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Vom Manager zum Milchbauern

Von Von Marianne Jungmaier, 06. August 2009, 00:04 Uhr
Vom Manager zum Milchbauern
Die Milchpreise sind momentan eine Herausforderung. Aber da werden wir schon durchtauchen.}Ulrike LechnerLandwirtin in Schildorn Bild: maju

SCHILDORN. Ferdinand Lechner (41) ging einen unkonventionellen Weg: Er hat den Anzug an den Nagel gehängt, um sich wieder ganz der Landwirtschaft zu widmen.

„Ganz einfach ist es nicht“, meint Ferdinand Lechner, „aber ich bin zufrieden.“ Vor drei Jahren entschloss sich der 41-Jährige seinen Managementposten bei einem Rieder Großwarenhändler aufzugeben. „Es hat Umstrukturierungen gegeben und das hat für mich nicht mehr gepasst.“

Als Nebenerwerbsbauer hatte der dreifache Familienvater schon immer gearbeitet. Bevor es aber soweit war und Lechner sich wieder Vollerwerbsbauer nennen konnte, verging einige Zeit mit Nachdenken. „Es hat dann alles zusammen gepasst“, erklärt der Schildorner. „Ich hätte zum Beispiel nicht genug Grund gehabt. Da hat der Nachbar gesagt, er will aufhören und ich hab seinen Grund gepachtet.“

Intensiv vorbereitet

Etwa zwei Jahre hat sich Lechner mit seinem Projekt beschäftigt. „Er hat sich intensiv vorbereitet“, weiß Siegfried Holzeder, der Bauberater der Rieder Landwirtschaftskammer.

Neben dem Umbau des Altstalls für die Kälber wurde voriges Jahr das neue Stallgebäude errichtet, inklusive neuester Technik bei Melkhaus, Kühlung und Fütterung. Die 23 Milchkühe sind in einem Außenklimastall untergebracht. Kostenpunkt für den Umbau: 320.000 Euro, inklusive 1000 Stunden Eigenarbeit. Sein Fachwissen als Einkäufer beim Großwarenhändler konnte sich Lechner beim Bau zunutze machen: „Man hat einfach weniger Scheu, international zu schauen. Der Stall selbst ist aus Italien. Das ganze Gebäude ist aus Einzelteilen zusammengefügt, die ich mir ausgehandelt habe. So gibt es das nirgends.“

Ob sich die große Investition rechnen wird, dessen sind sich die Lechners nicht sicher. „Natürlich ist es eine finanzielle Belastung“, sagt Ulrike Lechner, die Bäuerin. „Und die Milchpreise sind momentan eine Herausforderung. Aber da werden wir schon durchtauchen.“ Der Milchpreis pro Liter liegt momentan zwischen 25 und 30 Cent. „Brauchen würden die Bauern aber mindestens 31 Cent“, erklärt Siegfried Holzeder.

Die Lechners leben vom Milchverkauf. 70 Prozent des Erlöses bekommen sie von der Milch, 30 Prozent durch den Kälberverkauf. Jede Kuh kalbt ein Mal im Jahr, für ein sechs Wochen altes Kalb bekommen die Landwirte 300 bis 350 Euro. Die Stallarbeit wird gemeinsam gemacht. „Wir helfen zusammen, auch der Schwiegervater arbeitet noch sehr viel mit“, ist Ulrike Lechner froh. „Wir haben ja Ackerland, Grünland und Wald.“

Die 40-Jährige hatte als Bankangestellte gearbeitet, bevor ihre drei Kinder zur Welt kamen. „Ich bin glücklich, dass mein Mann jetzt wieder zuhause ist. Auch für die Kinder ist es gut, wenn der Papa da ist“, sagt Ulrike Lechner. Sie ist froh über die ungewöhnliche Entscheidung ihres Mannes: „Schließlich möchten wir ja auch mehr vom gemeinsamen Leben haben.“

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