Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

"Hätte ich mich nicht selbst verlaufen, hätte ich den Mann nie gefunden"

Von Michael Schäfl, 05. Februar 2022, 00:04 Uhr
"Hätte ich mich nicht selbst verlaufen, hätte ich den Mann nie gefunden"
Jason Tevnan und sein Border-Collie Nox sind Teil der Suchhundestaffel. Bild: RK OÖ

OBERNBERG AM INN. Suchaktion nach 82-Jährigem: Der Abgängige war bereits so unterkühlt, dass er auf der Wärmebildkamera nicht mehr aufschien. Die Polizei, die Feuerwehr und die Hundestaffel war im Einsatz.

Mehrere Stunden lang steckte ein 82-Jähriger Donnerstagnachmittag im Morast fest. Im Dickicht suchten Polizeistreifen und -hubschrauber, mehr als 40 Feuerwehrleute und die Hundestaffel des Roten Kreuzes nach ihm. Lange Zeit ohne Erfolg, ehe Jason Tevnan zufällig auf den Abgängigen stieß. Dieser war so unterkühlt, dass er auf der Wärmebildkamera der Feuerwehr gar nicht mehr aufschien.

"Dass wir den Vermissten früh fanden, war reines Glück. Hätte ich mich nicht selbst verlaufen, hätte ich den Mann nie gefunden", sagt Jason Tevnan.

Tägliche Spaziergänge

Bisher war der 82-jährige Bewohner des Seniorenheimes Obernberg jeden Tag zu seinen Spaziergängen aufgebrochen. Immer dieselbe Route, von Obernberg nach Reichersberg. Als er am Donnerstag allerdings nicht heimkehrte, schlugen die Pflegekräfte Alarm. Polizisten suchten die Lieblingsroute des Mannes ab, ohne ihn zu finden. Eine groß angelegte Suchaktion wurde gestartet. "Gemeinsam mit der Braunauer Hundestaffel haben wir uns das sehr unübersichtliche Gebiet aufgeteilt", sagt Tevnan. Der gebürtige Amerikaner lebt seit seinem 15. Lebensjahr in Österreich, er und sein Hund Nox absolvieren aktuell die Suchhunde-Ausbildung des Roten Kreuzes. Am Donnerstag war der 39-Jährige als Helfer, ohne Hund, unterwegs. Nach kurzer Zeit hatte er die übrigen Mitglieder der Hundestaffel aus den Augen verloren.

"Ich sah mich mit der Stirnlampe um, suchte ein GPS-Signal, als ich plötzlich eine Silhouette vor mir sah. Es war wie in einem Gruselfilm." Der 82-Jährige saß vor ihm am Boden. und reagierte kaum mehr auf Tevnans Zurufe.

"Der Mann war schon recht verwirrt. Er meinte, ich solle ihn in Ruhe lassen. Er gehöre hierher", sagt Tevnan, der Polizei und Feuerwehr alarmierte. Als der Senior die Beamten, die ihn früher schon öfter heimgebracht hatten, erkannte, setzte er sich auf und wollte mit ihnen mitgehen. Bis zum Rettungswagen blieb Tevnan an der Seite des Seniors. Nach einer Untersuchung durfte dieser ins Seniorenheim zurück.

mehr aus Oberösterreich

Mostdipf-Gala: Mit Schmäh und viel Herz

Mostdipf für Gertrude Schatzdorfer-Wölfel: Sie hat etwas zu sagen

Mostdipf für Folkshilfe: Quetschn-Sound mit F

Und der Mostdipf 2024 geht an …

Autor
Michael Schäfl
Redakteur Politik
Michael Schäfl

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

10  Kommentare
10  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
TerraMata (1.123 Kommentare)
am 07.02.2022 12:02

Wir haben leider ein Recht das Ältere oder Demenzkranke nicht eingesperrt werden dürfen. Die spaziern beim Altenheim einfach raus................. . Mit Sender im Gewandt das wäre ein Möglichkeit.

lädt ...
melden
antworten
snoozeberry (5.016 Kommentare)
am 06.02.2022 18:52

Gibt es da keine GPS Fußbänder die man nicht abnehmen kann? Das ist doch ein Wahnsinn. Einsperren geht nicht, aber oer GPS sollte man diese Leute dich tracken können, zu ihrer Sicherheit!!

lädt ...
melden
antworten
pprader (1.661 Kommentare)
am 06.02.2022 11:05

Ich finde es toll, dass "solche " Menschen noch spazieren dürfen,auch wenn sie halt mal gesucht werden müssen.
Und noch toller finde ich die Geduld und das Engagement von Leuten, die mehrmals suchen und zurück begleiten.

lädt ...
melden
antworten
MelMystery (34 Kommentare)
am 06.02.2022 08:39

Wieso lässt man den Mann überhaupt noch alleine so weit spazieren, wenn er sich schon öfter verlaufen hat? Finde ich ziemlich verantwortungslos

lädt ...
melden
antworten
reschhe (100 Kommentare)
am 06.02.2022 09:01

Ich war bei dieser Suchaktion dabei, es war einer meiner Hundeführer jedoch ohne Hund, da dieser noch in Ausbildung ist.
Wir werden immer wieder zu solchen Suchaktionen gerufen. Man kann und vor allem darf man solche Menschen nicht einsperren. Es gebe natürlich andere Möglichkeit z. B. GPS Tacker. So dement sind diese Personen jedoch oft nicht und da kann es sein, dass diese immer wieder von der Person abgenommen wird.
Vielmehr ärgern mich die Tourengeher, die trotz STÄNDIGER Lawinenwahrnung unterwegs sind. Den DIESE gefährden zusätzlich unsere Kollegen der Bergrettung.

lädt ...
melden
antworten
reschhe (100 Kommentare)
am 06.02.2022 09:06

Ups Warnung natürlich ohne h🙈

lädt ...
melden
antworten
MelMystery (34 Kommentare)
am 06.02.2022 13:25

und wer zahlt eure Einsätze, der alte Mann, seine Familie? und wenn es mal für einen Suchenden nicht gut ausgeht und jemand umkommt? das steht doch alles nicht in Relation. der Mann würde, wenn er alles noch "so gut" alleine bewältigen könnte, sicher auch noch alleine wohnen und nicht im Heim.

lädt ...
melden
antworten
reschhe (100 Kommentare)
am 06.02.2022 13:53

Sorry..... Ich dachte, dass meine Erklärung verständlich ist...... Ich verstehe Ihre Reaktion überhaupt nicht. Sie sind vermutlich noch jung (sehr schön) und haben keine Eltern die Sie "einsperren" müssen. Sollten Sie in das Alter kommen, dann hoffe ich dennoch, dass Ihre Kinder und wer dann noch alle für Sie verantwortlich ist, das Richtige für Sie tun.
Unsere Einsätze sind kostenlos und das Aus Liebe zum Menschen. Bleiben Sie immer gesund

lädt ...
melden
antworten
pprader (1.661 Kommentare)
am 06.02.2022 14:41

Ihre Erklärung ist sehr verständlich. Zu den Attributen jung und schön könnte man sich unbedacht denken.
Allerdings erlebe ich im Alltag immer wieder eher ältere übergriffige, bevormundende und phantasielose Menschen, durchaus der Amtskirche zugetan, die Menschen lieber einsperren, als deren Bedürfnisse erfüllen helfen.
Ich habe Respekt vor Ihnen und Ihrem Engagement und wünsche Ihnen und dem alten Herren noch ein paar respektvolle Begegnungen

lädt ...
melden
antworten
MelMystery (34 Kommentare)
am 06.02.2022 16:59

sehr jung ist übertrieben, aber auf meine Frage, wie das zu rechtfertigen ist, wenn mal ein Sucher draufgeht, gibt es wohl keine Antwort. diesmal ist es gutgegangen. nächstes mal ist vielleicht ein Familienvater tot, aus Liebe zum Menschen, was verhinderbar wäre. und wenn ich in ein paar Jahren ins Heim komme, hoffe ich doch, dass man mich nicht senil und dement durch die Gegend rennen lässt. Viel Freude noch mit Menschen retten obwohl es unsinnig ist, da man bei manchen Fällen das einfach verhindern könnte. ein gefuhrter Spaziergang würde wohl auch reichen. oder ein Freiwilliger kann sich die ganze Arbeit der Rettung sparen und gleich mit dem Herrn 1-2x pro Woche seinen geliebten Rundgang machen?

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen