Auf der Spur der Bösewichte: Schüler aus Seewalchen in der Krimi-Jury
SEEWALCHEN. 30 lesefreudige Schüler sind freiwillige Jurymitglieder für den Glauser-Krimi-Preis
Letztes Jahr waren es Kinder aus Köln, diesmal sind es beinahe 30 lesefreudige Schüler aus Seewalchen, die sich über die Schulbibliotheken ihrer Neuen Mittelschule und der Volksschule freiwillig als Jurymitglieder für die Vergabe der Glauser-Preise gemeldet haben. Seither heißt es in der Freizeit viel lesen. Denn bewertet werden alle Kinder- und Jugendkrimis, die von deutschsprachigen Autoren eingereicht werden, und das sind im Regelfall 40 bis 50.
Die Glauser-Preise werden für den besten Kinderkrimi bis 12 Jahre und für den besten Jugendkrimi ab 12 Jahre für herausragende Kriminalliteratur vergeben. Die Jury besteht aus vier Autoren – einer davon selbst Glauser-Preisträger – und den echten Leseprofis, den Schülern.
"Lust am Weiterlesen"
Juryorganisator ist Autor und Buchhändler Erich Weidinger aus Seewalchen. Er ist begeistert, mit wie viel Engagement die Kinder bei der Sache sind. "Die Lust am Weiterlesen an der Geschichte wächst immer aus der Angst, was der Bösewicht als Nächstes machen wird. Das macht die Spannung aus. Die Kinder sind sehr klar in ihrem Urteil."
Nach jedem gelesenen Buch wird ein Fragebogen ausgefüllt und das Buch von jedem einzelnen Kind bewertet. Mangelnde Lesekompetenz ist hier kein Thema.
Auch die Jurysitzungen, in denen erfahrungsgemäß mit den Kindern heiß diskutiert wird, finden in Seewalchen statt. Die deutschen Jurymitglieder werden dazu an den Attersee reisen.
Der Glauser-Preis, benannt nach dem Schweizer Schriftsteller Friedrich Glauser, wurde vom Syndikat – der Vereinigung deutschsprachiger Krimiautoren mit mehr als 750 Mitgliedern – ins Leben gerufen. Er wird traditionellerweise bei der Criminale, dem größten Krimi-Branchentreff Europas, vergeben. Die nächste findet kommenden April in Hannover statt. Seewalchen wird dabei gut vertreten sein.