Jahrelang auf Fußmärschen achtlos weggeworfenen Müll entfernt

"Plogging" nennt sich ein neuer Fitnesstrend aus Schweden, der auch der Umwelt nützt: Eine Kombination aus Joggen und Müll sammeln, der entlang von Wegen unachtsam weggeworfen wurde. Eine längst vor dem neuen Trend gehend aktive "Ploggerin" ist Maria "Mitzi" Lengauer aus Kirchheim, die nun geehrt wurde.

Ausgehend von ihrem Wohnort am Kirchheimer Federnberg hielt sie über viele Jahre die Böschungen der umliegenden Straßen, vor allem auch der B141, sauber.

Zweimal wöchentlich rückte sie zu ihrer rund zehn Kilometer langen Tour aus und brachte so bis zu 1000 Kilometer Fußmarsch pro Jahr zusammen. Gefunden hat sie auf ihren Sammeltouren, die sie bis Mehrnbach und Wippenham führten, viel: Unmengen an Plastiksackerln und -flaschen, Dosen, Lebensmittel in allen Verrottungsstufen, einmal sogar Unterwäsche und einen BH. Manchmal habe ihr schon "gegraust", aber eine saubere Umwelt war ihr immer wichtig, so Mitzi Lengauer.

Mittlerweile spiele die Gesundheit nicht mehr so mit, darum haben ihr ihre Kinder die Sammeltouren "verboten". Die Seniorin kümmert sie sich jetzt um den Garten, ihren Partner und ihre Enkelkinder. "Obwohl es mich immer noch juckt, auszurücken", so die Innviertlerin. Vor allem wenn sie sehe, dass gerade jetzt wieder so viel achtlos in die Natur geschmissen werde.

Für ihren jahrelangen Einsatz haben sich der Vorsitzende des Bezirksabfallverbandes Ried, Karl Ehwallner aus Utzenaich, und der Kirchheimer Bürgermeister Bernhard Kern bei einem Besuch mit einer kleinen Aufmerksamkeit bedankt.

Heuer waren im Bezirk Ried übrigens bei 26 Flurreinigungsaktionen unter dem Motto "Hui statt pfui" rund 1000 Helfer unterwegs und sammelten 900 Säcke voll unachtsam weggeworfener Abfälle.