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"Den Romeo muss ich nicht unbedingt spielen"

Von Elisabeth Prechtl, 16. Oktober 2016, 10:02 Uhr
"Den Romeo muss ich nicht unbedingt spielen"
Spielt den Jägerstätter Bild: (Reinhard Winkler)

WALDKIRCHEN, LINZ. Der Waldkirchner Julian Sigl gehört seit der heurigen Spielzeit zum Ensemble des Linzer Landestheaters.

"Mein Herz hat geschlagen bis zum Hals und der Kopf hat gedröhnt vor Aufregung." Mit diesen Worten beschreibt Julian Sigl die Nervosität, die ihn überfiel, als er erstmals eine Bühne betreten hat. Da war er noch Schüler und im Gymnasium Dachsberg stand die Aufführung der Fortsetzung von Dürrenmatts "Der Besuch der alten Dame" auf dem Spielplan. Heute ist der Waldkirchner fixes Mitglied des Linzer Landestheaters und dort aktuell in der Rolle des Franz Jägerstätter zu sehen. Lampenfieber kennt er auch heute noch.

Zeitgleich verfällt er aber stets einer gewissen Sucht, wenn er auf der Bühne steht, und die Schauspielerei ist ein Lebenselixier. Den Entschluss, Schauspieler zu werden, hat Julian Sigl relativ spät getroffen. Erst mit 16 fiel die Entscheidung. Mit Kunst und Kultur hatte er bis dahin wenig am Hut, Biologie oder Physik waren ihm näher.

Einmal mit dem Theater-Virus infiziert, konnte er sich aber keinen anderen Beruf mehr vorstellen. Der bestandenen Aufnahmeprüfung an der Anton-Bruckner-Universität in Linz folgte eine ausgesprochen vielseitige Ausbildung: Nicht nur Sprechtraining, auch Fechten, Akrobatik oder Tanz standen auf dem Stundenplan. "Man befindet sich in einem geschützten Raum, die Dozenten nehmen sich sehr viel Zeit. Für Künstler ist diese Phase wichtig, da die Persönlichkeit erst richtig geformt wird", sagt der 28-Jährige.

Draußen, in der Berufswelt, weht freilich ein anderer Wind: Julian Sigl war mehrere Jahre am Theater St. Gallen engagiert und zudem für kurze Zeit als freischaffender Künstler tätig. "Dies waren Erfahrungen, die ich machen wollte", sagt Sigl rückblickend. Der Wunsch nach mehr Planbarkeit und die Rückkehr zu Freunden und Familie, die in Oberösterreich beheimatet sind, war aber irgendwann stärker.

Einmal die wirklich Bösen spielen

Auf seine erste Rolle am Landestheater, jene des Franz Jägerstätter, Kriegsdienstverweigerer aus St. Radegund, hat er sich durch intensives Textstudium vorbereitet: "Dieser muss sitzen. Man darf über das, was man sagt, gar nicht mehr nachdenken", sagt er. "In den Proben, bei dieser mühevollen und leidenschaftlichen Kleinarbeit, bildet sich dann langsam die Figur heraus." Nachsatz: "Bei ‘Jägerstätter’ ist es mir dieser Prozess, glaube ich, gut gelungen." Über seine kommenden Projekte darf Sigl noch nichts Konkretes verraten, nur so viel: Er wird an der "Sturmproduktion" anlässlich der Wiedereröffnung des Schauspielhauses mitwirken.

Hat jeder Schauspieler eigentlich eine Traumrolle? "Die dramatische Literatur ist voller interessanter Rollen, wie etwa Franz Moor aus Schillers ‘Räuber’. Ich möchte gern die Motivation der klassisch Bösen ergründen. Shakespeares ‘Romeo’ muss ich nicht unbedingt spielen", sagt Sigl.

Entspannung von der anstrengenden Probenarbeit findet der 28-Jährige bei seiner Familie: Er ist verheiratet und Vater von zwei kleinen Kindern. Gemeinsam wird beinahe wöchentlich der Linzer Zoo erkundet. Und manchmal ist es ein großer Luxus, die Zeit zu zweit vor dem Fernseher zu genießen, wenn die Kinder schlafen.

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