Löfven tritt zurück und könnte erneut zum Zug kommen
STOCKHOLM. Nach einer Woche Bedenkzeit nach dem Misstrauensantrag gegen ihn hat Schwedens Premier Stefan Löfven gestern seinen Rücktritt bekannt gegeben.
Eine Neuwahl binnen drei Monaten lehnte er ab, da Schweden noch schwer mit der Pandemie zu kämpfen habe, wie der Sozialdemokrat betonte.
Nun liegt der Ball bei Parlamentspräsident Andreas Norlen. Er muss Ausschau nach einem Kandidaten halten, der den Auftrag zur Bildung einer neuen Regierung erfüllen kann. Und damit kommt erneut Löfven ins Spiel, der auf die Unterstützung der Grünen und der Linkspartei zählen kann. "Ich stehe zur Verfügung, um eine Regierung zu führen, die der Reichstag tolerieren kann", sagte der 63-Jährige.
Zentrumspartei als Zünglein
Schafft er es nun auch noch, die Zentrumspartei auf seine Seite zu ziehen, hätte er 175 der 349 Stimmen im Reichstag beisammen – genug, um eine Vertrauensabstimmung zu gewinnen.
Allerdings arbeitet auch Ulf Kristersson, Chef der "Moderaten", an einer bürgerlichen Mehrheit. Er bräuchte dazu allerdings neben der Zentrumspartei auch die rechtspopulistischen Schwedendemokraten, mit denen bisher niemand kooperieren wollte.