - Recht:
Der Prozess der Gründung des IDSA sowie die inhaltliche Ausrichtung sind an Lächerlichkeit und Unprofessionalität nicht zu überbieten.
IDSA hat z.B. vier Studienrichtungen „erfunden“, indem IDSA einfach nur VOR vier Schlagworte das Wort „DIGITAL“ gesetzt hat.
Lt. IDSA-Dokumenten sind folgende vier Bachelor-Programme vorgesehen:
DIGITAL Creativity
DIGITAL Entrepreneurship
DIGITAL Systems
DIGITAL Engineering
Das klingt irgendwie DIGITAL und modern, aber leider gibt es in der Scientific Community die Disziplinen „DIGITAL Creativity“ oder „DIGITAL Entrepreneurship“ nicht.
Das IDSA hat lediglich ein bullshit bingo von digitalen Schlagworten generiert, mehr nicht.
Wenn man sich die Aussagen von Präsidentin Lindstaedt, LH Stelzer oder Gerfried Stocker anhört, dann wird das IDSA eher eine zweite Kunst-Uni in OÖ, aber definitiv keine Technische Uni in OÖ (die das führende Industrie-Bundesland durchaus gebraucht hätte!)
Sehr gut auf den Punkt gebracht!
Für diese abgehobene Figur, passt nur ein Begriff und zwar das "Götz-Zitat".