Abschussplan erfüllt, Schwarzwild-Problem im Griff
ASPACH. Rund 1000 Jäger versammelten sich im Gasthaus Danzer und resümierten.
Dass der Bezirk Braunau voller jagdbegeisterter Menschen ist, zeigt sich beim jährlichen Bezirksjägertag im Gasthaus Danzer in Aspach. Rund 1000 Jäger kommen hier zusammen, um auf das vergangene Jagdjahr zurückzublicken, verdiente Jäger zu ehren und sich über zukünftige Änderungen zu informieren. "Der Bezirk Braunau ist ein federführender Bezirk. Hier funktioniert die Jagd hervorragend", lobte Landesjägermeister-Stellvertreter Herbert Sieghartsleitner. Er informierte die versammelte Jägerschaft auch über die derzeit aktuellen Themen in der Landesleitung, wie zum Beispiel die anpassung des Jagdgesetzes, des Disziplinarrechtes und der moderneren Öffentlichkeitsarbeit.
Schadenskosten: Klare Worte
Thema war aber nicht nur der Abschussplan, der zu 105 Prozent erfüllt wurde, sondern auch Schwarzwild-Schadensforderungen. "Da werden enorm erhöhte Schadenskosten verlangt. Die Jäger werden erpresst! Das darf es nicht geben. Mir geht es nicht darum, Grundstücksbesitzern etwas wegzunehmen, ich bin selbst einer. Aber erpressen lassen wir uns nicht", fand Sieghartsleitner klare Worte und wies auf dringende Veränderungen hin, die derzeit diskutiert werden. Dafür erntete er Applaus. Dabei haben die Jäger das Wildschwein-Problem im Bezirk, das noch vor einigen Jahren sehr aktuell war, gut in den Griff bekommen. "Uns wurden im vergangenen Jahr erfreulicherweise keine Schwarzwildschäden gemeldet", berichtete Peter Kölblinger von der Forstabteilung der Bezirkshauptmannschaft.
"Jäger nicht kriminalisieren!"
Dass der Abschussplan so gut erfüllt wurde, freut auch Bezirksjägermeister Johann Priemaier besonders. Er wies aber auch darauf hin, dass dort, wo die Pläne nicht erfüllt werden konnten, die Ursachen eruiert werden müssten. Zum Beispiel bei den mehrjährigen Böcken. Grundsätzlich aber, so Priemaier, funktioniere die Planerfüllung beim Rehwild gut. Bundesrat Ferdinand Tiefnig (VP), Bezirksbauernkammer-Obmann, sprach unter anderem über derzeit diskutierte EU-Gesetze, die besagen, Spielzeugwaffen registrieren zu müssen und auch pensionierten Jägern den Waffenbesitz zu erschweren. "Die fürchterlichen Terroranschläge machen alle verrückt. Aber es kann nicht sein, dass unsere Jäger kriminalisiert werden", betonte er und wies darauf hin, er "stehe hinter den Jägern". Zudem dankte er für die gute Zusammenarbeit, auch in der Krähenjagd, die ein gemeinsames Problem von Jägern und Bauern sei.
Weil auch Tiefnig so wie Kölblinger von der Forstabteilung im kommenden Jahr weiterhin erhöhten Käferbefall erwarten, appellierte der Beamte: "Wenn euch ein befallener Baum auffällt, dann meldet das bitte den zuständigen Grundbesitzern!"
Dank gab es von Landtagsabgeordnetem Franz Weinberger (VP), der in seiner Rede unter anderem "die wichtige, ehrenamtliche Arbeit für Natur- und Umweltschutz" der Jäger betonte.
Ehrungen und Auszeichnungen
Goldener Bruch:
Franz Bachleitner, Pischelsdorf; Johann Bachleitner, Maria Schmolln; Alfred Bankowsky, Straßwalchen; Peter Chabera, Braunau; Johann Enthammer, Lochen; Johann Hammerer, St. Johann; Franz Matejka, Uttendorf; Walter Polak, Treubach; Reinhard Sadler, Geretsberg; Ferdinand Scheuhuber, Burgkirchen; Josef Wimmer, Pischelsdorf;
60 Jahre:
Fritz Fuchs, Höhnhart; Karl Gann, EJ Gann; Georg Nobis, Feldkirchen; Franz Pointner und Engelbert Schreiber, Burgkirchen;
30 Jahre Jagdleiter:
Johann Haber, St. Georgen
Medaillenböcke:
Gold: Günther Kletzl aus Aspach, Josef Wimmer aus Feldkirchen
Silber: Hans Köllert aus Gilgenberg
Bronze: Josef Engelschall, Burgkirchen; Hubert Edelsbacher, Moosdorf; Karl Frauscher, Treubach.
Jagdhornbläserabzeichen:
30 Jahre: Wolfgang Krawanja, Mattigtal
20 Jahre: Josef Burgstaller, Mattigtal; Franz Enhuber, Anton Steindl, Günther Strasser, alle Lochen.
10 Jahre: Michaela Schlapp, Adenberg; Johann Oberwimmer, Lochen.
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