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Prozess gegen Journalisten: "Er stellte sich als Chefermittler vor"

03. August 2018, 00:04 Uhr
Prozess gegen Journalisten: "Er stellte sich als Chefermittler vor"
Anklage wegen Amtsanmaßung (OÖN) Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Für Fotos und Informationen zu Mordfall soll sich Redakteur einer Gratiszeitung bei Angehörigem als Polizist ausgegeben haben.

Für Johannes Sch. brach am 19. Februar 2018 eine Welt zusammen. An jenem kalten Montagmorgen wurde er von seinem Bruder mit den Worten "Es ist was Schlimmes passiert" zum Einfamilienhaus der gemeinsamen Mutter in Polling (Bezirk Braunau) gerufen. Als er dort eintraf, war es schon zu spät. Seine Mutter war tot – sein psychisch kranker Bruder soll sie erdrosselt haben (die OÖN berichteten).

Der mutmaßliche Täter flüchtete und konnte erst nach einer wilden Verfolgungsjagd, bei der er auch durch den eiskalten Inn geschwommen war, in der deutschen Gemeinde Malching festgenommen werden. Johannes Sch. begleitete seinen Bruder im Krankenwagen zur Polizeiinspektion nach Passau, als ihn ein Anruf aus Österreich erreichte. "Der Mann hat sich bei mir als neuer Chefermittler der Polizei vorgestellt und wollte Informationen über den Tathergang", sagte Sch. gestern der Richterin am Linzer Bezirksgericht. Weil sowohl österreichische als auch deutsche Polizei in den Fall involviert war, habe er sich nichts dabei gedacht.

"Selfie" aus dem Krankenwagen

"Ich dachte, die Zuständigkeiten hätten sich verändert. Der Mann hat sich dann bedankt und aufgelegt. Wenige Minuten später hat er noch einmal angerufen", sagte Sch. Diesmal wollte der "Chefermittler" Fotos von Täter, Bruder und dem Mordopfer. Sch. kam der Bitte nach und versandte sie per Kurznachrichten-Dienst WhatsApp. Als sich der vermeintliche Polizist ein drittes Mal meldete, wurde Johannes Sch. schließlich stutzig. "Ich sollte mit meinem Bruder ein Selfie im Krankenwagen machen. Das habe ich abgelehnt." Als Johannes Sch. am nächsten Tag von einem anderen Journalisten auf einen Artikel in einer kleinformatigen österreichischen Gratiszeitung aufmerksam gemacht wurde, in dem er als "Interviewpartner" zitiert wurde, erstattete er, wie berichtet, Anzeige. "Ich hätte einem Journalisten an diesem schlimmen Tag sicher nichts erzählt. Ich wurde hinters Licht geführt", sagte Sch. Der Journalist, der sich wegen Amtsanmaßung gestern vor dem Bezirksgericht verantworten musste, bestritt die Tat vehement.

"Ich habe mich korrekt als Redakteur vorgestellt. Und zwar mehrmals", sagte er. Er sei zwar selbst überrascht gewesen, dass Sch. so gefasst wirkte, habe sich aber nichts zu Schulden kommen lassen. Der Redaktionsleiter und ein Mitarbeiter, die als Zeugen aufgerufen wurden, bestätigten die Version des Angeklagten. Ein Urteil gab es gestern nicht. Der Prozess wurde zur Ladung eines weiteren Zeugen vertagt.

Sohn ist nicht zurechnungsfähig

Der Prozess gegen den Sohn, der seine Mutter erdrosselt haben soll, findet am 26. September im Rieder Schwurgerichtssaal statt. Der 28-Jährige leidet an Schizophrenie, weshalb er als nicht zurechnungsfähig gilt. Er kann für den mutmaßlichen Mord nicht verantwortlich gemacht werden. Vor Gericht wird über die Unterbringung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verhandelt. (geg)

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4  Kommentare
4  Kommentare
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u25 (5.002 Kommentare)
am 03.08.2018 11:57

Unverschämter Newskeiler

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 03.08.2018 06:45

fest Strafen, ganz fest

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 03.08.2018 03:36

Damit kein Irrtum aufkommt: Diesmal handelt es sich nicht um Fellners Schmierblattl, sondern um das von der Dichand.

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 03.08.2018 06:44

Danke. Jetzt kann ich beruhigt weiterschlafen.

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