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Gaskraftwerk: Wie viel Schadstoff dürfen Bayern uns zumuten?

Von Von Dieter Seitl, 08. Jänner 2010, 00:04 Uhr
Gaskraftwerk: Wie viel Schadstoff dürfen Bayern uns zumuten?
Überackern werde nichts unversucht lassen und auch an den Vorstand des Kraftwerksprojektanten OMV herantreten. Bild: privat

ÜBERACKERN. Wie viel Emissionen darf ein Gaskraftwerk, das vor ihrer Nase in Bayern errichtet werden soll, den Einwohnern Überackerns um die Ohren wehen? Gewagte Aussagen eines Bayern-Gutachters bergen einigen Zündstoff.

Das Kraftwerk soll helfen, den Energiebedarf des bayerischen Chemiedreiecks, das auch hunderten Innviertlern gut bezahlte Arbeitsplätze bietet, besser abzudecken. In Überackerns Nachbargemeinde Haiming soll künftig aus Gas via Dampfturbinen Strom entstehen. Überackern liegt in der Hauptwindrichtung – die Freude mit den anfallenden Emissionen hält sich an der Innviertler Seite der Grenze deutlich in Grenzen.

Überackern sei schon jetzt ein „Nebelloch“, jede zusätzliche Nebelbildung in Folge Wasserdampfausstoßes sei abzulehnen. Ganz zu schweigen von neuen Schadstoffemissionen, so Bürgermeister Horst Patsch. Die Gemeinde nutzt die Möglichkeit zur Parteistellung im Genehmigungsverfahren und hat der Regierung von Oberbayern bereits ein 13-seitiges Schreiben zugestellt.

Brisant: Die von den Betreibern angeführten Emissionsobergrenzen wären in Österreich zu hoch – das Kraftwerk in dieser Form hier nicht genehmigungsfähig. Das bestätigt Günter Aigner von der Umweltanwaltschaft des Landes Oberösterreich. Zu den Emissionshöchstgrenzen existiere eine EU-Richtlinie. Österreich ist derzeit im Rahmen der Richtlinie offenbar strenger als Deutschland – und könne dennoch entsprechende Kraftwerksanlagen betreiben. „Für Überackern relevant ist, dass es nach dem Stand der Technik auch mit weniger Emissionen geht – mit einem Drittel bis zur Hälfte weniger. Ich gehe davon aus, dass Bayerns Behörden dieser Sichtweise folgen“, so Aigner. Immerhin gebe es ein Gebot der Minimierung von Schadstoffen. Bayern werde sich schwer tun, höhere Obergrenzen zuzugestehen als technisch erforderlich.

Unmut über Gutachter

Noch im Jänner folge eine offizielle Verhandlung bei den Bayernbehörden. Im Hintergrund werden die Messer gewetzt. Ein Gutachter, der für die bayerische Seite aktiv ist, habe in einem Interview unterstellt, dass in Österreich zwar ein niedrigerer Grenzwert gelte, dieser aber nicht eingehalten werde, beziehungsweise eine korrekte Überwachung fehle. „Das ist eine Unterstellung. Wir wissen rund um die Uhr, wie viele Emissionen bei den großen Anlagen freigesetzt werden“, sagt Günter Aigner von der Umweltanwaltschaft.

Hierzulande vielfach gehegten Vermutungen, das Kraftwerk werde in Bayern geografisch bewusst so errichtet, dass die Emissionen ins benachbarte Ausland wehen, widerspricht Aigner. Der gewählte Standort berge hinsichtlich verfügbarer Ressourcen wie Kühlwasser sowie Abnehmer Synergiepotenzial. „Ich glaube nicht, dass man uns Österreicher ärgern will.“

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2  Kommentare
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visio (47 Kommentare)
am 10.01.2010 18:46

wo bis 2015 eine Pumpstation der Tauerngasleitung für ca. 1300000 m3 Gas pro Stunde errichtet wird. Eine solche Station mit Turbinen verbraucht Energie in der Größenordnung eines Salzachkraftwerk und macht ordentlich Krach - rund um die Uhr.Ist die auch in den Schreibtischen in Linz "verloren" gegangen, denn uns in der Region werden Infoveranstaltungen vorenthalten und man schweigt! Wir sind eben weit weg von Linz - die politischen Verantwortlichen in den Ortschaften sind nicht bereit die Bevölkerung zu informieren! Den dummen Bürgern kann man ja nicht alles sagen. Von der Gefahr die aus der Gasleitung hervorgeht, vor allem bei Brand, Terror,Spülungen, etc. etc.wollen wir gar nicht reden. Mit der CO2 Rechnung für die Pumpstationen mit den lauten Turbinen in Auerbach und Feistritz werden die Österreicher selbst die Rechnung, CO2 bezahlen! Aber die Regierung will, dass wir Pendler auch kleine Kfz fahren die CO2 sparen oder auf öfftl. Verkehrsmittel verweisen die es bei uns nicht gibt!

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orinoco (2.153 Kommentare)
am 08.01.2010 11:27

Info zum geplanten GUD-Kraftwerk: dieses wird von der österreichischen OMV geplant und gebaut (die OMV betreibt ihre zweite Raffinerie in Burghausen). Angesichts der geballten Emmissionen aus dem bayrischen Chemiedreick und da vor allem aus Burghausen, die Überackern extrem belasten, sollte auch die Frage gestellt werden dürfen, ob es nicht billiger und sinnvoller wäre, Überackern ab- und die Menschen in Ach anzusiedeln u. den Weilhartforst zu erweitern. Die Großprojekte auf bayrischer Seite kosten das zig-fache einer Absiedelung. Weiters muß hier einmal erwähnt werden, daß der oö. Umweltatlas, der genaue Umwelteinflüsse mit Krankheitshäufungen zeigt, in Linz unter Verschluß gehalten wird. Z.B. wollte man vor der Schließung der Elektrolyse die Flourbelastungen der Amag zuschreiben, aber nach Schließung waren diese genauso hoch, womit eindeutig feststeht, daß das Flour aus dem bayrischen Chemiedreieck kommt. Hier müßte OÖ gemeinsam mit Bayern eine sinnvolle u. vernünftige Lösung finden.

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