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Stroh als Baumaterial: Salzburger baut ein Haus, das nur aus Dämmung besteht

04. September 2012, 00:04 Uhr
Stroh als Baumaterial: Salzburger baut ein Haus, das nur aus Dämmung besteht
Planer Emanuel Hitsch, Bauherr Christain Neidlinger und Zimmermeister Herbert Arnreiter im gerade errichteten Strohhaus in Pollmannsdorf in Pfarrkirchen. Bild: fell

PFARRKIRCHEN. Beim Stichwort Strohhaus denkt man zwangsläufig an das Grimm-Märchen der drei kleinen Schweinchen. So ging es auch Christian Neidlinger. Bis zum vorigen Silvesterabend. Diesen verbrachte er mit seiner Familie bei Emanuel Hitsch in Pfarrkirchen.

Hitsch wohnt hier mit seiner Frau und vier Kindern in einem Strohhaus. „Für mich war klar, ein solches muss es werden“, sagte Neidlinger. Und weil dem angehenden Salzburger Psychotherapeuten nicht nur das Haus, sondern auch die Gegend gut gefiel, beschloss er, sein Strohhaus ebenfalls in der Pfarrkirchner Ortschaft Pollmannsdorf zu errichten. Viele Planungsabende und Bautage später stehen 36 große und 900 kleine Strohballen umrahmt von einer tragenden Holzkonstruktion als schmuckes Einfamilienhaus mit 170 Quadratmetern Nutzfläche da.

„Es braucht Anfangs schon viel Mut, weil Stroh einfach nicht den Ruf als nachhaltiger Baustoff hat“, erzählt Neidlinger, dessen neues Heim sich nicht nur durch Strohwände auszeichnet, sondern auch durch die einzigartige geschwungene Form. Der Plan dazu stammt von Emanuel Hitsch. Besonders stolz ist er auf die beinahe stützenfreie Konstruktion des Gebäudes. Im Erdgeschoß gibt es gar nur eine. Die fällt in Form eines mächtigen „Maibaums“ dafür gleich ins Auge. Die Wände bestehen tatsächlich nur aus Strohballen – 6000 Euro hat Neidlinger dafür bezahlt. Innen und außen wird das Stroh mit Lehm verputzt, fertig ist das Haus.

Damit Statik- und Dämmwerte passen, haben Hitsch und Neidlinger Zimmermeister Herbert Arnreiter von der Baufirma Kumpfmüller aus Lembach ins Boot geholt. Für ihn war wichtig, dass die Strohhaus-Bauherren doch auf das Holz als tragendes Element vertrauen: „Es gibt zwar Häuser, wo das Stroh die ,tragende Rolle‘ spielt, dennoch halte ich den Holzrahmen für die stabilere Variante“, sagt Arnreiter. Besonders die doppelt gekrümmte Dachfläche verlangte dem Zimmermeister viel Planungsarbeit ab: „Kein Sparren hat die selbe Länge wie der vorige. Das war schon eine Herausforderung.

Kein Betonfundament

Auch die Bodenkonstruktion wurde mit Stroh gedämmt. Auf eine betonierte Bodenplatte wurde gänzlich verzichtet: „Das Haus steht auf einigen Punktfundamenten, und die Bodenplatte ist hinterlüftet. Das ist nötig, sonst würde man in ein, zwei Jahren auf einem Komposthaufen wohnen“, scherzen Hitsch und Neidlinger. Denn Staunässe sei der größte Feind der Strohwand.

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8  Kommentare
8  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
oeggoe (17.926 Kommentare)
am 04.09.2012 22:08

Wer riskiert denn do die Feuerversicherung???

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 04.09.2012 11:11

Haus gebaut-aus Holz,Stroh und Schilf.
Was soll ich sagen?Es ist mittlerweile abgebrannt...

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oopewpewoo (163 Kommentare)
am 04.09.2012 10:17

mich würden die kernthemen interessieren: was hat das an kosten verursacht? wurde das stroh vorher mit brandschutzmitteln behandelt und imprägniert?
Im Prinzip ist es kein Strohhaus sondern ein Holzrahmen-haus, in dem halt mit Stroh anstatt mit Steinwolle/Schafwolle/whatever gedämmt wurde und als Verkleidung kommt halt kein Gipskarton sondern Lehm zum Einsatz.
Also bringt jetzt keinen häusebauerischen Hund mehr hinter dem Ofen hervor, ...

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( Kommentare)
am 04.09.2012 07:43

sondern längst etabliert ...
aber leider (noch) viel zu unbekannt!

für an ösel ist das meist (gar) nix ...
da ist immer(!) die angst größer als die kreativität!

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susisorgenvoll (16.743 Kommentare)
am 04.09.2012 06:46

wie allerdings die Lebensdauer eines solchen Hauses ist, wird wohl keiner prognostizieren können. Interessant wäre auch, welche zusätzlichen Brandschutzmaßnahmen getroffen werden müssen, denn es ist anzunehmen, dass das Material wie Zunder brennt.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 04.09.2012 07:28

es wurden schon studien gemacht die bewiesen haben dass es nicht viel gefährlicher ist als anderes baumaterial ...
gepresstes material brennt auch nicht so schnell ...

heute werden auch wieder viel mehr gebäude aus massivholz gebaut , sogar grosse EKZ und veranstaltunghallen und brauchen nicht mehr schutzmassnahmen als metal ...

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jago (57.723 Kommentare)
am 04.09.2012 15:32

die nutzen allerdings nur juristisch. Ein Rosenkranz, an den Firstbaum genagelt, sozusagen.
Chemische Imprägnierungen sollen am Anfang super wirken, für die Vorführung.

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susisorgenvoll (16.743 Kommentare)
am 04.09.2012 19:00

Zuerst Natur pur und dann mit chemischen Waffen zwinkern Aber ich wusste es ohnehin von Vorne herein, dass in dem "biologischen" Baubereich nichts ohne Chemie geht!

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