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Nationalrat reformiert Elternkarenz und Altersteilzeit

20. September 2023, 11:09 Uhr
NATIONALRAT: PLENARSAAL
Blick in den Plernarsaal im Nationalrat (Symbolbild) Bild: ROLAND SCHLAGER (APA)

WIEN. Der Nationalrat ist am Mittwoch zur ersten regulären Plenarsitzung nach der Sommerpause zusammengekommen.

Zu den Beschlüssen gehören neue Regeln bei der Elternkarenz und eine schrittweise Abschaffung der geblockten Altersteilzeit. Um Familien ging es auch in der Aktuellen Stunde. Die ÖVP nahm diese zum Anlass, erneut die bis 2030 geplanten 4,5 Milliarden Euro für den Ausbau der Kinderbetreuung zu bewerben.

Familienministerin Susanne Raab (ÖVP) sprach vom Zünden des "vollen Turbo" bei den Kinderbetreuungseinrichtungen, für den es einen nationalen Schulterschluss, aber auch die Kooperation von Bund und Bundesländern benötige. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf habe höchste Priorität. Männern und Frauen müsse es möglich sein, auch mit Kindern Vollzeitjobs auszuüben, so Raab - wobei sie nicht vergaß, hier einer "echten und ehrlichen Wahlfreiheit" das Wort zu reden.

Bewerkstelligen wolle man dies über den Finanzausgleich, betonte Raab ebenso wie ÖVP-Klubobmann August Wöginger. Grünen-Mandatarin Sybille Hamann begrüßte dies, auch wenn sie kritisch anmerkte, dass die ÖVP schon viel früher auf diesen Kurs einschwenken hätte sollen. Jedenfalls zeigte sie sich überzeugt, dass dies "Österreich dauerhaft zum Besseren verändern" werde. Es gehe um Bildung, und diese brauche Qualität, Zeit, Raum, Wertschätzung und gut ausgebildete Pädagoginnen und Pädagogen.

SPÖ reagierte mit Misstrauen

Die SPÖ reagierte mit Misstrauen. Vize-Klubobfrau Eva Maria Holzleitner erinnerte an Ex-Kanzler Sebastian Kurz, der Bundesländer gegen einen Ausbau der Kinderbetreuung aufhetzen habe wollen, sowie oberösterreichische ÖVP-Wortmeldungen über "Zwangsarbeit für Mütter". "Kann man der ÖVP wirklich trauen? Ich bin nicht sicher", sagte Holzleitner.

Ähnlich NEOS-Klubchefin Beate Meinl-Reisinger. Geld alleine in die Hand zu nehmen, sei zu wenig, argumentierte sie. Es brauche auch einen Rechtsanspruch und konkret verankerte Ausbauziele. Fundamentalwiderstand äußerte die FPÖ. Wolfgang Zanger warnte vor der "Zerstörung österreichischer Familien", Rosa Ecker verlangte ebenso viel Geld für Frauen, die ihre Kinder selbst zu Hause betreuten.

Zu Sitzungsbeginn wurde Michaela Schmidt als neue sozialdemokratische Abgeordnete angelobt. Die Salzburgerin folgte Cornelia Ecker nach, die ihr Mandat mit September zurückgelegt hatte. Zuvor hatte bereits der außenpolitische Ausschuss des Nationalrats eine personelle Änderung vorgenommen. Nach dem Ausscheiden der bisherigen Obfrau Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) übernahm Christoph Matznetter dort den Vorsitz, die Wahl erfolgte einstimmig.

Elternkarenz wird geändert

An Beschlüssen ist im Plenum am Mittwoch etwa jener zur Elternkarenz geplant. Diese müssen künftig beide Elternteile zumindest zwei Monate lang in Anspruch nehmen. Tun sie das nicht, verfallen zwei Monate der Karenz und sie beträgt nur noch 22 Monate. Verdoppelt wird die finanzielle Unterstützung für Väter, die sich direkt nach der Geburt der Familie widmen.

Den Ländern werden zusätzlich Mittel zur Verfügung gestellt, um eine volle Inflationsanpassung der Gebühren in den Gemeinden zu verhindern. Ausgeweitet wird weiters die Gewinnabschöpfung bei Energiekonzernen für fossile Energieträger. Wurden "Zufallsgewinne" bisher erst abgeschöpft, wenn der steuerpflichtige Gewinn bei 20 Prozent oder mehr über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre lag, wird diese Grenze nun auf zehn Prozent gesenkt.

Eine Aktion anlässlich des Plenums plant der ÖGB. Am späten Nachmittag wird der Gewerkschaftsbund - eine Woche vor Beginn der Lohnverhandlungen - eine knapp vier Kilometer lange Menschenkette um das Parlament bilden - mit dem Ziel, dass die Regierung mehr Maßnahmen gegen die Teuerung setzt.

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8  Kommentare
8  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
tim29tim (3.282 Kommentare)
am 20.09.2023 23:14

Trotz anderslautenden Beteuerungen beim Misstrauensantrag wieder ein Paarlauf zwischen SPÖ und FPÖ.
Wenn es um die Macht geht, verbündet sich Babler auch mit Kickl - und ist wieder gescheitert.

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vinzenz2015 (46.629 Kommentare)
am 20.09.2023 18:26

Die inzwischen zahlreichen Äußerungen der FP mit ihrem vorgestrigen Rollenbild von Müttern und Familie

entlarvt welchen "Systemwechsel" die Kickl -FP plant!
Nein danke!!!

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tim29tim (3.282 Kommentare)
am 20.09.2023 17:40

Trotz anderslautenden Beteuerungen beim Misstrauensantrag wieder ein Paarlauf zwischen SPÖ und FPÖ.
Wenn es um die Macht geht, verbündet sich Babler auch mit Kickl - und ist wieder gescheitert.

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vinzenz2015 (46.629 Kommentare)
am 20.09.2023 18:29

Timtim
Das Kastldenken ist bei Ihnen gut aufgehoben!
Worum geht's der SPÖ?
Der fp um etwas gaaanz anderes!

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Utopia (2.682 Kommentare)
am 20.09.2023 13:12

so Raab - wobei sie nicht vergaß, hier einer "echten und ehrlichen Wahlfreiheit" das Wort zu reden.

Frage: Was kostet ein Betreuungsplatz für ein Kind dessen Eltern Vollzeit arbeiten, d.h. durchschnittlich 10 Stunden arbeitsbedingt nicht zuhause sind?
Eine echte und ehrliche Wahlfreiheit haben die Eltern, wenn die Eltern das Geld bekommen, das der Staat für die Betreuung bezahlt. Die Eltern können dann echt selbst entscheiden, ob sie ihr Kind in einer öffentlichen Einrichtung oder privat betreuen lassen oder selbst betreuen.

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vinzenz2015 (46.629 Kommentare)
am 20.09.2023 18:32

Diese typisch "Utopische" Lösung endet bei der unrealistischen Ansicht, dass Mütter allein fürs Kind da sein müssen!

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rmach (15.325 Kommentare)
am 20.09.2023 12:47

Eine Regierung, die erst am Ende der Amtszeit Turbos zündet, gesteht m.E. somit die eigene Unfähigkeit ein.
Die Versäumnisse dieser Regierung sind unverzeihlich, obwohl Corona, Ukraine und die lange Hitzewelle gute Ausreden sind, obwohl sie mir noch deutlicher aufzeigen, dass Versäumnisse weder erkannt, noch benannt werden.

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LASimon (11.498 Kommentare)
am 20.09.2023 12:11

Man spricht immer von "Kinderbetreuung". Eigentlich sollte es "Vorschulpädagogik & soziales Lernen" (oder ähnlich) heissen. Wenn Mütter diese Leistungen NACHWEISLICH erbringen, sollte man sie dafür auch entlohnen.

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