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Niedrige Fallzahlen und niedrige Dunkelziffer: "Das ist beruhigend"

Von Barbara Eidenberger, 05. Mai 2020, 00:04 Uhr
Niedrige Fallzahlen und niedrige Dunkelziffer: "Das ist beruhigend"
Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl und Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (VP) Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER

WIEN. Antikörper-Studie zeigt auch in Risikogemeinden nur wenige Betroffene

Der Rückgang der Fallzahlen spiegelt sich nicht nur in den Daten der positiv getesteten Personen, sondern auch in der kleiner werdenden Dunkelziffer. Das legt jene Studie nahe, die Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (VP) am Montag präsentierte. Bereits zum zweiten Mal wurde mittels Zufallsstichprobe erhoben, wie viele Menschen zum Zeitpunkt der Testung infiziert sind.

In der ersten Studie vor Ostern lag der Anteil bei 0,33 Prozent, was einer statistisch errechneten höchsten Obergrenze von 60.000 Personen entspricht. In der aktuellen Studie wurde von 1432 Personen nur eine mittels Nasenabstrich (PCR-Test) positiv getestet. Das entspricht einem Anteil von 0,05 Prozent und einer Obergrenze von knapp 11.000 Personen, die derzeit in Österreich mit dem Coronavirus infiziert sind.

Aufgrund der kleinen Gruppe getesteter Personen seien die Zahlen mit Vorsicht zu genießen. "Aber wir sehen einen deutlichen Rückgang, und das ist beruhigend", betonte Faßmann: "Das Virus hat die Bevölkerung nicht unbemerkt erfasst"

Die positiv getestete Person hatte keine Symptome, klagte lediglich über eine verstopfte Nase und ging selbst nicht davon aus, infiziert zu sein, schilderte Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl von der Medizinischen Universität Wien, wo in Zusammenarbeit mit der Statistik Austria die Studie durchgeführt wurde.

Zusätzlich zur zweiten Stichprobenuntersuchung hat das Wissenschaftsministerium auch eine "experimentelle Validierungsstudie" für Antikörpertests mit dem Ziel beauftragt, 540 Personen aus Risikogebieten mit bisher hohem Anteil an positiven Corona-Tests zu untersuchen. In den 27 ausgewählten Gemeinden wiesen im Schnitt 4,71 Prozent Antikörper auf. Das heißt, dass rund 1900 Personen der insgesamt 40.000 Einwohner in diesen Risikogemeinden in den vergangenen Wochen eine Coronavirus-Infektion durchgemacht haben (von 269 Personen wurden Proben entnommen). Ischgl war nicht unter den getesteten Gemeinden, da es zum Zeitpunkt der Untersuchung noch unter Quarantäne stand.

"Wir haben einen niedrigen Herdenimmunitätsstatus und sind weit davon entfernt, einen ausreichend umfangreichen zu erreichen", betont die Virologin. Für eine wirkliche Herdenimmunität wäre es erforderlich, dass 60 Prozent der Menschen das Virus schon einmal durchlebt und Antikörper gebildet haben.

  • Video: Neue Corona-Dunkelzifferstudie:

Offen, ob man immun ist

Laut der Studie gibt es selbst in stark betroffenen Gemeinden nur eine geringe Immunisierung. "Eine zweite Welle wird also nicht durch den hohen Anteil an Immunisierten gebremst", sagt Faßmann: "Die Gefahr ist erst mit einer Impfung und Medikamenten gebannt." Einschränkend komme hinzu, dass die Antikörper nichts darüber aussagen, ob und wie lange man immun ist. "Deshalb sind auch jene Länder, die anfangs das Konzept Herdenimmunität verfolgt haben, davon abgegangen", sagte Puchhammer-Stöckl.

Auf die Frage, ob und wann sie mit einer zweiten Welle an vielen Neuinfektionen rechnet, gab sich die Virologin zuversichtlich. Da man die Zahlen nun genau im Auge habe, sei man nicht unvorbereitet und könne bei einem Anstieg schnell reagieren. Außerdem habe es in der Gesellschaft einen Lerneffekt gegeben, was Abstand und Hygiene betrifft, betonte Faßmann. Heikel sei das Thema Reisefreiheit, so Puchhammer-Stöckl: "Da muss man sich sehr genau ansehen, was man tut." Für Mai ist eine dritte Stichprobenuntersuchung geplant.

Österreicher haben wenig Angst vor dem Coronavirus
Akzeptierter Schutz Bild: VOLKER WEIHBOLD

Österreicher haben wenig Angst vor dem Coronavirus

Rund 1700 Menschen sind in Österreich derzeit aktiv an Covid-19 erkrankt. Zum Vergleich: Vor einer Woche waren es noch mehr als 2600. 111 Menschen werden aufgrund der Erkrankung auf der Intensivstation behandelt, bisher sind 600 Menschen verstorben (Stand Montagfrüh). In Oberösterreich setzte sich die positive Entwicklung ebenfalls fort, 92 Menschen waren mit Stand gestern positiv auf das Coronavirus getestet.

Die Angst, an Covid-19 zu erkranken, ist bei den Österreichern nicht stark ausgeprägt: Nur sieben Prozent befürchten, sich zu infizieren, und sechs Prozent, jemanden in der Familie aufgrund einer Covid-19-Erkrankung zu verlieren. Zehn Prozent haben Angst vor finanziellen Problemen. Das ergab eine Befragung im Rahmen der Stichprobenuntersuchung (siehe Bericht oben), bei der die Teilnehmer auch über ihr Befinden, ihre Ängste und Einstellungen befragt wurden.

Die Ängste unterscheiden sich sehr stark nach der Situation der Befragten. So haben 19 Prozent der Personen mit kleinen Kindern Angst vor finanziellen Problemen. Bei Menschen mit Vorerkrankungen ist die Angst, an Corona zu erkranken, stärker ausgeprägt (19 Prozent). „Jene mit Vorerkrankungen sind auch aufgrund der psychischen Belastung eine Risikogruppe“, sagte Matea Paskvan, Studienprojektleiterin der Statistik Austria.

Die Akzeptanz für die Maßnahmen ist laut der Studie groß. Mehr als 90 Prozent empfinden Quarantäne in Krisengebieten, Abstandhalten, Veranstaltungsverbote und das Tragen von Masken als angemessen. Geringer ist die Zustimmung zu Aufenthalt im Freien nur in Ausnahmefällen (56 Prozent).

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Autorin
Barbara Eidenberger
Leiterin Online/Digitale Medien und Oberösterreich/Regional
Barbara Eidenberger

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8  Kommentare
8  Kommentare
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Nacharbeiter (7.603 Kommentare)
am 05.05.2020 09:04

Es mutet wie Realsatire an: eine Testung von 2800 Personen war angekündigt. Tatsächlich sind des 1432 geworden, wenig mehr als die Hälfte der Angekündigten. Darunter fand man EINEN Infizierten. Und der hatte keine schlimmeren Symptome als eine verstopfte Nase.

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vinzenz2015 (46.824 Kommentare)
am 05.05.2020 09:06

Realsatire?
Ihr post!

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honkey (13.770 Kommentare)
am 05.05.2020 10:58

Ein absolut tödlicher Virus!

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honkey (13.770 Kommentare)
am 05.05.2020 08:01

Das heisst max. 11000 menschen die ohne Symptome herumlaufen könnten? So dermaßen tödlich wie dargestellt kann der Virus dann gar nicht sein!!!

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vinzenz2015 (46.824 Kommentare)
am 05.05.2020 09:05

Honk
Slow down!

Die Zahlen sind eh falsch! Ist doch völlig klar! Die werden für falsche Zahlen bezahlt! Auf unsere Kosten! So was auch!

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Papillon_2 (502 Kommentare)
am 05.05.2020 07:37

Dass sich die STATISTIK AUSTRIA und sogar ein Bundesminister eine Statistik präsentieren trauen, bei der - zufälligerweise - nur 1 (in Worten: "EIN") Infizierter gefunden wurde, (es hätten leicht auch 0 oder 2 sein können), kann man als "mutig" bezeichnen, aus Sicht der Statistik ist es dumm und lächerlich!

Was hätte Fassmann gesagt, wenn zufälligerweise 0 Infizierte gefunden worden wären? Dass Österreich völlig von Corona verschont wurde und Corona in Österreich nur Fake News war??

Auch andere Aussagen von Fassmann sind irritierend:
Zitat Fassmann:
„Wir sehen eine deutlichen Rückgang der maximal Infizierten in Österreich, das ist beruhigend"

Ich finde diese Aussage etwas eigenartig:
Dass in Folge dieser extrem geringen Dunkelziffer der Infizierten nur maximal ca. 10.000 immunisiert sein werden, finde ich nicht beruhigend, sondern eher BE-UNRUHIGEND!
Warum Fassmann die geringe Immunisierung "beruhigend" findet, verstehe ich nicht ganz.

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Nacharbeiter (7.603 Kommentare)
am 05.05.2020 09:08

Ja, Papillon, es mutet wie Realsatire an.

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vinzenz2015 (46.824 Kommentare)
am 05.05.2020 09:08

Die corona- Toten i.Ö. und weltweit sind fake news!!
Die Erde ist ein Würfel!

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