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Die Liebe brachte Amerikanerin auf einen Innviertler Bauernhof

Von Von Marina Huber, 18. Juni 2009, 00:04 Uhr
Die Liebe brachte Amerikanerin auf einen Innviertler Bauernhof
35 verschiedene Sorten Tomaten wachsen im Folienhaus der Mayrs. Beth, Wolfgang, Tochter Maya und Freund Alex. Bild: mahu

OSTERMIETHING. Er gelernter Metzger, sie Vegetarier. Er Land-, sie Großstadtmensch. Er wollte die Welt der Indianer erkunden, entdeckt hat er seine große Liebe in Seattle. Nach zwölf Jahren in Amerika kehrte Wolfgang Mayr mit Ehefrau Beth und Tochter Maya auf den elterlichen Hof in Ostermiething zurück.

„Ich bin Amerikanerin, ich kenne mich hier nicht so gut aus.“ Den Weg hätte aber kein Einheimischer besser erklären können wie Beth Mayr-Coppermayr: Beim Wirt z’Ernsting vorbei und den Berg rauf, dann links. „Heute heißer Leberkäse“ steht auf einer Tafel, Ziel erreicht. Seit eineinhalb Jahren ist die Amerikanerin im Innviertel Bäuerin. Sprachbarrieren hat sie so gut wie keine mehr, am liebsten spricht sie Dialekt. „Als ich zum ersten Mal nach Österreich kam, dachte ich mir, nein das ist nicht Deutsch. Aber ich finde Dialekt ohnehin viel schöner und lockerer als Hochdeutsch“, sagt Beth.

Vier Monate nur wollte der Ostermiethinger Wolfgang Mayr 1994 in Amerika verbringen und die Philosophie der Indianer studieren. Wegen der Liebe wurden daraus zwölf Jahre und ein Abstecher nach Afrika.

Kleine Farm geführt

1995 läuteten bei Wolfgang und Beth die Hochzeitsglocken, ein Jahr später kam Tochter Maya zur Welt. Zunächst arbeitete Wolfgang in Amerika als Gärtner, er spezialisierte sich auf biologische Gartengestaltung, gründete eine kleine Firma. Die Nase voll von der Stadtluft, zog die Familie von Seattle aufs Land, baute sich ein kleines Haus mit einem Hektar Grund dabei und versorgte sich selbst mit Ziege, Schaf, Truthühnern und Hühnern. „Die Nahrungsmittel in Amerika sind eine traurige Sache. Ich bin mit einem guten Schweinsbraten aufgewachsen. Ich habe in Amerika ein paar Mal welchen gemacht, aber das Fleisch schmeckte nach nichts“, sagt Wolfgang. Je mehr er sich mit Permakultur beschäftigte, um so mehr hat ihn das Leben in Amerika gestört. „Wir wollten eigentlich nach Afrika gehen. Über eine Organisation „Heal Africa“, also heiles Afrika, wollte Wolfgang den Afrikanern die Permakultur näher bringen, damit sie sich selbst versorgen können und unabhängig sind. Dieser Traum zerplatzte nach zweieinhalb Monaten, denn „wir sind nach Afrika gekommen, haben im Kongo angefangen und zu dieser Zeit ist der Krieg ausgebrochen. Wir konnten dort nichts machen, überall waren Rebellen. Wir hatten unsere Tochter mit und das war viel zu gefährlich“, sagt Beth. Sie reisten nach Tansania, Kenia bis plötzlich Wolfgangs Gedanken nur mehr um seinen Bauernhof in Ostermiething schwirrten.

Heute bewirtschaftet Wolfgang gemeinsam mit Beth und seinen Eltern Fritz und Heidi den Wirtsbauer-Hof. Künftig will er sich auf Bio und Permakultur sowie altes Saatgut spezialisieren. „In den 50er Jahren war jeder Bauer Selbstversorger. Er hatte Tiere, Obst, Milch, Eier. Heute sind die Bauern mehr spezialisiert und das bedeutet Abhängigkeit“, sagt Wolfgang.

Selche vom Großvater

Käse-, Extra- und Pikantwurst, Käsekrainer und Leberkäse werden am Bauernhof hergestellt. Bekannt sind die Mayrs für ihr Geselchtes, „wir haben noch die Selche vom Großvater“, sagt Wolfgang. Schon jahrzehntelang verkaufen Heidi und Fritz ihre Produkte immer donnerstags auf der Schranne in Salzburg und im Hofladen, der mittwochs geöffnet ist.

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