Junge Tischler erweitern bei der Lehre ihre soziale Kompetenz
GUNSKIRCHEN. Gunskirchner Unternehmerin schickte zwei Lehrlinge auf „SO-KO-Ausbildung“ und ist nun auf die Jugendlichen mächtig stolz.
Wie begeistert man junge Menschen für eine Tischlerlehre? Diese Frage stellt sich Bernadette Hummelbrunner, Chefin der gleichnamigen Tischlerei, immer öfter. Denn diesen Beruf halten viele junge Leute nicht wirklich für sexy.
Das könnte sich aber ändern. Nicht nur, weil die Unternehmerin unermüdlich in den Schulen der Region für ihr Gewerbe die Werbetrommel rührt. Die Tischlerei Hummelbrunner ist einer von 14 Betrieben in Oberösterreich, die den Lehrlingen die „SOKO-Ausbildung“ ermöglicht.
Hinter diesem Kürzel steht der Begriff „SO-ziale KO-mpetenz“. In allen drei Lehrjahren sind die Jugendlichen jeweils eine Woche in einem Seminarhotel zu Gast und werden von jungen Trainern in ihrer persönlichen Entwicklung begleitet, gefordert und gefördert. Sie lernten auch, sich und den Lehrbetrieb in großer Runde zu präsentieren.
„Die Mutter von Lukas Kopp war nach dieser Woche ganz begeistert, weil sich der Umgangston zu Hause völlig verändert hat“, erzählt Hummelbrunner im Gespräch mit der Welser Zeitung.
Lehrlingskollegin Ela Gräf sagt: „Meine Beziehung zu anderen Menschen hat sich verbessert, ich bin viel selbstbewusster geworden.“ Die Jugendlichen aus den verschiedenen Lehrbetrieben waren auch als Team gefordert, als in einem Hochseilgarten ein fiktiv Verunfallter geborgen werden musste.
Eine gute Investition
„Bei Ela und Lukas ist unsere Saat auf sehr fruchtbaren Boden gefallen“, sagt Hummelbrunner. Die Tischlerei ist für die Kosten der Seminare und Unterbringung und Verpflegung aufgekommen. ( müf)