Heiratsschwindler hat ausgedient, jetzt treibt "Love-Scammer" sein Unwesen
VÖCKLABRUCK, MONDSEE. Der Mondseer Detektiv Johann Fesl ist Betrügern auf der Spur, die den Traum von der Liebe ausnutzen.
Der Mondseer Berufsdetektiv Johann Fesl (55) spricht von einem Trick, der allein in Österreich täglich "einige Hundert Male" zur Anwendung komme. Er ermittelt gerade in zwei Vöcklabrucker Fällen.
Damen und Herren werden meist über eine Datingplattform kontaktiert, Beziehungen werden angebahnt. "Das dauert zwischen zwei Wochen und drei, vier Monaten, bis ein Vertrauensverhältnis hergestellt wird", sagt Fesl. Irgendwann gelangt der vermeintliche Liebhaber über eine spezielle Software an Kontakte oder Bilder auf dem Handy des ausgesuchten Opfers. Dann werden meist einige Tausend Euro erpresst.
Ab diesem Zeitpunkt sollte man sofort Hilfe in Anspruch nehmen, wobei es laut Fesl auch vorkommt, dass die Opfer zahlen, weil sie kein Aufsehen um ihre Person haben wollen. Überwiesen wird direkt nach Nigeria oder Ghana, wo die Bosse unbehelligt sitzen. Fesl hat erst kürzlich wieder eine Vöcklabruckerin bei einem Love-Scamming beraten. Sie war über Facebook ins Visier von Cyber-Verbrechern geraten. Insgesamt sei diese Methode aber eine kriminelle "Billigschiene".
Nigeria-Connection 2.0
Dort, wo es um größere Beträge geht, die den Opfern abgenommen werden (sechsstellige Beträge sind da keine Seltenheit), ist auch der kriminelle Aufwand unvergleichbar höher. Fesl spricht von der "Nigeria-Connection 2.0". Nachdem eine Kundin (ebenfalls aus der Region) der Detektei Control Pro, die eine stolze Summe verloren hatte, wissen wollte, wer sie betrogen hatte, gelang es Control Pro, eines der vielen Netzwerke zu enttarnen. Und Fesl nennt die Eckpfeiler dieser "fast perfekten" Vorgangsweise: Eine Online-Plattform, auf der mittels Hunderter gefakter Profile Opfer ausgespäht und ausgesucht werden. Weiters braucht man weltweites Online-Banking und Banken, die es mit den Geldwäschegesetzen nicht allzu genau nehmen.
Und bei den gefakten Profilen werden alle Register gezogen. Fotos mit eigens engagierten Models, in allen Lebenslagen, mit kleinen Filmsequenzen. Über Monate wird zuerst Beziehung aufgebaut, dann geht beruflich im Nahen Osten etwas schief, man braucht dringend Geld, das vom Opfer auch an eine vermeintliche deutsche Anwaltskanzlei überwiesen wird, und die vermeintlichen Sicherheiten dafür wiegen das Opfer in Sicherheit.
Opfer wird abgezockt
In Wahrheit wird von dort weg das Geld gewaschen. Da ist die Falle längst zugeschnappt, und das Opfer wird abgezockt. Immer und immer wieder. Bis die Kuh keine Milch mehr gibt oder geben kann. In diesem Fall hat Control Pro nach drei Monaten Ermittlungsarbeit eines der Netzwerke enttarnt. "Wir wissen, wo der Haupttäter sitzt, kennen seinen Namen, und er bekommt Besuch von uns, weil wir das Geld für unsere Kundin zurückhaben wollen."
Fesl warnt generell vor Leichtsinnigkeit und zu großem Vertrauen auf Datingportalen oder Social Media. Der wichtigste Schutz sei, eine virtuelle Beziehung kurz zu halten und möglichst rasch zumindest ein Videotelefonat zu führen, um abklären zu können, ob Profilbild und Videobild auch tatsächlich übereinstimmen.
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Na da bin ich gespannt wie der gute Mann aus Nigeria noch Geld rausholen will?!
Die Damen haben jedenfalls Entwicklungsarbeit geleistet und eine Art Gegenleistung im Voraus haben sie ja erhalten, also?
Kein Mitleid mit den "Damen". Vielleicht wäre es als Frau auch billiger gewesen nach Nordafrika "auf Urlaub zu fahren", habe gehört dort lassen sich manche Frauen glücklich machen.
von peas
, habe gehört dort lassen sich manche Frauen glücklich machen.
RICHTIG !
sogar der ORF hat sich bemüht Frauen nach Afrika zu begleiten um LIVE zu berichten wie sich "hergeben " .EINFACH NUR SCHRECKLICH !
Alter verbitterter Mann.
Sollte ich es zum ersten Mal bedauern, seit Jahren keinen ORF gesehen zu haben?
Wäre viell. interessant gewesen, den ORF werde ich trotzdem nicht einschalten. Da wird in 5min mehr gelogen als die Gebrüder Grimm das ganze Leben.